#Konkurrenz für AVM: Dieser WLAN-Router soll Glasfaser-Standard werden
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„Konkurrenz für AVM: Dieser WLAN-Router soll Glasfaser-Standard werden“

Ab Mai wird der neue Router zur Verfügung stehen. Die Einkaufsgemeinschaft des Bundesverbands Breitbandkommunikation (Breko) hat diesen zusammen mit der deutschen Gigaset entwickelt und wird ihn über die Mitgliedsunternehmen in den Markt bringen. „Um die Versorgung mit Glasfaseranschlüssen auch in Zeiten von Chipmangel und Router-Engpässen zu gewährleisten, bietet der Verband im Rahmen einer langfristig angelegten Partnerschaft mit Gigaset […] ab sofort eine Alternative zum bisherigen Routerangebot“, heißt es von Verband und Hersteller. Im freien Handel soll der Router demnach nicht verfügbar sein.
An dem Projekt arbeiten Gigaset und eine Taskforce des Breko seit Mitte 2021. Ein wesentliches Ziel des gemeinsamen Projekts sei es gewesen, Maßnahmen zur Sicherung des Glasfaserausbaus zu diskutieren und voranzutreiben. Für Gigaset als über lange Jahre erfolgreichen Telefonhersteller bedeutet die Partnerschaft mit dem Breko den Einstieg in einen gänzlich neuen Markt. Denn bisher hatte sich Gigaset primär auf den Markt mit Telefonen sowie Smart-Home-Produkten konzentriert. Auch Smartphones hatte die Firma im Angebot. Die Routerentwicklung habe bei Gigaset eine sehr hohe Priorität und sei eng vom langjährigen CEO und Vorstandsvorsitzenden Klaus Weßing begleitet worden.
Der Gigaset-Router wird als White-Label-Produkt auf den Markt kommen. So kann künftig jeder Glasfaser-Netzbetreiber aus dem Breko zumindest namentlich seinen eigenen Router anbieten. Ein Stück weit macht man sich damit vom allgemeinen Markt unabhängig, begibt sich jedoch gleichzeitig in eine Abhängigkeit von Gigaset. Doch der Gigaset-Router wird wohl kein Zwangsrouter werden – schließlich gilt auch bei Glasfaseranschlüssen die Routerfreiheit. Wenngleich man sich noch streitet, wie genau diese bei Glasfaser zu definieren ist.
Gigaset One X8100: Das sind die Features
Wichtig: Der Router ist ein Router, kein Modem. Damit musst du, wenn du das Gigaset-Gerät von deinem Anbieter bekommst und betreibst, immer noch zusätzlich ein Glasfaser-Modem betreiben. In Sachen Leistung entspricht der Gigaset-Router auf dem Papier einem gängigen Mittelklasse-WLAN-Router – etwa vergleichbar mit einer FritzBox 7490. Denn wie bei einer FritzBox ist auch beim Gigaset-Router eine Telefonanlage samt DECT an Bord. Auch vier integrierte Anrufbeantworter und die Möglichkeit, ein analoges Gerät anzuschließen sind gegeben. ISDN-Telefone werden nicht unterstützt.
Seitens des WLANs ist WLAN ac und somit WLAN 5 verbaut, das neue WLAN 6 fehlt leider. Möglich sind Datenübertragungen mit bis zu 1.733 Mbit/s brutto auf 5 GHz-Frequenzen mit 4×4 MU-MIMO. Beide möglichen Frequenzbänder zusammen bringen es auf etwa 2,5 Gbit/s – brutto wohlgemerkt. Beamforming soll die Antennen des Gigaset-Routers gezielt auf die Geräte ausrichten und so für bessere Verbindungen sorgen. Über vier LAN-Ports mit Gigabit-Datenrate können weitere Netzgeräte angeschlossen werden. Die WAN-Schnittstelle dient zur Verbindungsherstellung zum Modem. Weitere Anschlussmöglichkeit: jeweils einmal USB 2.0 und USB 3.0.
Der schlanke Gigaset ONE X8100 kommt ganz in weiß, mit einem zentralen, runden Button und dezenten, dimmbaren LED-Statusanzeigen. Zu den Kosten des Routers gibt es noch keine Angaben. Letztlich legen diese vermutlich ohnehin die jeweiligen Glasfaser-Netzbetreiber fest. Einstellen kannst du den Router übrigens – wie eine FritzBox – über den Webbrowser.
Netzbetreiber setzen zunehmend auf eigene Geräte
Gemeinsam mit den Breko-Netzbetreibern sollen weitere Router-Modelle entwickelt werden, auch ein reiner Glasfaser-Router gehört zu den Plänen der langfristig angelegten Partnerschaft zwischen Breko und Gigaset. Bei AVM in Berlin dürfte man das nicht gerne sehen. Denn nachdem die Telekom schon seit jeher auf die eigenen Speedport-Router setzt, hat sich nun mit den Breko-Carriern ein weiterer großer Teil des Marktes für eigene Router entschieden.
AVM bleibt so im Wesentlichen noch der Vertrieb über Vodafone und 1&1 und den freien Handel. Denn auch, wenn die AVM-Router bei den Breko-Netzbetreibern im Angebot bleiben, wird man wohl die Gigaset-Eigenentwicklung ins Schaufenster stellen – so wie auch Vodafone am liebsten seine eigene Vodafone Station vermarktet.
Bildquellen
- WLAN mit Fritz: Thorsten Neuhetzki
- Gigaset One X8100: Gigaset
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