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#„Mehr Sicherheit bei der Vergabe von Impfterminen“

„Mehr Sicherheit bei der Vergabe von Impfterminen“

Die umfassende Versorgung Deutschlands mit Impfstoff gegen das Coronavirus wird in der nahen Zukunft noch nicht gewährleistet sein. Doch gibt es immer mehr Hinweise, dass sich die Lage vom Frühjahr an rasch verbessern wird. Das hatten Bund, Länder und Pharmaunternehmen vor dem sogenannten Impfgipfel am Montag vorhergesagt, und daran hat sich auch im Laufe des Treffens nichts geändert. Im ersten Quartal des Jahres seien die Produktionskapazitäten noch begrenzt, im zweiten Quartal werde es dann besser, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach der fünfeinhalb Stunden dauernden Videokonferenz.

Eckart Lohse

Merkel bekräftigte, dass es dabei bleibe: Jedem Bürger könne bis zum Ende des Sommers am 21. September ein Impfangebot gemacht werden. Das gelte sogar, wenn lediglich die bereits zugelassenen Impfstoffe von den Unternehmen Biontech/Pfizer, Moderna und Astra-Zeneca verimpft werden könnten und die bislang noch nicht zugelassenen noch nicht, äußerte Merkel auf einer Pressekonferenz. Sollten andere Hersteller dazukommen, gäbe es ein größeres Angebot. Vor dem Treffen, auf das vor allem die SPD gedrungen hatte, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) dazu aufgerufen, „realistisch“ zu bleiben. Es werde „noch einige Wochen der Knappheit“ geben.

„Es geht hier auch um Vertrauen“

Merkel verteidigte das Vorgehen der Europäischen Union bei der Beschaffung der Impfstoffe, auch wenn andere Länder schneller mit dem Impfen vorankommen als die EU. Der Weg sei an einigen Stellen langsamer gewesen. „Aber ich finde, es gibt auch gute Gründe dafür, dass er langsamer war.“ So seien in Europa die Produktionskapazitäten im Vergleich zu Amerika geringer. Zudem habe die EU lange über Haftungsfragen verhandelt und sich nicht für eine Notzulassung von Impfstoffen entschieden. „Aus guten Gründen: Es geht hier nämlich auch um Vertrauen.“

Die Kanzlerin sagte, die Länder forderten zurecht, dass sie ein „gutes Management“ für die Vergabe von Impfterminen brauchten. Daher habe man beschlossen, dass die bisherige nationale Impfstrategie auch einen nationalen Impfplan enthalten solle. Diesen sollten der Bundesgesundheitsminister und die Länder miteinander erarbeiten, um „im besten Wissen“ über die jeweiligen Liefertermine „mehr Sicherheit“ hinsichtlich der Vergabe von Impfterminen zu geben.

Vor dem Impfgipfel hatte Spahn in einer Videokonferenz mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU), Bayer-Vorstand Stefan Oelrich und dem Curevac-Chef Franz-Werner Haas mitgeteilt, dass das Unternehmen Bayer in die Impfstoffherstellung einsteigen und den von der Firma Curevac entwickelten – wenn auch noch nicht zugelassenen – Corona-Impfstoff produzieren will.

Aus einer Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums an die Länder geht hervor, dass die Lieferungen von Corona-Impfstoff im Laufe des Jahres deutlich anziehen sollen. Nach 18,3 Millionen Impfdosen im laufenden ersten Quartal könnten demnach laut einer Schätzung im zweiten Quartal 77,1 Millionen Dosen und im dritten Quartal 126,6 Millionen Dosen verschiedener Hersteller bereitstehen. Im vierten Quartal könnten es dann weitere 100,2 Millionen Dosen sein.

Freude über Zusammenarbeit

Die Schätzung bezieht sich auf geschlossene Verträge und geplante Vereinbarungen sowie voraussichtliche Zulassungstermine für einige Impfstoffe. Die genauen Termine und Liefermengen hingen jedoch von zahlreichen Faktoren ab, etwa von klinischen Prüfungen, den Zulassungsverfahren, Produktionsprozessen, Lieferketten für Ausgangsstoffe und Qualitätskontrollen. Im letzten Quartal des vorigen Jahres waren der Übersicht zufolge 1,3 Millionen Dosen des Impfstoffes von Biontech/Pfizer geliefert worden.

Spahn und Laschet zeigten sich erfreut darüber, dass die Unternehmen Bayer und Curevac bei der Herstellung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus zusammenarbeiten wollen. Die im Wuppertaler Bayer-Werk geplante Produktion des von Curevac entwickelten Impfstoffs solle in einem „halbierten Genehmigungsverfahren“ schneller als in normalen Genehmigungsverfahren ermöglicht werden, sagte Laschet. Curevac-Chef Haas sagte: „Zum Ende des Jahres werden wir mehrere hundert Millionen Dosen zur Verfügung haben.“ Er sprach von 300 Millionen Dosen. Für das Jahr 2022 seien bisher 600 Millionen Dosen geplant gewesen. Durch Ausweitung des bestehenden Produktionsnetzwerkes würden es nun mindestens eine Milliarde werden.

Zu der Empfehlung der Ständigen Impfkommission, den Impfstoff des Unternehmens Astra-Zeneca an 18 bis 64 Jahre alte Menschen zu verimpfen und nicht an ältere, sagte Spahn, er wolle die Impfverordnung anpassen. Im Grundsatz würden die Priorisierungsgruppen bleiben wie bisher. Gruppe eins blieben die Pflegeheimbewohner, die mehr als achtzig Jahre alten Menschen und diejenigen, die diese pflegten und behandelten. Unter diesen gebe es viele 18- bis 64-Jährige, die nun ein schnelleres Angebot bekommen könnten, geimpft zu werden.

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