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#„Krasse Fehler“ im Verteidigungsministerium?

„Krasse Fehler“ im Verteidigungsministerium?

Die goldene Zeit des Unternehmens C. G. Haenel aus Suhl in Thüringen dauerte vierundzwanzig Tage. Am 15. September begann sie. Da gab das Verteidigungsministerium bekannt, dass die Firma, mit neun Angestellten mehr eine kleinstädtische Büchsenmacherwerkstatt als ein Rüstungskonzern, den Weltmarktführer Heckler&Koch im Wettbewerb besiegt hatte. Gegen dessen erbitterte Konkurrenz hatte sie den Zuschlag für den Bau von 120.000 Sturmgewehren für die Bundeswehr bekommen. Vom Ministerium wurde die Entscheidung für diesen Exoten, der vor allem Jagdwaffen baut, als zwangsläufig dargestellt, obwohl der Hintergrund von C. G. Haenel (die Firma gehört den Vereinigten Arabischen Emiraten, und die führen im Jemen Krieg) Proteste auslöste: Die klitzekleine Werkstatt aus dem Erzgebirge, der frühere VEB Ernst Thälmann, habe einfach ein billigeres Angebot gemacht als der große Konkurrent aus dem Neckartal.

Frank Pergande

Frank Pergande

Politischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

Konrad Schuller

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Politischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

Das vorläufige Ende der Herrlichkeit kam dann am 9. Oktober, und zwar auch wieder mit einer Bekanntmachung aus dem Ministerium. Abteilung halt, hieß es da. Interne Prüfungen hätten ergeben, dass Haenels Ingenieure für ihr so erstaunlich preisgünstiges Gewehr möglicherweise beim Platzhirsch gespickt hatten. Patentrechtsverletzungen zu Lasten von Heckler&Koch seien „nicht auszuschließen“, schrieb das Ministerium in seiner Begründung für den jähen Stopp. Haenel stritt zwar alles ab, aber die Konsequenz war eisern: Der Zuschlag wurde aufgehoben. Das ist die offizielle Geschichte vom Aufstieg und vorläufigen Fall des David aus Thüringen, der den schwäbischen Goliath fast besiegt hätte.

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