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#Krisenkanzlerin: Merkels letzte Herausforderung

Krisenkanzlerin: Merkels letzte Herausforderung

Angela Merkel hat es fast geschafft. Seit mehr als fünfzehn Jahren regiert sie das Land. Sie hat Deutschland durch große Krisen geführt wie die Eurokrise und die Flüchtlingskrise. Ihr Kurs war nicht immer unumstritten, aber immer wurde sie wiedergewählt. Im Herbst soll Schluss sein. Sie hat den Zeitpunkt ihres Abtritts selbst bestimmt. Einen Wahlkampf wird sie nicht mehr führen. Nie zuvor war ein Bundeskanzler in einer solchen Situation. Merkels letzte Monate hätten ruhig werden können, eine Zeit, um Bilanz zu ziehen und letzte Dinge auf den Weg zu bringen. Doch es kam anders. Angela Merkel muss das Land wieder durch eine Krise führen – und es ist die womöglich schwerste in ihrer langen Amtszeit. In dieser Krise entscheidet sich auch, wie man künftig über Merkel sprechen und ihre Kanzlerschaft in Erinnerung behalten wird. Wie es ausgeht, ist längst nicht ausgemacht. Denn Merkels Gegner ist ein tödliches Virus, und die Krise hat nicht nur Deutschland im Griff, sondern die ganze Welt.

Philip Eppelsheim

Philip Eppelsheim

Redakteur in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Livia Gerster

Livia Gerster

Redakteurin in der Politik der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Konrad Schuller

Konrad Schuller

Politischer Korrespondent der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

Merkel hat einen Plan, wie so oft, damit das Land auch diese Krise übersteht. Ihr Kampf gegen das Coronavirus erfordert Verzicht, Disziplin und vor allem gemeinsames solidarisches Handeln, wie sie es vor einem Jahr gesagt hat. Seit dem Zweiten Weltkrieg habe es keine Herausforderung gegeben, bei der es so sehr auf Solidarität angekommen sei. Das bedeutet auch: Verzicht auf persönliche Kontakte. Merkel selbst, erzählen Weggefährten, verhalte sich in dieser Hinsicht stets korrekt, überkorrekt sogar. Als sie vor kurzem eingeladen worden sei zu einem Essen, um einen Abschied zu feiern, nur mit zwei, drei Leuten, habe sie das nicht gewollt. „Lasst uns das am Bildschirm machen“, soll sie gesagt haben. Nicht weil sie keine Lust auf ein Treffen gehabt hätte, sondern weil sie mit gutem Beispiel vorangehen will. Merkels Weg durch die Pandemie ist keiner, der von Gefühlen bestimmt wird – was nicht heißt, dass sie keine hat. Vertraute beschreiben sie durchaus als einen Menschen, dem die Dinge nahegehen. Sie selbst hat in dieser Krise mehrfach angesprochen, dass es ihr ans Herz gehe, es ihr sehr leid tue, was den Menschen zugemutet werde. Womöglich ist auch genau das der Grund, warum Merkel sich nicht durch flüchtige Launen von ihrem Plan abbringen lässt.

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