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#Putin wirbt um Prigoschins Männer

Es war die zweite außerordentliche Ansprache Wladimir Putins binnen dreier Tage. Die davor hatte Russlands Präsident am Samstagmorgen gehalten, auf dem Höhepunkt des Aufstands des Wagner-Anführers Jewgenij Prigoschin. Am Montagabend wirkte es ganz so, als wolle Putin sich rechtfertigen, als wolle er das, was viele als Schwäche deuten, nämlich die Zögerlichkeit der russischen Sicherheitsleute und Soldaten, gegen die Aufständischen vorzugehen, als Stärke verstanden wissen. Und ein Signal der Einheit aussenden, wo gerade noch Spaltung war.

Wie am Samstag und wie schon in seiner Rede zum Überfall auf die Ukraine am 24. Februar vorigen Jahres, sprach Putin vor braunen Holzpaneelen. Er dankte „allen Bürgern Russlands“ für „die Ausdauer, die Geschlossenheit und den Patriotismus. Diese bürgerliche Solidarität hat gezeigt, dass jede Erpressung, jeder Versuch, inneren Aufruhr zu erzeugen, zum Scheitern verurteilt ist.“ Damit meine Putin den Aufstand und machte in dessen Angesicht „die höchste Konsolidierung der Gesellschaft, der Exekutive und der Legislative auf allen Ebenen“ aus. „Alle waren geeint und geschlossen durch die Hauptsache: die Verantwortung für das Schicksal des Vaterlandes.“ Viele Beobachter fragen sich, wie Wagner-Milizionäre bis auf wenige hundert Kilometer an Moskau heranfahren konnten. Prigoschin selbst hatte kurz vor Putins Rede am Abend in einer Audiobotschaft von einem unbekannten Ort gesagt, beim „Marsch“ von Wagner habe man 780 Kilometer zurückgelegt und sei bis auf 200 Kilometer an Moskau herangekommen.

Schwere Vorwürfe gegen die „Organisatoren“

Putin sagte nun, „dass von Beginn der Ereignisse an unverzüglich alle notwendigen Entscheidungen zur Neutralisierung der Bedrohung, zum Schutz der verfassungsmäßigen Ordnung, des Lebens und der Sicherheit unserer Bürger getroffen wurden“. Der Präsident hob hervor, als wäre es kein bewaffneter Aufstand gewesen: „Ein bewaffneter Aufstand wäre in jedem Fall niedergeschlagen worden.“ Das hätten „die Organisatoren des Aufstands“ verstehen müssen, sagte Putin, der wieder, wie in seiner Rede vom Samstag, Prigoschin nicht beim Namen nannte. „Sie haben alles verstanden, auch die Tatsache, dass sie verbrecherische Handlungen begangen haben, um das Land zu spalten und zu schwächen, das gerade einer enormen äußeren Bedrohung, einem noch nie da gewesenen Druck von außen Widerstand leistet.“ Damit meint Putin den Ukrainekrieg, den er zum Verteidigungsringen gegen den Westen stilisiert. „An der Front sterben unsere Kameraden mit den Worten ‚Keinen Schritt zurück!‘“, sagte Russlands Präsident.

Putin zeichnete für Prigoschin respektive „die Organisatoren des Aufstands“ neuerlich das Bild des Verräters an Land und Volk und „an denjenigen, die sie in das Verbrechen hineingezogen haben“, die beteiligten Wagner-Milizionäre also. „Sie (die ‚Organisatoren’, d. Red.) belogen sie, sie trieben sie in den Tod, unters Feuer, dazu, auf ihre eigenen Leute zu schießen.“ Das jedoch, „Brudermord“, wollten die „Feinde Russlands“, klagte Putin und schimpfte auf „Neonazis in Kiew, ihre westlichen Schutzherrn und verschiedene Arten von Nationalverrätern. Sie wollten, dass sich russische Soldaten gegenseitig umbringen, dass Soldaten und Zivilisten sterben, damit Russland am Ende verliert, sich unsere Gesellschaft spaltet und in blutigen inneren Auseinandersetzungen erstickt.“ Die Gegner hätten nur darauf gewartet, „Rache zu nehmen für ihr Scheitern an der Front im Rahmen der sogenannten Gegenoffensive“, hätten sich aber „verrechnet“.

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