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#La Palma: Der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma speit nach 50 Jahren wieder Lava

La Palma: Der Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma speit nach 50 Jahren wieder Lava


Der Vulkanausbruch auf den Kanaren schlägt tausende Menschen in die Flucht. Ein Lavastrom begräbt Häuser, Straßen und Autos unter sich. Menschen vor Ort sprechen von einer dramatischen Lage.

„Der Lavastrom verschlingt alles, was er auf seinem Weg findet“, berichtet Sergio Rodríguez, der Bürgermeister des Ortes El Paso. Seit dem Vulkanausbruch am Sonntagnachmittag im Südwesten der Kanareninsel La Palma wälzen sich mehrere Lavazungen vom Kraterrand in etwa 800 Metern Höhe den Berghang hinunter. Sie begraben Häuser, Straßen, zurückgelassene Autos und Plantagen unter sich.

Keine Verletzte nach Vulkanausbruch auf La Palma

Bis zum Montagnachmittag gab es keine Berichte über Tote oder Verletzte. Die Behörden hatten bereits Stunden vor der Eruption, die sich in den letzten Tagen durch tausende kleinere Beben ankündigte, mit der Evakuierung des überwiegend ländlichen Gebietes begonnen. Mehr als 5000 Personen, darunter fast 1000 Urlauber, wurden in Sicherheit gebracht. Die meisten Touristen, die La Palma besuchen, sind traditionell Deutsche, die besonders gerne zum Wandern in das bergige Naturparadies kommen.

Auf der spanischen Kanareninsel La Palma ist erstmals seit 50 Jahren wieder ein Vulkan ausgebrochen.

Foto: Arturo Jimenez, dpa

24 Stunden nach dem Ausbruch spuckte das Vulkangebirge Cumbre Vieja (Alter Gipfel) weiterhin Feuer und schleuderte flüssige Lava, Gesteinsbrocken und Asche in die Luft. Bisher konnten die Geologen einen Hauptkrater und bis zu zehn Nebenschlote ausmachen. Über dem Gebirgszug sind mehrere bis zu einhundert Meter hohe Lavafontänen sichtbar. Darüber bildete sich ein riesiger Rauchpilz, der inzwischen eine Höhe von mehr als 1000 Metern erreichte.

In den Orten El Paso (8000 Einwohner) und Los Llanos de Aridane (21.000 Einwohner), deren Ausläufer bereits am Montagmorgen von der Lavalawine erreicht wurden, verschwanden bereits weit mehr als hundert Häuser unter der vorrückenden flüssigen Gesteinsmasse. Auf TV-Bildern sieht man, wie die zähflüssige Lava Mauern platt walzt, in Wohnräume eindringt und Weinberge sowie Bananenplantagen unter einer dampfenden grau-schwarzen Masse verschwinden lässt.

Lava wird in den Himmel geschleudert.

Foto: Jonathan Rodriguez, dpa

„Die Lage ist dramatisch“, sagt eine Rathaussprecherin von Los Llanos. „Es gibt keine Möglichkeit, die Lava aufzuhalten oder umzuleiten.“ Etliche Menschen, die von der Landwirtschaft oder vom Tourismus leben, hätten ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Auch ein Schulgebäude sei inzwischen von der Lava weggerissen worden. Man könne nur hoffen, dass sich der Vulkan möglichst bald wieder beruhige. Doch wann das sein wird, weiß niemand genau.

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Der letzte Ausbruch des Vulkans auf La Palma liegt 50 Jahre zurück

Der letzte Ausbruch in der Vulkankette Cumbre Vieja ist ziemlich genau 50 Jahre her. Ende Oktober 1971 hatte das Gebirge, das als aktivste Vulkanzone auf allen Kanarischen Inseln gilt, 24 Tage lang Feuer gespuckt. Dann versiegte der Lavastrom, der etwa 30 Kilometer vom neuen Eruptionsort aus der Erde gequollen war. Und der Berg verfiel wieder in einen langen Schlaf. Auch wenn es in seinem Inneren, kilometertief unter der Erdoberfläche, immer noch brodelte.

Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez (M) besucht das Aufnahmezentrum für die vom Vulkanausbruch betroffenen Menschen auf La Palma.

Foto: Europa Press, dpa

Am Montag wurde die Zone rund um die Vulkankrater und um die Lavazungen herum weiträumig abgeriegelt. Mehr als 1000 Polizisten, Feuerwehrmänner, Soldaten und freiwillige Helfer errichteten einen Sperrgürtel im Umkreis von zwei Kilometern um die Gefahrenzone. Damit sollen vor allem Schaulustige davon abgehalten werden.

Seit dem Ausbruch sind Karawanen von Vulkantouristen unterwegs, um das spektakuläre Naturschauspiel möglichst aus der Nähe abzulichten. Verstopfte Straßen machen den Rettungskräften das Leben schwer. „Bitte bleiben Sie zu Hause“, appellierten die Behörden an die Menschen. Schon bei der letzten Eruption vor 50 Jahren war die Sensationslust zwei Menschen, die den Kraterrand erklimmen wollten, zum Verhängnis geworden. Sie starben an einer Rauchvergiftung.

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