#Laschet bittet um Entschuldigung für Lacher während Steinmeier-Rede
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„Laschet bittet um Entschuldigung für Lacher während Steinmeier-Rede“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Menschen seine Anteilnahme ausgesprochen. „Wir trauern mit denen, die Freunde, Bekannte oder Familienmitglieder verloren haben. Ihr Schicksal zerreißt uns das Herz“, sagte Steinmeier am Samstagmittag bei einem Besuch im besonders betroffenen Ort Erftstadt westlich von Köln. Er sprach dort zusammen mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) mit Betroffenen und Einsatzkräften. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Sonntag in der schwer verwüsteten Region in Rheinland-Pfalz erwartet.
Empört über Laschets Verhalten in Erftstadt zeigte sich am Samstag die SPD. Die Kritik bezog sich auf ein in den sozialen Medien kursierendes Video, in dem Laschet im Hintergrund zusammen mit Umstehenden lacht, während ein sichtlich betroffener Bundespräsident den Betroffenen Hilfe verspricht. Beide hatten sich zuvor gemeinsam ein Bild von der Lage vor Ort gemacht.
Kühnert: Eine Frage des Charakters
„Ich bin wirklich sprachlos“, schrieb SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Nachmittag auf Twitter und verlinkte auf das Video. SPD-Vizechef Kevin Kühnert schrieb auf Twitter: „eine Frage des Charakters“. Kritik kam auch aus der FDP. Fraktionsvize Michael Theurer sagte der „Bild am Sonntag“: „Rheinische Frohnatur in Ehren, aber während der Bundespräsident der Opfer gedenkt herumzualbern ohne Maske, wird dem Ernst der Lage nicht gerecht.“
Laschet, der sich für die Union um die Kanzlerschaft bewirbt, reagierte auf Twitter auf die Kritik. Er dankte dem Bundespräsidenten für seinen Besuch und fügte hinzu: „Uns liegt das Schicksal der Betroffenen am Herzen, von dem wir in vielen Gesprächen gehört haben. Umso mehr bedauere ich den Eindruck, der durch eine Gesprächssituation entstanden ist. Dies war unpassend und es tut mir leid.“
Der Bundespräsident hatte am Samstag in Erftstadt zu Solidarität und Spenden für die Opfer aufgerufen. „Vielen Menschen hier in den Regionen ist nichts geblieben außer ihrer Hoffnung. Und diese Hoffnung dürfen wir nicht enttäuschen“, sagte Steinmeier.
Er dankte den Einsatzkräften und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeindeverwaltungen, die die Einsatzleitung geschultert hätten, „im Namen aller Deutschen“. Viele hätten „bis zur Erschöpfung und jenseits davon gearbeitet“. Der Ruf nach Hilfe aus allen Teilen der Region sei „groß und drängend“. Aber den großen Verlust hätten diejenigen zu tragen, „die Angehörige verloren haben in den Fluten“, sagte Steinmeier weiter.
Hochwasserkatastrophe
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Bilder wie aus einer anderen Welt
„Das Wasser geht zurück, aber möglicherweise wird es in den nächsten Tagen sichtbar werden, welche Schäden bleiben“, sagte der Bundespräsident. Er mahnte: Die Menschen vertrauten darauf, dass die Solidarität auch dann bestehen bleibe, wenn das Thema nicht mehr die Schlagzeilen beherrsche.
Laschet versprach, dass das Land Nordrhein-Westfalen „alles dafür tun“ werde, um unbürokratisch Direkthilfe für die Betroffenen zu organisieren. Danach müsse strukturell geholfen werden, alles wiederaufzubauen. Er sei froh, dass sowohl der Bund als auch die anderen Länder Unterstützung zugesagt hätten, äußerte Laschet. Es sei eine „nationale Aufgabe“, der betroffenen Region zu helfen. Land und Kommunen könnten dies nicht allein stemmen.
Hoffnungsschimmer im Chaos
Während sich das verheerende Hochwasser aus vielen Flutgebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz langsam zurückzieht, wird in den Trümmern weiterhin nach Todesopfern und Verletzten gesucht. Bis zum Samstagmittag stieg die Zahl der Toten auf mehr als 130. Allein im rheinland-pfälzischen Großraum Ahrweiler kamen nach Angaben der Polizei über 90 Menschen ums Leben. Es wird befürchtet, dass noch weitere hinzukommen, weil einige Autowracks und vollgelaufene Keller noch nicht kontrolliert werden konnten. Hunderte Menschen wurden laut Polizei verletzt.
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