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#„Lasst uns einander eine Chance geben“

„Lasst uns einander eine Chance geben“

Als Joe Biden und Kamala Harris zur Siegesfeier in Delaware einliefen, ertönten Lieder von Bruce Springsteen, einem weißen Poeten der amerikanischen (Arbeiter-)Seele, und von Mary J. Blige, einer schwarzen R&B-Größe. Das Signal war klar: Es geht Biden und Harris um ein Amerika der Vielfalt.

Den Song „We take care of our own“ (Springsteen) – wir kümmern uns um unsere Leute – hatte sich Biden ausgesucht. Zu „Work That“ (Blige) hatte Harris im Wahlkampf gern getanzt. Die jubelnden Zuschauer lehnten sich aus ihren Autos, viele Menschen trugen Masken, die Ansteckungsgefahr war nicht vergessen – doch dieser Abend war für viele Amerikanerinnen und Amerikaner der ausgelassenste seit langem. Die Siegesfeier war so choreografiert, dass sie jeden Zweifel am Wahlsieg vergessen machen sollte; trotz der Schimpftiraden aus dem Weißen Haus: Das Rennen ist gelaufen. Es gab ein Feuerwerk mit nationalen Symbolen, tanzende Familienangehörige der beiden Sieger (trotz der Pandemie) – und zwei Reden, in denen der Name des Amtsinhabers nicht vorkam.

Biden setzte abermals auf einen versöhnlichen Ton. Die „düstere Zeit“ der gegenseitigen Dämonisierung politischer Gegner müsse vorbei sein, sagte er. Er wolle der Präsident aller Amerikanerinnen und Amerikaner sein und sehe keine „roten“ und „blauen“ Bundesstaaten. Nun müsse eine Zeit der „Heilung“ anbrechen, sagte er ungeachtet der vielen Demonstrationen gegen seinen Wahlsieg und der Verbreitung von Lügen über weitreichenden Wahlbetrug durch Trump und seine Anhänger. „Lasst uns einander eine Chance geben“, appelierte Biden, der bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar den Titel „President-Elect“ trägt.

Biden macht bei weißen Männern Boden gut

Als die „großen Kämpfe“ seiner kommenden Präsidentschaft bezeichnete er die Herausforderungen, das Coronavirus einzudämmen, besserer wirtschaftliche Startchancen für alle zu schaffen sowie das Klima zu schützen und gegen systemischen Rassismus vorzugehen.

Biden hatte sich im Laufe des Samstags während der Auszählung in Pennsylvania so weit absetzen können, dass die großen Fernsehsender ihn schließlich zum Wahlsieger erklärt hatten. Ohne die zwanzig Wahlleute aus dem Bundesstaat kann Trump die Wahl nicht mehr für sich entscheiden. Die sechs Stimmen aus Nevada wurden ebenfalls Biden zugeschlagen, in Georgia und Arizona liegt er weiter vorn. Der Zwischenstand bei den Stimmen im „Electoral College“ liegt momentan bei 279 für Biden und 214 für Trump.

Erste Nachwahlbefragungen zeigten, dass weiße Wählerinnen und Wähler sich mit 57 Prozent der Stimmen überwiegend für Trump entschieden hatten. Biden konnte bei den weißen Männern Boden gutmachen. Donald Trump hatte vor vier Jahren bei dieser Wählergruppe mit 31 Prozentpunkten Vorsprung gewonnen hatte – nun liegt er laut dem Sender CBS nur noch mit 18 Punkten vorn. Biden verdankt seinen Sieg der Tatsache, dass er genug Menschen aus dieser Gruppe überzeugen konnte und dass alle anderen mit deutlichen Mehrheiten für ihn abstimmten: Im Durchschnitt wählten ihn 87 Prozent der Schwarzen und 66 Prozent der Latinos. Biden verlor damit im Vergleich zu Hillary Clinton laut der CBS-Auswertung bei Schwarzen zwei Prozentpunkte und hielt Clintons Stimmanteil bei Latinos zumindest im nationalen Durchschnitt.

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