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#Wieso Gendern in öffentlich-rechtlichen Medien undemokratisch ist

„Wieso Gendern in öffentlich-rechtlichen Medien undemokratisch ist“

Ganz gleich welchen öffentlich-rechtlichen Radio- oder Fernsehsender man einschaltet: Sprecher, Moderatoren, Gäste oder Redakteure gendern. Im Hörfunk und Fernsehen am häufigsten mit einer Kunstpause vor dem -innen. Manchmal auch mit einem deutlich betonten I bei -innen. Der Kritik von Sprachforschern an dieser Selbstherrlichkeit haben sich inzwischen mehr als 170 Wissenschaftler angeschlossen. Sie haben zu Recht darauf hingewiesen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk und das Fernsehen eine sprachliche Vorbildfunktion hätten und sich deshalb an geltenden Sprachnormen orientieren sollten. Mit dem Kulturgut Sprache sollten sie deshalb regelkonform, verantwortungsbewusst und ideologiefrei umgehen. Das Gendern widerspricht klar dem Neutralitätsgebot.

Maßgeblich für die geltenden Sprachnormen ist längst nicht mehr der Duden, sondern der von der Kultusministerkonferenz (KMK) eingesetzte Rat für deutsche Rechtschreibung. Der Rat hat eng begrenzte Freiräume. Regelveränderungen oder Eingriffe im Wörterverzeichnis darf er nicht selbständig vornehmen, er beobachtet Sprachentwicklung und versucht, die Einheitlichkeit des Sprachgebrauchs im Sinne einer allgemeinverständlichen Kommunikation zu sichern.

Im März vergangenen Jahres hat der Rat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Gender-Sonderzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt, Unterstrich und ähnliche Schreibweisen nicht dem amtlichen Regelwerk entsprechen. Begründet hat das Gremium seine ablehnende Haltung damit, dass diese Genderformen die Verständlichkeit, die Eindeutigkeit und die Rechtssicherheit von Begriffen und Texten beeinträchtigen. Sie schließen also bestimmte Bevölkerungsgruppen, die wenig Deutsch können oder aus anderen Gründen Schwierigkeiten mit differenzierten Texten haben, von vornherein aus.

Zutiefst undemokratisch

Das ist nicht nur zutiefst undemokratisch, sondern widerspricht auch dem Auftrag der öffentlich-rechtlichen Medien. Deren Aufgabe ist laut Medienstaatsvertrag, die „Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, der Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen“. Doch das scheint die Sender wenig zu kümmern. Sprachliche Marotten einiger Redakteure wurden so zur allgemeingültigen Sprachnorm.

Auch wenn die Sender nicht offiziell zur Verwendung der Genderformen aufgerufen haben, so gibt es Handreichungen, wie gegendert werden kann. In den Redaktionen ist ein enormer Gruppendruck entstanden. Wer nicht gendert, wird von Kollegen angesprochen und muss sich rechtfertigen. Dabei werden die Genderformen mit Kunstpause, Doppelpunkt oder Asterisk von mehr als drei Viertel der Medienkonsumenten abgelehnt. Eine kleine Minderheit nutzt jedoch den Einfluss der durch Zwangsrundfunkgebühren jedes Bürgers finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehsender, um ihre Sprachauffassung durchzusetzen.

Die Sprachgemeinschaft erziehen zu wollen ist eine Anmaßung der öffentlich-rechtlichen Sender, die von niemandem toleriert werden muss. Mit rationalen Argumenten werden sich die Sender allerdings nicht davon abbringen lassen. Hundertfach haben Sprachforscher auf die wissenschaftlich unzulässige Vermengung der Kategorien des grammatischen Genus und des biologischen Geschlechts (Sexus) hingewiesen – ohne Erfolg. Ignoriert wird auch deren Hinweis auf das generische Maskulinum. Anders als gewisse Vertreter der Genderlinguistik behaupten, ist es keine neuzeitliche Erfindung, sondern stammt aus der Spätantike und fand dann Eingang ins Althochdeutsche. Es bietet eine sinnvolle geschlechtsneutrale sprachliche Möglichkeit.

Das generische Maskulinum meiden?

Davon, dass es Frauen und andere Identitäten ausschließe oder nur mitmeine, kann nicht die Rede sein. Wer so argumentiert, interpretiert grammatische Strukturen wissentlich oder unwissentlich fehl. Aber die soll es nach Auffassung einer Minderheit auch lieber nicht geben. Laut einer internen Anweisung für den Sprachgebrauch in Ministerien soll das generische Maskulinum möglichst gemieden werden. Warum eigentlich? Weil es angeblich nicht gendergerecht ist, was auch immer das eigentlich sein mag? Durch ihr Gendern stärken die Sender die Aversion der Mehrheit, sich minderheitskonformen Sprachideologien anzuschließen.

Vermutlich wird sich das Gendern in einigen Segmenten einbürgern – an Universitäten und Hochschulen, obwohl auch die eigentlich verpflichtet sind, die amtliche sprachliche Norm zu befolgen. Aber bisher hat die Sprachgeschichte gelehrt, dass die Sprachgemeinschaft dem Ökonomieprinzip folgt. Das bedeutet, dass die meisten Sprecher sich umständlicheren Formulierungen nicht anschließen werden, sondern die bequemste und verständlichste sprachliche Ausdrucksweise wählen. So wird es auch beim Gendern sein.

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