Liveblog USA unter Trump: VW stoppt offenbar vorübergehend Autozüge und Schiffe nach Amerika

Die Europäische Union müsse geschlossen und entschlossen auf die Zollankündigung reagieren. Das sei der „erste Imperativ“, der auch für die scheidende und die neue Regierung in Deutschland gelten müsse. Die EU sollte jetzt „neue Allianzmöglichkeiten“ außerhalb der USA nutzen. Auf der Hannover Messe hätten sich Kanada und Mexiko als neue Partner empfohlen. „Eine Allianz zu schmieden beispielsweise mit Kanada und Mexiko, das ist das Gebot der Stunde“, empfahl Habeck. Auf ähnliche Weise hätten sich schon Südkorea, Japan und China gegen Amerika zusammengefunden, die sonst eher wirtschaftliche Gegner seien.
Es gelte aber auch, „entschiedene Gegenmaßnahmen vorzubereiten“, kündigte Habeck an. „Und die sind vorbereitet, die sind in der Abstimmung der Mitgliedsländer. Die EU-Kommission wird darüber reden und kommunizieren.“ Habeck hielt auf der Pressekonferenz in Berlin einen daumendicken Katalog in die Höhe, welcher die möglichen Vergeltungsschritte der Europäer gegen die Amerikaner enthalte. „Ich habe das einmal mitgebracht und halte das nur kurz hoch“, so Habeck. „Ich darf Ihnen das noch gar nicht zeigen, will ich auch nicht, wie das ungefähr aussieht: Das sind die Gegenmaßnahmen, doppelseitig bedruckt, so sieht es aus. Das geht jetzt listenweise durch mit den verschiedenen Produkten. Das heißt, da ist gut gearbeitet worden.“
Die Liste stelle detailgenau dar, wie Europa seine Volkswirtschaften schützen könne, um „maximal Gegendruck“ zu entfalten. Tatsächlich handelt es sich bei dieser Liste um Gegenzölle, die die EU-Kommission vor einigen Wochen in Reaktion auf die Stahl- und Aluminiumzölle vorgelegt hatte. Sie soll Produkte im Wert von 22,5 Milliarden Euro treffen und am 14. April in Kraft treten.
Habeck sagte weiter: „Das ist das, was ich sehe, dass Donald Trump unter Druck einknickt, unter Druck seine Ansagen korrigiert. Aber die logische Konsequenz ist halt auch: Dann muss er den Druck auch spüren. Und dieser Druck muss jetzt entfaltet werden von Deutschland aus, von Europa aus in der Allianz mit den anderen Ländern. Und dann werden wir gucken, wer bei diesem Armdrücken der Kräftigere ist. Aber es gewähren lassen oder sich in der Haltung des Duckmäusertums, wie wir es in der Inauguration von den Techkonzernchefs gesehen haben, dort zu unterwerfen, das wird auf keinen Fall erfolgreich sein.“ Und er fügte hinzu: „Den Tag der Willkür sollten wir mit einem Tag der europäischen Entschlossenheit beantworten.“
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