#Liveblog zum Krieg in Nahost: Großbritannien: Haben Drohne über Rotem Meer abgeschossen
Palästinenser: Dutzende Tote bei Luftangriffen +++ Israelische Soldaten sollen nach versehentlicher Geiseltötung vorsichtiger sein +++ US-Verteidigungsminister Austin bricht zu Nahost-Reise auf +++ alle Entwicklungen im Liveblog
Anna-Lena Ripperger
Ein britisches Kriegsschiff hat nach Angaben von Verteidigungsminister Grant Shapps im Roten Meer eine mutmaßliche Angriffsdrohne abgeschossen. Das Fluggerät habe die Handelsschifffahrt im Visier gehabt, schrieb Shapps am Samstag auf der Plattform X. Der Zerstörer „HMS Diamond“ habe eine Rakete vom Typ Sea Viper abgefeuert und das Ziel zerstört. Großbritannien werde weiterhin die Attacken abwehren und den freien Welthandel schützen. Weitere Angaben etwa zur Herkunft der Drohne machte Shapps zunächst nicht.
Zuletzt wurden mehrere Handelsschiffe im Roten Meer von schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen attackiert. Sie drohen, Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Die Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd entschieden deshalb, vorerst keine weiteren Schiffe durch den Suezkanal fahren zu lassen.
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Anna-Lena Ripperger
Vertreter Israels und Qatars wollen heute einen Neustart der Verhandlungen über die Freilassung von Geisel in Norwegen beginnen, berichtete das „Wall Street Journal“ ohne Angaben von Quellen. Am 1. Dezember waren eine Feuerpause zwischen der israelischen Armee und den Kämpfern der Terrororganisation Hamas und damit auch der Austausch von Geiseln und Gefangenen ausgelaufen.
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Anna-Lena Ripperger
Nach dem Tod eines Kameramanns des Fernsehsenders Al-Dschasira im Gazastreifen hat der Verband der Auslandspresse (FPA) das israelische Militär zu einer Untersuchung aufgefordert. „Wir halten dies für einen schweren Schlag gegen die bereits eingeschränkte Pressefreiheit in Gaza und fordern die Armee zu einer sofortigen Untersuchung und Erklärung auf“, teilte der Verband mit, der Auslandsjournalisten in Israel und den palästinensischen Gebieten vertritt.
Demnach handelte es sich bei dem Kameramann Samer Abu Dakka um das erste FPA-Mitglied, das seit Kriegsbeginn im Gazastreifen ums Leben gekommen ist. Er wurde am Samstag beerdigt.
Der 45 Jahre alte Vater von vier Kindern kam nach Angaben von Al-Dschasira bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben. Wegen der Kampfhandlungen konnten Rettungskräfte zunächst nicht zu ihm vordringen – letztlich konnten sie nach Angaben des Senders nur noch seine Leiche bergen.
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Anna-Lena Ripperger
An der Grenze zwischen Libanon und Israel gehen die Gefechte weiter. Israels Luftabwehr habe am Samstagmorgen ein feindliches Flugobjekt aus Libanon abgefangen, teilte das Militär mit. Ein weiteres Fluggerät sei in einem Gebiet im Norden des Landes niedergegangen. Als Reaktion seien Ziele in Libanon angegriffen worden.
Zuvor heulten in mehreren israelischen Orten die Warnsirenen. Israelischen Medienberichten zufolge soll es sich bei den Flugobjekten um zwei mit Sprengstoff beladene Drohnen gehandelt haben. Von wem die Drohnen stammten, war zunächst unklar. Die libanesische Hizbullah-Miliz gab lediglich an, israelische Soldaten am Morgen angegriffen zu haben.
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Anna-Lena Ripperger
Die ägyptische Luftabwehr hat einem Medienbericht zufolge ein Flugobjekt vor der Küste des Roten Meeres abgefangen. Es sei in der Nähe des Ferienortes Dahab entdeckt und abgeschossen worden, berichtete der ägyptische Fernsehsender Al Kahera, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Samstag berichtete. Woher das Flugobjekt kam und weitere Details waren zunächst nicht bekannt.
Die Huthi-Rebellen im Jemen, die sich solidarisch mit der Hamas erklärt haben, haben in dieser Woche Frachtschiffe im Roten Meer angegriffen und zudem in jüngster Vergangenheit Raketen Richtung Israel abgefeuert. Mit seiner Südspitze grenzt Israel ans Rote Meer, die Stadt Eilat liegt direkt an der Küste und ist der einzige Zugang Israels zu der wichtigen Schifffahrtsstraße.
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Anna-Lena Ripperger
Im Gazastreifen sind bei israelischen Luftangriffen palästinensischen Medienberichten zufolge Dutzende Menschen getötet worden. Mindestens 14 Menschen seien ums Leben gekommen, als zwei Häuser in der Alt-Gaza-Straße in Dschabalia getroffen wurde, meldete die Nachrichtenagentur Wafa. Dutzende weitere Menschen seien bei einem Luftangriff auf ein weiteres Haus in der Stadt getötet worden. Viele Zivilisten seien unter den Trümmern der Gebäude eingeschlossen. Dschabalia liegt im Norden des Gazastreifens.
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Anna-Lena Ripperger
Ein Flugzeug mit medizinischen Hilfsgütern für Patientinnen und Patienten aus Gaza ist am Samstag Richtung Ägypten gestartet. Der Airbus A400M der Luftwaffe hob um kurz vor halb neun Uhr am niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf (Region Hannover) ab. Mit dem Sonderflug will die Bundesregierung Hilfsgüter nach Kairo bringen, die dort zur Behandlung von Menschen aus dem Gazastreifen benötigt werden. An Bord sind nach Angaben der Luftwaffe 7,6 Tonnen Fracht auf insgesamt neun Paletten, vor allem Beatmungsgeräte und Brutkästen für Säuglinge.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat die Hilfslieferung, die die Luftwaffe im Auftrag des Auswärtigen Amts durchführt, einen Wert von rund 1,4 Millionen Euro. Damit werde auf Anfragen der ägyptischen Regierung reagiert. In der kommenden Woche sollen weitere Bundeswehrflüge in Zusammenarbeit mit der sogenannten EU-Luftbrücke stattfinden. Dann sollen vor allem Zelte und andere Hilfsgüter für Menschen in Gaza geliefert werden, die ihre Bleibe verloren haben. Weiteres medizinisches Material solle auch in Zusammenarbeit mit Jordanien für Gaza zur Verfügung gestellt werden. Der Wert der späteren Lieferungen beläuft sich nach diesen Informationen auf etwa zwei Millionen Euro.
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Anna-Lena Ripperger
Mehrere Menschen sind am Samstag im Südosten Irans wegen angeblicher Spionage hingerichtet worden. Sie sollen Kontakt zu ausländischen Geheimdiensten, darunter auch der israelische Mossad, gehabt und ihnen geheim eingestufte Dokumente weitergeleitet haben. Dies berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Die Hinrichtungen fanden in der Stadt Sahedan in den Provinzen Sistan und Belutschistan statt.
In Belutschistan gab es in der Nacht zum Freitag einen Anschlag auf ein Polizeipräsidium, bei dem elf Polizisten ums Leben kamen und sieben weitere verletzt wurden. Auch einige der Angreifer seien getötet worden, wurde berichtet. Ob die Hinrichtungen im Zusammenhang mit den Anschlägen standen, ist bislang unklar.
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Uli Putz
Eine israelische Frau, die mit ihren Kindern nach dem Überfall der Hamas nach Deutschland gekommen ist, hat meiner Kollegin Lucia Schmidt erklärt, warum sie nach Israel zurückgekehrt ist – trotz des andauernden Kriegs im Gazastreifen:
Eine israelische Mutter über Antisemitismus in Deutschland
Eine israelische Mutter rettet sich mit ihren Kindern nach dem 7. Oktober nach Deutschland. Aber sie fühlt sich nicht sicher. Hier erzählt sie, warum sie schließlich nach Israel zurückgekehrt ist. Ein Protokoll.
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Uli Putz
Israels Streitkräfte sind nach der versehentlichen Tötung von drei Geiseln im Gazastreifen zu erhöhter Vorsicht angewiesen worden. „Wir haben unseren Soldaten gesagt, dass sie zusätzliche Vorsicht walten lassen sollen, wenn sie mit Personen in Zivilkleidung konfrontiert werden“, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Fernsehsender CNN. Noch sei ungeklärt, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Der Sprecher wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Kämpfer der islamistischen Hamas in Zivilkleidung gegen Israels Armee kämpften.
„Ein trauriges Ereignis wie dieses wird unsere Entschlossenheit nicht erschüttern und uns nicht von unserem klaren Ziel ablenken, die Hamas zu zerschlagen“, betonte Conricus.
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Uli Putz
Die Huthi-Rebellen im Jemen wollen trotz "der Drohungen aus den USA, Israel und dem Westen" weiterhin "die palästinensische Sache unterstützen". Ein führendes Mitglied der Rebellen, Ali al-Kahoum, sagte dem arabisch-sprachigen Fernsehsender Al Mayadeen in Beirut, feindliche Handlungen gegen den Jemen würden schwerwiegende Folgen haben. Der US-Sondergesandte für den Jemen, Tim Lenderking, hatte angesichts zunehmender Angriffe auf Schiffe im Roten Meer erklärt, die US-Regierung strebe eine "möglichst breite" maritime Koalition an, um die Schiffe im Roten Meer zu schützen und den Huthis zu signalisieren, dass die Angriffe nicht toleriert würden
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Uli Putz
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin beginnt an diesem Wochenende eine mehrtägige Reise im Nahen Osten. Die Stationen seien Israel, Katar und Bahrain, teilte das Pentagon am Freitag mit. Austin werden auch den Flugzeugträger USS Gerald R. Ford besuchen, der derzeit im östlichen Mittelmeer unterwegs sei. In Israel wolle er mit der Militärführung auch über ein eventuelles Ende der intensiven Bodenoperationen und der Luftangriffe sprechen, hieß es. Letztlich sei dies aber eine Entscheidung Israels. In Katar will Austin unter anderem dort stationierte US-Streitkräfte besuchen.
In Bahrain im Persischen Golf will der Minister dem Pentagon zufolge das Zentralkommando der US-Marinetruppen besuchen. Dabei solle es um die Bemühungen gehen, multilaterale Koalitionen einzuberufen, um auf „Aggressionen auf See“ zu reagieren, die die Schifffahrt und die Weltwirtschaft bedrohten. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen greifen Israel seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder unter anderem mit Drohnen und Raketen an. Zudem drohen sie, künftig Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt imRoten Meer zu hindern. Die USA fassen eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern in der Region ins Auge und wollen in den kommenden Tagen Details bekanntgeben.
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Uli Putz
Tausende Menschen demonstrieren vor dem Hauptstützpunkt des Militärs in Israel. Das berichtet der israelische Sender CH 12. Die Demonstranten hielten Schilder mit Forderungen nach einem sofortigen neuen Geiseldeal. Sie seien entschlossen, die ganze Nacht weiter zu protestieren.
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Julia Fietz
Nach dem Tod von drei Geiseln, die im Gazastreifen versehentlich von israelischen Soldaten getötet wurden, sind Medienberichten zufolge Hunderte Menschen in Tel Aviv zum Protestieren auf die Straße gegangen. Auf Bildern im israelischen Fernsehen war zu sehen, wie sich große Menschenmengen am Freitagabend im Zentrum der Küstenmetropole versammelten und eine Hauptstraße blockierten. Sie forderten von der Regierung, sich für die sofortige Freilassung der Geiseln aus dem Gazastreifen einzusetzen.
Mit Plakaten, Spruchbändern und Postern mit den Namen und Bildern vieler anderer Geiseln marschierten die Demonstranten in die Richtung des Hauptquartiers der israelischen Armee. Wie die Nachrichtenseite ynet berichtete, schütteten sie rote Farbe auf die Straße. „Ihre Zeit wird knapp! Bringt sie jetzt nach Hause“, riefen die Menschen.
Sie kritisieren, dass die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nicht genug tut, um die von der Hamas verschleppten Geiseln aus dem Gazastreifen freizubekommen. Mit einem neuen Geisel-Deal, wie es ihn bereits Ende November gab, würden solche Vorfälle wie der am Freitag in Gaza nach ihren Worten verhindert werden können.
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Julia Fietz
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den Tod von drei Geiseln im Gazastreifen, die versehentlich von israelischen Soldaten getötet wurden, als „unerträgliche Tragödie" bezeichnet. „Der gesamte Staat Israel trauert heute Abend. Mein Herz ist bei den trauernden Familien in der schweren Zeit ihres Kummers", schrieb der israelische Regierungschef am Freitagabend in den sozialen Medien. Er sprach den Familien sein Beileid aus.
Er erinnerte an „unsere drei lieben Söhne", die zuvor von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen entführt worden waren. „Selbst an diesem schwierigen Abend werden wir uns um unsere Wunden kümmern, die Lektionen lernen und mit größter Anstrengung weitermachen, um alle unsere Geiseln sicher nach Hause zu bringen", sagte Netanjahu.
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