#Liveblog zum Krieg in Nahost: Israel hat 130 Tunnelschächte der Hamas in Gaza zerstört
Tausende Palästinenser aus nördlichem Gazastreifen geflohen +++ Israels Armee hat nach eigenen Angaben führenden Waffenentwickler der Hamas getötet +++ G7 fordern Ausbau humanitärer Hilfe in Gaza +++ alle Entwicklungen im Liveblog.
Sara Wagener
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Krieges vor rund einem Monat insgesamt 130 Tunnelschächte der islamistischen Hamas im Gazastreifen zerstört. Das Militär veröffentlichte am Mittwoch Videos, die zeigten, wie schweres Gerät Tunneleingänge im sandigen Boden aufgrub und eine Betonplatte hochhob. In einem Videoclip war ein Tunnel zu sehen, der mit Betonplatten ausgekleidet war.
Wasser- und Sauerstoffvorräte in den Tunneln zeugten von geplanten längeren Aufenthalten, hieß es in der Mitteilung. Die Armee habe auch unter einem Trainingslager der Hamas im nördlichen Gazastreifen Tunnelschächte entdeckt, die zerstört worden seien.
Im sandigen Boden des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14 Kilometer breiten Gazastreifens mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohnern gibt es nach israelischen Angaben ein Netz an unterirdischen Tunneln.
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Sara Wagener
Die Niederlande werden ein Marineschiff in den östlichen Teil des Mittelmeers schicken, das für humanitäre Hilfe im Gazastreifen eingesetzt werden kann. Das teilte Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren am Mittwoch in Den Haag mit. Zypern bemüht sich um die Einrichtung eines internationalen Korridors für Hilfsgüter über das Meer.
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Sara Wagener
Ein seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vermisster Spanier ist tot. Das teilten das Außenministerium in Madrid und die Botschafterin Israels in Spanien am Mittwoch mit. Der geschäftsführende spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez schrieb auf der Plattform X, vormals Twitter, er sei über den Tod des 46-Jährigen aus dem Baskenland „schockiert“.
„Ich möchte seiner Familie und seinen Freunden meine Zuneigung und mein aufrichtiges Beileid aussprechen“, schrieb der sozialistische Politiker. Die spanische Regierung bekräftige ihre Verurteilung der Terroranschläge vom 7. Oktober.
Der 46-Jährige, der nach Medienberichten mit seiner israelischen Frau in einem Kibbuz lebte, ist das zweite spanische Todesopfer der Attacke. Der Tod einer jungen Frau mit doppelter Staatsangehörigkeit, die in Israel den Wehrdienst leistete, war kurz nach dem Massaker offiziell gemeldet worden.
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Sara Wagener
Ein Krankenhaus im Gazastreifen muss den Betrieb wegen Treibstoffmangels deutlich herunterfahren. Im Al-Kuds-Krankenhaus würden chirurgische Eingriffe, Röntgen-Aufnahmen und MRT-Untersuchungen gestoppt, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Mittwoch mit. Der zentrale Stromgenerator werde ebenfalls gestoppt und nur noch ein kleinerer eingesetzt. Es werde in jedem der insgesamt drei Gebäude täglich noch zwei Stunden Strom geben, damit die etwa 14.000 Vertriebenen, die sich dort aufhalten, kochen und ihre Handys aufladen könnten. Sauerstoff werde ebenfalls nicht mehr erzeugt, man werde nur noch mit Sauerstoffflaschen arbeiten, hieß es.
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Sara Wagener
Trotz des Gaza-Kriegs gibt es nach Worten eines saudischen Ministers weiterhin Chancen auf eine Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel. Die derzeit ausgesetzten Gespräche über eine Normalisierung der Beziehungen hätten sich um einen „Weg zu einer friedlichen Lösung der Palästinenserfrage“ gedreht, sagte Saudi-Arabiens Investitionsminister Chalid al-Falih am Mittwoch in Singapur. Das Thema sei „nicht vom Tisch“.
Schon beim vom Saudi-Arabien vorgelegten Friedensplan von 2002 sei das Ziel ein „normaler Naher Osten“ gewesen, in dem „alle Länder des Nahen Ostens normale Beziehungen haben und sich auf wirtschaftlichen Wohlstand“ konzentrierten.
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Sara Wagener
Wegen des Kriegs im Gazastreifen können dort etwa 300.000 Kinder nicht mehr zum Schulunterricht gehen. Das sagte Philippe Lazzarini, Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, am Mittwoch. Der Unterricht leide auch, weil viele der 89 bisher getöteten UN-Mitarbeiter Lehrer gewesen seien. Je länger die Kinder nicht zur Schule gingen, desto länger bräuchten sie, um später nachzuholen, sagte Lazzarini. „Unsere Schulen sind jetzt Notunterkünfte und Schüler bitten um einen Schluck Wasser und eine Scheibe Brot.“
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Sara Wagener
Die Gefechte zwischen der Schiitenmiliz Hizbullah in Libanon und israelischen Soldaten gehen weiter. In der Gegend von Dovev seien bei einem Beschuss zwei Soldaten durch eine Panzerabwehrrakete verletzt worden, teilte die israelische Armee am Mittwoch mit. Das Militär habe zurückgeschossen. Soldaten hätten zudem mehrere Hizbullah-Stellungen zum Abschuss von Panzerabwehrraketen angegriffen. Auch seien zwei weitere Geschosse aus Libanon abgefeuert worden. Die Armee habe ebenfalls mit Beschuss reagiert.
Die Hizbullah teilte mit, sie habe israelische Soldaten beschossen und auch getroffen.Mehrere israelische Geschosse seien im Süden Libanons niedergegangen. Die Hizbullah habe mehrere Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert, hieß es.
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Sara Wagener
Der Golfstaat Qatar verhandelt offenbar mit der islamistischen Hamas und Israel über die mögliche Freilassung mehrerer Geiseln im Austausch für eine kurze Waffenpause. Die Verhandlungen unter der Vermittlung Qatars und in Abstimmung mit den USA seien „im Gange, um die Freilassung von zehn bis 15 Geiseln im Austausch für einen ein- bis zweitägigen Waffenstillstand sicherzustellen", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus informierten Kreisen.
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Sara Wagener
Italien entsendet ein Lazarettschiff vor die Küste des Gazastreifens zur Behandlung von Opfern des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinensergruppe Hamas. Das Schiff sollte noch am Mittwoch auslaufen, wie der italienische Verteidigungsminister Guido Crosetto ankündigt. 30 der 170 Besatzungsmitglieder an Bord seien für medizinische Notfälle ausgebildet. Italien arbeite zudem daran, ein Feldlazarett in den Gazastreifen zu verlegen.
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Sara Wagener
Ein neues Gesetz in Israel stellt den systematischen Konsum terroristischer Medieninhalte unter Strafe. Wie die „Times of Israel" am Mittwoch berichtet, verabschiedete das Parlament eine entsprechende Regelung. Vorgesehen sind demnach Strafen bis zu einem Jahr Gefängnis.
Das Gesetz richtet sich gegen Personen, die mit islamistischen Terrororganisationen sympathisieren. Nicht betroffen sind den Angaben zufolge jene, die einschlägige Inhalte „zufällig, in gutem Glauben oder aus einem legitimen Grund ansehen". Das Gesetz ist vor dem Hintergrund des aktuellen Nahost-Krieges zunächst auf zwei Jahre befristet, kann aber von der Knesset verlängert werden. Den Initiatoren geht es nach eigener Darstellung darum, Terrorismus durch „einsame Wölfe" zu verhindern, die sich – ohne direkten Kontakt zu Terrorgruppen – durch Medienkonsum selbst radikalisieren.
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Sara Wagener
Tausende palästinensische Zivilisten sind am Mittwoch aus dem heftig umkämpften Norden des Gazastreifens in Richtung Süden geflohen. Palästinensische Augenzeugen bestätigten entsprechende offizielle Mitteilungen Israels. Die Armee teilte mit, seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Monat hätten bereits mehr als 900.000 Menschen den Norden verlassen. Das UN-Nothilfebüro OCHA spricht von rund 1,5 Millionen Binnenflüchtlingen im Gazastreifen. Der Küstenstreifen hat mehr als 2,2 Millionen Einwohner.
Israels Armee hatte den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen zuvor ein neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeirums hatte am Dienstag gesagt, es gebe keinen sicheren Ort im gesamten Gazastreifen.
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Nicolas Kurzawa
Die deutschen Rüstungsexporte nach Israel haben sich nach Angaben aus dem Bundeswirtschaftsministerium in diesem Jahr im Vergleich zu 2022 fast verzehnfacht. Im vergangenen Jahr seien Genehmigungen für den Export von Rüstungsgütern im Wert von rund 32 Millionen Euro erteilt worden, in diesem Jahr seien es bis einschließlich 02. November bereits rund 303 Millionen Euro gewesen, heißt es aus Kreisen des Ministeriums. „Nach dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel werden von der Bundesregierung aufgrund der aktuellen Lage Anträge auf Ausfuhr von Rüstungsgütern nach Israel prioritär bearbeitet und beschieden“, heißt es weiter.
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Sara Wagener
10.569 Palästinenser sind nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums seit Kriegsbeginn vor einem Monat getötet worden. Mehr als 26.000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Unter den Toten seien 4324 Kinder und Jugendliche.
Am Dienstag hatte die Behörde noch von insgesamt 10.328 getöteten Palästinensern berichtet. Rund die Hälfte der Toten „der vergangenen Stunden" stammen laut Gesundheitsministerium aus dem südlichen Gazastreifen. Zudem gebe es 2550 Berichte zu vermissten Personen, davon 1350 Minderjährige. Die Zahlen und Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
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Sara Wagener
Im Laufe einer Woche haben mehr als 2000 Ausländer und Palästinenser mit zweitem Pass den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen. Das teilte die Grenzbehörde am Übergang Rafah am Dienstag auf Nachfrage mit. Seit Mittwoch vergangener Woche hatten erstmals Hunderte Ausländer und Palästinenser mit weiterem Pass das Küstengebiet verlassen. Zudem seien seitdem etwa 100 Verwundete, 10 Krebspatienten sowie insgesamt 90 Begleiter nach Ägypten ausgereist.
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Sara Wagener
Außenministerin Annalena Baerbock hat Kernelemente für einen künftigen Frieden im Gaza-Krieg hin zu einer politischen Zwei-Staaten-Lösung gemeinsam mit Israel genannt. „Wir brauchen kluge Lösungen, wie und von wem Gaza in Zukunft verwaltet werden kann. Und wir brauchen praktische Schritte hin zur Zwei-Staaten-Lösung, auch wenn sie in der Ferne liegen mag“, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch zum Abschluss eines Treffens der Außenministerinnen und -minister der G-7-Staaten wirtschaftsstarker Demokratien in der japanischen Hauptstadt Tokio.
Von Gaza dürfe in Zukunft keine Terrorgefahr für Israel ausgehen, Palästinenser dürften nicht aus Gaza vertrieben werden, es dürfe keine Besetzung und keine Verkleinerung des Gazastreifens geben, sagte die Bundesaußenministerin ähnlich wie zuvor ihr US-Kollege Antony Blinken. Zugleich mahnte sie, „dass es keine Lösung über die Köpfe der Palästinenserinnen und Palästinenser hinweg geben darf“. Das Konzept müsse im Verständnis gedacht werden, dass in Zukunft die Menschen in Israel und in Palästina alle das Recht darauf hätten, endlich in Frieden und Sicherheit zu leben.
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