#Liveblog zum Krieg in Nahost: USA sollen Israel 100 Bunkerbrecher-Bomben geliefert haben
Syrien meldet israelischen Raketenangriff auf Ziele in der Nähe von Damaskus +++ Versuchte Selbstverbrennung vor israelischem Konsulat in Atlanta +++ Israel: Noch 137 Geiseln in den Händen der Hamas +++ alle Entwicklungen im Liveblog.
Uli Putz
Die USA haben Israel für den Krieg gegen die islamistische Hamas einem Bericht zufolge 100 Bunkerbrecher-Bomben sowie weitere Zehntausende andere Waffen geliefert. Wie die US-Zeitung „Wall Street Journal“ am Freitag (Ortszeit) unter Berufung auf US-Beamte berichtete, wurden Israel nach dem beispiellosen Massaker der Hamas in Israel am 7. Oktober allein 100 Bunkerbrecher-Bomben mit einem Gefechtskopf vom Typ BLU-109 bereitgestellt. Die Lieferung von zusätzlichen Waffen und Munition, darunter etwa 15.000 Bomben sowie 57.000 Artilleriegeschosse, habe kurz nach dem Hamas-Angriff auf Israel begonnen und sei in den vergangenen Tagen fortgesetzt worden.
Die USA, die ihren wichtigsten Verbündeten in der Region schon vor Beginn des Gaza-Krieges mit Waffen und Munition versorgten, hätten zuvor weder die Gesamtzahl der nach Israel gelieferten Waffen noch die Bunkerbrecher-Bomben bekannt gegeben, hieß es. Der Gefechtskopf BLU-109 wurde entwickelt, um Bunker und andere tief eingegrabene massiv gehärtete Ziele wie Tunnel punktgenau zu zerstören. Die Hamas verfügt unter dem Gazastreifen über ein Netzwerk an Tunneln, das sich über Hunderte von Kilometern unter dem Küstenstreifen erstreckt. Die Tunnel bieten der Hamas nicht nur gute Versteckmöglichkeiten, die Kämpfer können auch von dort unerwartet aus dem Untergrund auftauchen und wieder verschwinden.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Uli Putz
Die syrische Luftabwehr will am frühen Samstagmorgen einen israelischen Raketenangriff auf Ziele in der Nähe von Damaskus abgewehrt haben. Staatliche syrische Medien berichteten von dem Angriff und fügten hinzu, dass die meisten Raketen abgeschossen wurden. „Der israelische Feind führte einen Luftangriff aus Richtung des besetzten syrischen Golan durch, der einige Orte in der Nähe der Stadt Damaskus zum Ziel hatte“, berichtet die staatliche syrische Nachrichtenagentur unter Berufung auf eine militärische Quelle. Es habe nur materielle Schäden gegeben, heißt es weiter.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Uli Putz
Israel fliegt am späten Freitagabend einen Luftangriff auf die Umgebung der syrischen Hauptstadt Damaskus, berichten syrische Medien.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Uli Putz
Bei dem Versuch, sich vor dem israelischen Konsulat in der US-Metropole Atlanta zu verbrennen, hat sich am Freitag ein Mensch schwer verletzt. Es habe sich wahrscheinlich um einen „extremen Akt des politischen Protestes“ gehandelt, sagte Atlantas Polizeichef Darin Schierbaum bei einer Pressekonferenz. Am Ort der Aktion sei eine palästinensische Fahne gefunden worden.
Nach Angaben von Atlantas Feuerwehrchef Roderick Smith hatte eine Sicherheitskraft gegen Mittag bemerkt, wie ein Mensch versucht habe, sich vor dem Konsulatsgebäude selbst in Brand zu setzen. Bei dem Versuch, ihn daran zu hindern, habe die Sicherheitskraft ebenfalls Verbrennungen erlitten. Smith machte keine Angaben zu Geschlecht und Alter der beiden Verletzten.
In den USA verursacht der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen schwere Spannungen. Es gab wiederholt Demonstrationen gegen das israelische Vorgehen in dem Palästinensergebiet.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Irem Yildirim
Seit Auslaufen der Feuerpause im Gaza-Krieg sind nach palästinensischen und ägyptischen Angaben keine Hilfslieferungen mehr im abgeriegelten Küstenstreifen angekommen. Ägypten sei bereit, Hilfe zu leisten, hieß es am Freitag aus Sicherheitskreisen. Dies sei aber wegen der israelischen Bombenangriffe im Gazastreifen nicht möglich. Ein palästinensischer Sprecher des Grenzübergangs zwischen dem Gazastreifen und Ägypten bestätigte am Freitag, dass keine Hilfsgüter die Grenze überquerten.
Die zuständige Behörde in Israel sagte der „Times of Israel“, „die Einfuhr humanitärer Hilfe auf die im Abkommen festgelegte Weise“ sei gestoppt worden. Dennoch hätten ein paar Dutzend Lastwagen die Grenze mit Nahrungsmittel und Medizin überquert. Treibstoff sei jedoch keiner geliefert worden. Ob die Fahrzeuge auch den Transitbereich an der Grenze überquerten, war zunächst unklar.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Irem Yildirim
Israel will nach Angaben der Vereinten Nationen das Visum für die UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten, Lynn Hastings, nicht verlängern. Die UNO sei von den israelischen Behörden darüber informiert worden, dass Hastings Visum nicht über das Ablaufdatum hinaus verlängert werde, sagte Guterres' Sprecher Stéphane Dujarric am Freitag in New York.
Israel wirft Hastings vor, im aktuellen Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas parteiisch zu sein. UN-Generalsekretär António Guterres hatte die Kanadierin im Dezember 2020 zur stellvertretenden Sondergesandten für den Friedensprozess im Nahen Osten und humanitären Koordinatorin vor Ort für das Westjordanland und den Gazastreifen ernannt. Ihr Visum für Israel läuft den Angaben zufolge noch in diesem Monat ab.
Guterres habe weiterhin "volles Vertrauen" in Hastings, sagte der UN-Sprecher. Er wollte keine Angaben dazu machen, ob Hastings, die derzeit von Jerusalem aus arbeitet, ersetzt werden oder künftig von einem anderen Einsatzort aus arbeiten soll. Einige öffentliche Attacken gegen Hastings im Onlinedienst X (vormals Twitter) seien "völlig inakzeptabel", sagte der UN-Sprecher.
Das israelische Außenministerium hatte Hastings Ende Oktober auf X kritisiert und erklärt, sie sei weder "unparteiisch" noch "objektiv". Auch andere UN-Vertreter wurden seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas von israelischen Vertretern kritisiert. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan forderte beispielsweise wiederholt den Rücktritt von Guterres. Ende Oktober kündigte er an, Israel werde UN-Gesandten keine Visa mehr erteilen. Anderen UN-Vertretern warf er vor, "Lügen zu verbreiten".
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Irem Yildirim
Nach der Wiederaufnahme der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen setzt die US-Regierung sich nach eigenen Angaben weiterhin für eine Feuerpause ein. „Wir arbeiten weiterhin mit Israel, Ägypten und Katar zusammen, um eine Verlängerung der humanitären Pause im Gazastreifen zu erreichen“, teilte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates von US-Präsident Joe Biden am Freitag auf Anfrage mit. Zu den Verhandlungen sagte der Sprecher: „Die Hamas hat bisher noch keine Geiselliste vorgelegt, die eine weitere Verlängerung der Pause ermöglichen würde.“
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Irem Yildirim
An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es Freitag wieder Gefechte gegeben. Die vom Iran unterstütze Hisbollah-Miliz im Libanon erklärte, am Nachmittag eine Gruppe „feindlicher Soldaten“ im Grenzgebiet mit „angemessenen Waffen“ angegriffen zu haben. Das israelische Militär teilte mit, ein verdächtiges Flugobjekt abgefangen zu haben. Es sei aus Richtung des Libanons auf israelisches Gebiet gelangt. Das Militär griff demnach außerdem eine Terrorzelle an, die „im Libanon operierte“. Außerdem meldete Israel mehrfachen Beschuss aus dem Libanon. Zwei Geschosse seien abgefangen worden.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Ole Kaiser
Die islamistische Hamas hat nach Ende der Kampfpause im Gazastreifen eigenen Angaben zufolge erstmals wieder Raketen auf das Zentrum Israels abgefeuert. Dort wurde Alarm ausgelöst, wie die israelische Armee am Freitag mitteilte. Im Zentrum der Küstenstadt Tel Aviv waren aus der Ferne dumpfe Explosionen zu hören. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.
Zudem sei auch mehrfach Raketenalarm in Orten in der Nähe des Gazastreifens und dem Norden Israels ausgelöst worden. Die Armee berichtete, auch aus dem Libanon seien Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Ole Kaiser
Israels Armee hat nach eigener Darstellung seit dem Ende der Feuerpause 200 Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die Angriffe der Boden-, Luft- und Seestreitkräfte seien im Norden sowie im Süden des abgeriegelten Küstengebiets erfolgt, teilte das Militär am Freitag mit.
Demnach wurden auch Ziele in den Städten Chan Junis sowie Rafah im Süden attackiert. Nach Angaben der Armee soll auf Gebiete gezielt worden sein, die mit Sprengstofffallen versehen waren, sowie auf Schächte von Tunneln, Abschussrampen und Kommandozentralen der islamistischen Hamas. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.
Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden bei den Angriffen mindestens 109 Menschen getötet. Hunderte weitere seien verletzt worden, teilte der Sprecher Aschraf al-Kudra mit.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Ole Kaiser
Im Gazastreifen werden nach Angaben eines israelischen Regierungssprechers noch 137 Geiseln festgehalten. Darunter seien 115 Männer, 20 Frauen sowie zwei Kinder, sagte der Sprecher Eylon Levy am Freitagnachmittag.
Dabei zählt die israelische Regierung auch eine Frau und ihre beiden kleinen Söhne mit, die die islamistische Hamas vor wenigen Tagen als getötet angegeben hatte. Nach Angaben eines Militärsprechers ist ihr Tod jedoch nicht bestätigt. Die Hamas hatte behauptet, sie seien bei israelischen Angriffen getötet worden. Die israelische Armee erklärte daraufhin, die Angaben auf ihre Glaubwürdigkeit zu prüfen.
Unter den Geiseln sind laut Levy 126 Israelis sowie 11 Ausländer. Bei den Ausländern handelt es sich demnach um acht Thailänder und jeweils einen Staatsbürger aus Nepal und Tansania. Eine Geisel habe zudem die französische sowie die mexikanische Staatsbürgerschaft. Nach Angaben der Familien haben acht israelische Geiseln auch den deutschen Pass.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Ole Kaiser
In mehreren nordisraelischen Orten nahe der Grenze zu Libanon ertönt Luftalarm. Bewohner versuchen sich in Sicherheit zu bringen. Das israelische Militär macht zunächst keine Angaben dazu, was die Sirenen ausgelöst hat.
Im Zuge des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hat auch die Gewalt weiter nördlich im Grenzgebiet zwischen Israel und Libanon wieder zugenommen. In Libanon agiert die islamistische Hizbullah-Miliz, die mit der Hamas verbündet ist.
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Simon Hüsgen
Weil Israel ebenfalls an der Weltklimakonferenz COP28 teilnimmt, reist die iranische Delegation offenbar vorzeitig ab. Energieminister Ali Akbar Mehrabian erklärte nach Angaben der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna, dass die Teilnahme der Israelis „den Zielen und Leitlinien der Konferenz zuwider"liefen.
COP28: Iran verlässt Weltklimakonferenz wegen Teilnahme Israels
Die iranische Delegation hat Medienberichten zufolge am Freitag die UN-Klimakonferenz verlassen. Grund dafür ist die Teilnahme Israels an der Konferenz.
www.faz.net
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Ole Kaiser
Die Bundesregierung hält die Fortsetzung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen für gerechtfertigt. Israel habe von Anfang an angekündigt, seine Militäraktion gegen die Hamas fortzusetzen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin. Die Bundesregierung „respektiert" das – „zumal nach dem Anschlag gestern in Jerusalem, bei dem ja auch Israelis getötet wurden, durch Terroristen der Hamas".
Link kopieren
Auf Facebook teilen
Auf X teilen
Per E-Mail teilen
Ole Kaiser
Nach der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen werden ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge Lastwagen mit Hilfsgütern und Treibstoff für den Gazastreifen am ägyptischen Grenzübergang Rafah gestoppt. Vertreter von Hilfsorganisationen bestätigen diese Angaben. Rafah war der einzige Grenzübergang, über den Hilfsgüter auf dem Landweg in den Gazastreifen gelangen konnten. Die Lieferungen begannen am 21. Oktober, zwei Wochen nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Im Verlauf der Feuerpause, die am Freitagmorgen ausgelaufen war, erhöhten sich die Lieferungen über Rafah.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.