#Liveblog zum Krieg in Nahost: USA verlegen Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer
Washington: Mehrere US-Amerikaner unter Getöteten +++ Russland und China vermeiden Verurteilung des Angriffs im UN-Sicherheitsrat +++ Mehr als Hundert Menschen nach Gaza verschleppt +++ Mindestens 700 Tote durch Hamas-Gewalt in Israel, über 410 Menschen im Gazastreifen getötet +++ Alle Entwicklungen im Liveblog
- Das israelische Sicherheitskabinett hat in Israel den Kriegszustand ausgerufen. Dies erlaube „weitreichende militärische Schritte“, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. „Der Krieg, der Israel durch eine mörderische Terrorattacke aus dem Gazastreifen aufgezwungen wurde, hat am 7. Oktober 2023 um 06.00 Uhr begonnen.“
- Die Zahl der Todesopfer in Israel ist nach dem überraschenden Großangriff der radikalen Palästinenser-Gruppe Hamas laut Regierung auf mindestens 700 gestiegen. Mehr als 2200 weitere Menschen in Israel seien verletzt worden, heißt in Berichten.
- Bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Behörden 413 Menschen getötet worden. 2300 Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in dem Palästinenser-Gebiet weiter mit.
- Angreifer aus dem Gazastreifen halten der israelischen Regierung zufolge weiterhin mehr als hundert Geiseln fest. Die Kämpfe „zur Befreiung von Geiseln“ dauerten an, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag vor Journalisten. „Zehntausende Soldaten“ seien in dem Gebiet rund um den Gazastreifen im Einsatz.
- Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung will seine Unterstützung der Menschen in den Palästinensischen Gebieten überprüfen. Die Angriffe seien „eine fürchterliche Zäsur“, erklärte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) gegenüber der F.A.Z. „Wir werden darum unser gesamtes Engagement für die Palästinensischen Gebiete auf den Prüfstand stellen“, sagt die Ministerin.
- Die USA verlegen als Reaktion auf den Großangriff auf Israel durch die islamistische Hamas einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Das teilte das US-Verteidigungsministerium in Washington mit.
Zuvor hatten die USA den UN-Sicherheitsrat zu einer geschlossenen Reaktion gegen den Hamas-Angriff auf Israel aufgerufen. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen zog der Sicherheitsrat keine gemeinsame Erklärung in Betracht, geschweige denn eine verbindliche Resolution.
Einige von Russland angeführte Mitglieder hofften demnach auf einen umfassenderen Schwerpunkt als die Verurteilung der Hamas. „Meine Botschaft war, die Kämpfe sofort zu beenden und zu einem Waffenstillstand und sinnvollen Verhandlungen überzugehen, wie es seit Jahrzehnten verkündet wird“, erklärte der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassily Nebensia.
China, generell ein Verbündeter Russlands im Sicherheitsrat, hatte sich offen für eine nicht bindende Stellungnahme gezeigt. Es sei ungewöhnlich, dass der Sicherheitsrat nichts sage, erklärte Chinas UN-Botschafter Zhang Jun nach dem Treffen. Zuvor hatte er betont, dass China „alle Angriffe auf Zivilisten“ verurteile. Zugleich forderte er Friedensverhandlungen mit dem Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung.
Der israelische Botschafter bei der UNO, Gilad Erdan, verurteilte die „eklatanten Kriegsverbrechen“ der radikalislamischen Hamas. Er zeigte Bilder von israelischen Zivilisten, die von Hamas-Kämpfern verschleppt wurden. „Diese unvorstellbare Gräueltat muss verurteilt werden“, sagte er bei der Sitzung des UN-Gremiums. „Israel muss unerschütterliche Unterstützung erhalten, um sich zu verteidigen – um die freie Welt zu verteidigen.“
Der UN-Botschafter der Palästinensische Autonomiebehörde, Rijad Mansur, rief den UN-Sicherheitsrat auf, sich auf die Beendigung der israelischen Besatzung der Palästinensergebiete zu konzentrieren. „Es ist an der Zeit, Israel zu sagen, dass es seinen Kurs ändern muss, dass es einen Weg zum Frieden gibt, auf dem weder Palästinenser noch Israelis getötet werden“, sagte er.
Hamas-Kämpfer attackierten am Samstag die Teilnehmer eines Musikfestivals nahe der Grenze zum Gazastreifen und verschleppten auch zahlreiche Menschen von dort in den Gazastreifen. Medien zitierten Augenzeugen, die von einem Massaker sprachen. Im Netz kursieren Videos, die zeigen sollen, wie die Feiernden vor den Schüssen der Angreifer fliehen.
Bei dem Großangriff wurden nach dem jüngsten Stand von Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet. Ob die 260 getöteten Festival-Besucher dabei schon mitgezählt wurden, war zunächst unklar.
Washington hat in den vergangenen Monaten mehrere Kampfflugzeuge in den Nahen Osten entsandt, um auf die Aggressionen der iranischen Streitkräfte in der Region zu reagieren, unter anderem in Syrien und im Golf von Oman.
Die USA werden zudem den israelischen Streitkräften zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung stellen, kündigte Austin an. Noch am Sonntag werde die erste Lieferung in Bewegung gesetzt, hieß es. Austin sagte, damit betonten die USA ihre Unterstützung für die israelischen Streitkräfte und das israelische Volk.
Am Nachmittag hatte Polen zudem angekündigt, seine Staatsbürger aus Israel in Sicherheit zu bringen. Dazu würden Transportflugzeuge der Luftwaffe entsendet, kündigte Präsident Andrzej Duda auf der Plattform X an. Spezialeinheiten sollten die Rettungsmission absichern. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak erklärte, dass mit zwei Flugzeugen etwa 200 Polen vom Flughafen Ben Gurion aus Israel ausgeflogen werden sollen. Zudem sei man in Gesprächen über die Einrichtung einer Flugbrücke mit Griechenland.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.