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#Liveblog zum Krieg in Nahost: Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ab Freitag 7 Uhr
US-Forscher: Mehr als 56.000 Gebäude in Gaza beschädigt +++ Israel: am Mittwoch 35 Geschosse aus Libanon abgefeuert +++ Leiter des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza offenbar von israelischen Kräften festgenommen +++ alle Entwicklungen im Liveblog.
Niklas Zimmermann
Der Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hamas soll an diesem Freitag beginnen. Die Regierung in Qatar teilte am Donnerstagnachmittag mit, die Waffenruhe werde um sieben Uhr Ortszeit anfangen.
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Laura Gabler
In Ägypten gestrandete Palästinenser, die freiwillig zurück in den Gazastreifen wollen, können am Freitag dorthin einreisen. Das teilte die Grenzbehörde auf palästinensischer Seite am Übergang Rafah am Donnerstag mit. Die ägyptische Seite habe über die geplante Grenzöffnung für diese Personengruppe informiert. Die palästinensische Botschaft in Ägypten bestätigte, dass im Nord-Sinai gestrandete Palästinenser am Freitag nach Gaza reisen könnten. Nach palästinensischen Angaben sind im Küstenort Al-Arisch nahe Rafah mehr als 900 Palästinenser gestrandet.
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Laura Gabler
Der Krieg im Nahen Osten beunruhigt die meisten Menschen in Deutschland. Aber in der Einschätzung der Ereignisse ist die Bevölkerung gespalten. Nur eine Minderheit ist der Ansicht, Deutschland habe eine besondere Verantwortung für Israel.
Umfrage zu Nahost-Krieg: Mehrheit der Deutschen nicht an der Seite Israels
Der Krieg im Nahen Osten beunruhigt die meisten Menschen in Deutschland. Aber in der Einschätzung der Ereignisse ist die Bevölkerung gespalten. Nur eine Minderheit ist der Ansicht, Deutschland habe eine besondere Verantwortung für Israel.
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Sebastian Reuter
Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober sind US-Forschern zufolge im Gazastreifen wohl zwischen 56.000 und 74.000 Gebäude beschädigt worden. Das geht aus einer Analyse der Decentralized Damage Mapping Group (DDMG) hervor, bei der eine Gruppe von US-Wissenschaftlern die Angriffe in dem Küstengebiet mit Satellitendaten untersucht. Im nördlichen Gazastreifen wurden demnach 40 bis 50 Prozent aller Gebäude beschädigt.
Im Norden seien „sehr stetige und schnell zunehmende Schäden“ zu beobachten, sagte Jamon Van Den Hoek von der Oregon State University dem Nachrichtenkanal „Democracy Now“ am Mittwoch. „Uns alle hat die Geschwindigkeit des Ganzen überrascht“, sagte Van Den Hoek. Ein Grund dafür sei auch die dichte Besiedlung im Gazastreifen. Dort leben mehr als 2,2 Millionen Menschen auf einer Fläche, die nur etwas größer als jene der Stadt München ist.
Geringer seien die Schäden im südlichen Gazastreifen, etwa in Rafah nahe der Grenze zu Ägypten. Dort seien bislang fünf bis acht Prozent der Gebäude beschädigt, hieß es.
Zuvor hatte das UN-Nothilfebüro OCHA bereits Schäden an Tausenden Häusern gemeldet und sich dabei auf das Ministerium für Öffentliche Arbeiten und Wohnen im Gazastreifen berufen, das von der Hamas kontrolliert wird. Den Angaben von Ende Oktober zufolge waren mindestens 45 Prozent aller Wohneinheiten beschädigt oder zerstört.
Für die Analysen nutzt die DDMG offen zugängliche Daten von Satelliten- und Radartechnik. Dabei werden alle fünf bis sechs Tage neue Fernerkundungsdaten übermittelt. Die Forscher werten diese Daten dann aus und suchen nach Veränderungen am Boden.
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Anna-Lena Ripperger
Israels Antwort auf die „schrecklichen“ Hamas-Angriffe am 7. Oktober dürfe „nicht den Tod von Unschuldigen, darunter Tausende von Kindern, bedeuten“, hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez am Donnerstag nach einem Treffen mit dem israelischen Präsidenten Itzhak Herzog gesagt. Israel müsse das Völkerrecht einhalten. Unser Korrespondent Hans-Christian Rößler berichtet:
Sánchez kritisiert in Jerusalem den Tod Tausender Kinder
Der spanische und der belgische Regierungschef besuchen Israel. Beide verfolgen gegenüber Israel eine härtere Linie als zum Beispiel Deutschland.
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Anna-Lena Ripperger
Etwa 35 Geschosse sind nach israelischen Angaben am Mittwoch aus dem Libanon in das südliche Nachbarland abgefeuert worden. Das Raketenabwehrsystem habe mehrere Geschosse abgefangen, teilte die Armee am Donnerstag mit. Zusätzliche hätten Terroristen mehrere Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten abgefeuert. Die israelische Luftwaffe und Artillerie hätten daraufhin mehrere Abschussrampen angegriffen, hieß es weiter.
Die Hizbullah teilte mit, sie habe den Stützpunkt im Ort Ein Zeitim mit 48 Raketen des Typs Katjuscha angegriffen. Die Miliz erklärte, sie habe unter anderem eine „Versammlung feindlicher israelischer Soldaten“ im Bereich der Grenze angegriffen und getroffen. Unter anderem habe sie dabei auch einen israelischen Panzer getroffen.
Laut israelischen Medienberichten wurden bei dem Beschuss zwei Häuser in dem Kibbuz Manara getroffen. Zudem soll es zu mehreren Feuern gekommen sein. Unklar war zunächst, ob es Verletzte gab.
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Sebastian Reuter
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat angesichts der anstehenden Feuerpause zwischen Israel und Gaza und mit Rückblick auf die vergangenen Kriegswochen von einem Sieg „für das palästinensische Volk und des Widerstandes“ gesprochen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag. „Die mächtigen Menschen Palästinas haben wirklich gezeigt, dass sie selbstbewusste Menschen sind“, sagte Raisi laut Irna weiter, „während sie sich gegen die Verbrechen gegen die Menschlichkeit stellten, haben sie vor den Augen der Welt eine goldene Szene des Widerstands geschaffen“. Über Israel sagte der Präsident demnach, es habe sein Ziel, die Besetzung Gazas, nicht erreicht und lediglich den Hass der Welt auf sich gezogen.
Am Donnerstagvormittag war im Gazakrieg ursprünglich der Beginn einer mehrtägigen Feuerpause erwartet worden. Nach israelischen Angaben dürfte sich der Beginn des Abkommens mit der islamistischen Hamas jedoch auf Freitag verzögern.
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Laura Gabler
Bei Gefechten an der israelisch-libanesischen Grenze sind nach Angaben der vom Iran unterstützten islamistischen Hizbullah im Libanon fünf ihrer Kämpfer getötet worden. Unter den Toten sei auch der Sohn eines Abgeordneten, erklärte die Miliz am Donnerstag. Die Gruppe veröffentlichte separate Erklärungen mit Fotos und den Identitäten der weiteren vier getöteten Kämpfer.
Es handele sich bei dem Abgeordnetensohn um Abbas Raad, dessen Vater Mohammed Raad ist, Chef des parlamentarischen Blocks der Hizbullah. Abbas Raad sei „auf der Straße nach Jerusalem zum Märtyrer geworden“, erklärte die Gruppe - mit diesem Ausdruck umschreibt die Hizbullah seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas den Tod von Kämpfern durch israelischen Beschuss.
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Laura Gabler
Der Leiter des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen ist nach Angaben eines Arztes der Klinik am Donnerstag von israelischen Soldaten festgenommen worden. „Doktor Mohammed Abu Salmija wurde zusammen mit mehreren anderen leitenden Ärzten festgenommen“, sagte der Arzt und Abteilungsleiter Chalid Abu Samra.
Seit rund einer Woche befindet sich die israelische Armee auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses, unter dem sie eine Einsatzzentrale der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vermutet. Am Sonntag erklärte die Armee, einen 55 Meter langen Tunnel in zehn Metern Tiefe unter der Klinik sowie ein Waffenlager gefunden zu haben.
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Laura Gabler
Israels Militär hat nach eigenen Angaben innerhalb eines Tages mehr als 300 Ziele der islamistischen Hamas im Gazastreifen aus der Luft angegriffen. Darunter seien „militärische Kommandozentralen, unterirdische Terrortunnel, Waffenlager, Waffenproduktionsstätten und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen“, teilte die Armee am Donnerstagmorgen mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Neben der Luftwaffe hätten auch die Bodentruppen vor Ort ihre Angriffe fortgesetzt. Die Truppen zerstörten demnach unterirdische Anlagen und griffen mehrere Terrorziele im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens an, darunter einen Beobachtungsposten der Hamas sowie „eine Reihe von Terrorzellen“.
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Laura Gabler
Aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds weitere Patienten evakuiert worden. 14 Krankenwagen sowie zwei UN-Busse hätten 190 Verletzte und Kranke, deren Begleiter und einige medizinische Mitarbeiter in Krankenhäuser in Chan Junis und Rafah im Süden des Gazastreifens gebracht, teilte die Hilfsorganisation am späten Mittwochabend mit. Es blieb unklar, wie viele der 190 Verletzte und Kranke waren. „Viele andere Verletzte und ihre Begleiter sind samt medizinischer Mitarbeiter noch im Krankenhaus.“
Die Evakuierung mit Unterstützung der Vereinten Nationen (UN) habe fast 20 Stunden gedauert, teilte der Rote Halbmond mit. Der Konvoi sei behindert und an einem Kontrollpunkt, der den nördlichen vom südlichen Gazastreifen trennt, ausführlich durchsucht worden. Das Leben der Verwundeten und Kranken sei dadurch gefährdet worden.
Zuletzt waren 31 Frühchen aus dem Schifa-Krankenhaus evakuiert und in den Süden des abgeriegelten Küstenstreifens gebracht worden.
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Laura Gabler
Der genaue Zeitpunkt für den Beginn der Feuerpause in Gaza soll nach Angaben aus Qatar in Kürze bekanntgegeben werden. „Die Uhrzeit für das Inkrafttreten der Feuerpause wird in ein paar Stunden bekanntgegeben“, teilte Majid Al-Ansari, Sprecher des qatarischen Außenministeriums, am Donnerstagmorgen mit. Die Gespräche unter Vermittlung Qatars und Ägyptens würden „auf positive Weise“ fortgesetzt, sagte Al-Ansari. Qatar arbeite mit Ägypten und den USA daran, dass die Feuerpause „schnell beginnt und dass alles ermöglicht wird, um sicherzustellen, dass sich beide Seiten der Vereinbarung verpflichten.“
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Uli Putz
Die israelische Luftwaffe hat Ziele der proiranischen Hizbullah-Miliz im Libanon angegriffen. Wie das israelische Militär in der Nacht zum Donnerstag meldete, trafen Kampfflugzeuge Infrastruktur der Schiiten-Miliz auf libanesischem Boden. Die Hizbullah gab bekannt, dass bei dem Angriff mindestens fünf ihrer Mitglieder getötet worden seien. Darunter sei der Sohn des Vorsitzenden des parlamentarischen Blocks der Hizbullah im libanesischen Parlament, Mohamed Raad. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus libanesischen Sicherheitskreisen erfuhr, handelte es sich um Mitglieder der Elite-Brigade der Hizbullah, Al Radwan. Demnach wurde ein Haus im Dorf Beit Yahoun in Südlibanon getroffen.
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Janina Käppel
US-Präsident Joe Biden hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu versichert, sich für die Freilassung aller von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln stark zu machen. Biden begrüßte in einem Telefonat mit Netanjahu am Mittwoch die Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas, wie das Weiße Haus mitteilte. Diese sieht neben einer Feuerpause außerdem den Austausch von Geiseln aus Israel gegen palästinensische Häftlinge vor. Netanjahu und Biden seien sich in dem Gespräch einig gewesen, dass die Arbeit noch nicht getan sei. „Die beiden Staatsoberhäupter sprachen über die Unterbrechung der Kämpfe, die es ermöglichen wird, die dringend benötigte humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen“, hieß es weiter.
Biden telefonierte am Mittwoch außerdem mit Ägyptens Präsident Abdel Fatah al Sisi und dem qatarischen Emir Tamim bin Hamad Al Thani. Beide hatten bei den Verhandlungen eine wichtige Vermittlerrolle übernommen. Biden habe in dem Gespräch mit al Sisi bekräftigt, dass die USA „unter keinen Umständen die Zwangsumsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland, die Besetzung des Gazastreifens oder die Neuziehung der Grenzen des Gazastreifens zulassen werden“. Gaza dürfe ebenfalls kein Zufluchtsort für die Hamas bleiben, so Biden in dem Telefonat weiter. Biden hat dem Weißen Haus zufolge außerdem sein „Engagement für die Gründung eines palästinensischen Staates“ betont.
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Janina Käppel
Die ersten Geiseln werden nach israelischen Angaben nicht vor Freitag freikommen. „Die Verhandlungen über die Freilassung unserer Gefangenen schreiten voran und werden ständig fortgesetzt“, erklärte der nationale Sicherheitsberater Israels, Zachi Hanegbi, in einer vom Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu veröffentlichten Erklärung. Der Beginn der Freilassung sei demnach nicht vor Freitag.
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