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#Lufthansa fliegt in schwere Zeiten

Lufthansa fliegt in schwere Zeiten

Der Lufthansa-Konzern setzt für die ersten Schritt aus der Krise auf die Reiselust nach Monaten im Lockdown. Ungünstig dabei ist allerdings, dass andere Fluggesellschaften auf genau die gleiche Idee kommen dürften – zumal eine schnelle Erholung im Verkehr mit Geschäftsreisenden nicht zu erwarten ist. „Im Sommer wird es auf touristischen Strecken ein Überangebot geben“, gilt im Konzern schon als ausgemacht.

Timo Kotowski

Dennoch gibt man Schub. „Wir sind vorbereitet, um kurzfristig wieder bis zu 70 Prozent unserer Vorkrisenkapazität anzubieten, wenn die Nachfrage steigt“, kündigt Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr an. Im Preiswettkampf mitzufliegen, ist immer noch besser, als das Geschäft anderen zu überlassen.

Der Konzern braucht Flugbetrieb, um eigene Überschüsse erwirtschaften zu können. Nach internen Berechnungen ist ein positiver Mittelzufluss möglich, wenn die angebotene Kapazität über 50 Prozent des Vorkrisenniveaus liegt. Nach dem Beinahe-Stillstand im ersten Quartal wird für das Gesamtjahr noch eine Kapazität von 40 bis 50 Prozent im Vergleich zu 2019 als erreichbar angesehen.

Herausfordernstes Jahr in der Konzerngeschichte

Aus der Flaute geht es für den Konzern in den Wettkampfsturm. 6,7 Milliarden Euro Verlust sind bei Lufthansa 2020 angefallen. Es war das „das herausforderndste Jahr in der Geschichte unseres Unternehmens“, sagt Spohr. Ein Jahr zuvor stand unterm Strich noch ein Überschuss von 1,2 Milliarden Euro. Der Umsatz sank von 36,4 Milliarden Euro auf 13,6 Milliarden Euro. Es stiegen noch 36 Millionen Passagiere ein, 75 Prozent weniger als 2019.

Nun gilt es, nicht in den Strudel eines Preiswettkampfes zu geraten. Lufthansa will dem entgehen, indem man in der Planung des Flugangebots auf Ferienstrecken flexibel bleibt, um kurzfristig zu reagieren. Das schürt schon Sorgen, dass auf Urlauber wie vor einigen Jahren eine Flut an Flugzeitenänderungen zurollt, wenn kurzfristig schlecht ausgelastete Flüge gestrichen und zusammengelegt werden könnten.

Ferienflugpläne unter Beschuss

So schlimm soll es nicht kommen. Lufthansa stellt sich darauf ein, dass Urlauber 2021 sehr kurzfristig buchen. Und so fällt auch die Flugplangestaltung aus, noch seien nicht mal für Mai alle Verbindungen verbindlich festgelegt, geschweige denn für die großen Ferien. Doch im Urlaubergeschäft ist seit jeher das große Verdienen schwieriger. Vor der Krise waren etwa 29 Prozent der Lufthansa-Passagiere Geschäftsreisende, die zahlten höhere Preise und sorgten für fast 44 Prozent der Ticketumsätze.

Zudem stehen die Ferienflugpläne des Konzerns unter Beschuss. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit sieht in der neuen Plattform Eurowings Discover ein Vehikel zur Tarifflucht. Der Rivale Condor hat beim Bundeskartellamt eine Beschwerde eingereicht, wirft Lufthansa den Missbrauch von Marktmacht vor. Lufthansa hat ein lange bestehendes Abkommen gekündigt, dass Condor gute Konditionen auf innerdeutschen Zubringerflügen zu den eigenen Langstreckenverbindungen ab Frankfurt sicherte. Nun sieht der kleinere Rivale den Versuch, im Wettkampf der beiden staatlich gestützten Airlines preislich unterboten zu werden.

In der Lufthansa-Führung empfindet man die Erregung als maßlos überzogen. Der Eurowings-Discover-Betrieb werde zumindest 2021 nur aus sieben Flugzeugen bestehen. Condor wird genug eigene Kraft bescheinigt, dagegen bestehen zu können. Schließlich habe auch der kleinere Rivale Staatshilfe bekommen. Rechne man die auf die Zahl der Beschäftigten um, hätte Lufthansa annähernd zweimal das zugeteilte Hilfspaket bekommen müssen, um eine identische Pro-Kopf-Stützung zu erreichen.

Kritik an Quarantänepflichten

Noch stehen zudem Reisebeschränkungen dem großen Urlaubstrieb entgegen. „Ab dem Sommer rechnen wir wieder mit einer stärkeren Nachfrage, sobald durch eine weitere Verbreitung von Tests und Impfstoffen die restriktiven Reisebeschränkungen zurückgehen“, sagt Spohr.

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