Nachrichten

#Lufthansa streicht am Freitag 800 Flüge

„Lufthansa streicht am Freitag 800 Flüge“

Die Lufthansa streicht wegen des angekündigten Pilotenstreiks am Freitag nahezu ihr komplettes Programm. Es fallen an den Drehkreuzen München und Frankfurt rund 800 Flüge mit voraussichtlich 130.000 betroffenen Passagieren aus, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Auch am Hamburger Flughafen stellt man sich auf Annullierungen ein. Für Freitag stehen insgesamt 21 Abflüge nach Frankfurt und München und ebenso viele Ankünfte von den beiden Lufthansa-Drehkreuzen auf dem Plan, hieß es in Hamburg. Streichungen werden auch für den BER in Berlin erwartet.

Zuvor hatte die Pilotengewerkschaft „Vereinigung Cockpit“ am späten Mittwochabend einen ganztägigen Arbeitskampf für diesen Freitag, den 2. September, angekündigt. Das habe der Vorstand nach intensiven Verhandlungen mit dem Unternehmen und auf Antrag der Tarifkommission beschlossen, wie ein Sprecher mitteilte.

Offizieller Anlass sind die aus Sicht der Gewerkschaft gescheiterten Verhandlungen über einen neuen Gehaltstarifvertrag. Auch eine nachfolgende Sondierungsrunde hinter verschlossenen Türen und ein verbessertes Angebot des Unternehmens aus der vergangenen Woche brachten kein Ergebnis. Zuletzt blieb an diesem Mittwoch ein letzter Verhandlungsversuch ergebnislos. Die „Vereinigung Cockpit“ (VC) verlangt nach eigenen Angaben Gehaltssteigerungen von 5,5 Prozent im laufenden Jahr und einen automatisierten Inflationsausgleich vom nächsten Jahr an.

Die Lufthansa kritisierte den Streikaufruf der Piloten-Gewerkschaft. „Uns fehlt jedes Verständnis für den Streikaufruf der VC“, sagte Personalvorstand Michael Niggemann am Donnerstag. „Die Arbeitgeberseite hat ein sehr gutes und sozial ausgewogenes Angebot gemacht – trotz der nachwirkenden Lasten der Corona-Krise und unsicheren Aussichten für die Weltwirtschaft.“ 

Demnach habe das Unternehmen zuletzt eine Erhöhung der monatlichen Grundvergütung um pauschal 900 Euro angeboten. Bezogen auf die Laufzeit von 18 Monaten würde das Zuwächse von 18 Prozent für Berufsanfänger und 5 Prozent für Kapitäne in der Endstufe ergeben.

Streit über Konzernstrategie

Im Hintergrund schwelt zudem ein Konflikt über die künftige Konzernstrategie. Die VC hatte sich in der Vergangenheit die exakte Zahl von 325 Flugzeugen garantieren lassen, die ausschließlich von den rund 5000 Kapitänen und Ersten Offizieren geflogen werden durften, die dem Konzerntarifvertrag unterlagen. Die Lufthansa hatte unter dem Eindruck der Corona-Krise die entsprechende Vereinbarung aufgekündigt und begonnen, unter dem Kranich-Logo einen neuen Flugbetrieb (AOC) mit niedrigeren Tarifbedingungen aufzubauen. Die neue Airline mit der internen Bezeichnung „Cityline 2“ soll im Europa-Verkehr zahlreiche Flüge der bisherigen Kerngesellschaft übernehmen.

Laut VC haben bei der Urabstimmung in der Lufthansa-Passage 97,6 Prozent für den Arbeitskampf gestimmt, bei der kleineren Lufthansa Cargo waren es sogar 99,3 Prozent. Die Beteiligung lag laut Gewerkschaft in beiden Flugbetrieben bei über 93 Prozent. Erforderlich war eine Zustimmung von mehr als 70 Prozent aller Stimmberechtigten. Bestreikt werden sollen sämtliche Abflüge der Lufthansa und der Lufthansa Cargo aus Deutschland, wie die VC mitteilte. „Um Arbeitskämpfe anzuwenden, muss Lufthansa ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen“, erklärte VC-Tarifchef Marcel Gröls.

Die Piloten-Gewerkschaft hat sich auch bei der größten Lufthansa-Tochtergsellschaft Eurowings mit ihren rund 100 Flugzeugen streikbereit gemacht. Laut der am Mittwoch ausgezählten Urabstimmung haben dort 97,9 Prozent für einen möglichen Arbeitskampf gestimmt. Allerdings steht dort in der kommenden Woche noch ein Verhandlungstermin aus, so dass für die Eurowings zunächst kein konkreter Streiktermin genannt wurde.

Für die Lufthansa ist der Streik ihrer Piloten ein weiterer Rückschlag. Wegen Personalmangel auch bei der Bodenabfertigung musste die Airline bereits in der Hauptreisezeit tausende Flüge streichen. An der Börse startete die Aktie der Fluggesellschaft mit einem Minus von 2 Prozent.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!