#Lukaschenka wettert gegen „Informationskrieg“ des Westens

Belarus’ Machthaber sucht Stärke zu zeigen: Eng tanzend, trotz Corona-Pandemie, und schimpfend gegen seine Kritiker.

Der belarussische Machthaber Alexsandr Lukaschenka hat nach den jüngsten Sanktionen gegen sein Land einen „Informationskrieg“ aus dem Westen beklagt. „Die Meuterei, der Blitzkrieg und die (…) Revolution sind gescheitert“, sagte Lukaschenka der Staatsagentur Belta zufolge am Mittwoch bei einem Besuch von Sicherheitskräften in der Hauptstadt Minsk. Deshalb säßen die Oppositionellen nun „in warmen Büros im Ausland und schmieden weiter Intrigen gegen unseren Staat“.

Am Vortag hatte sich der als „letzter Diktator Europas“ kritisierte Lukaschenko beim „Neujahrsball der Jugend“ im Präsidentenpalast in Minsk gezeigt. Auf Fotos ist zu sehen, wie der 66 Jahre alte Machthaber mitten in der Corona-Pandemie eng und ohne Maske mit einer jungen Frau tanzt. Zu der Veranstaltung waren mehr als 300 Schüler und Studierende eingeladen. Lukaschenka hatte zuletzt wiederholt Krankenhäuser mit Corona-Patienten besucht.

Die EU und die Vereinigten Staaten haben wegen der Gewaltexzesse von Sicherheitskräften gegen friedliche Demonstranten nach der weithin als gefälscht eingestuften Präsidentenwahl vom 9. August Sanktionen verhängt. Lukaschenka hatte sich nach 26 Jahren an der Macht mit 80,1 Prozent abermals zum Sieger erklären lassen. Die Demokratiebewegung sieht hingegen Swetlana Tichanowskaja als Gewinnerin. Bei Protesten starben mehrere Menschen, es gab Hunderte Verletzte und rund 30.000 Festnahmen.