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#Bahn-Streik bringt Lieferketten unter Druck

Bahn-Streik bringt Lieferketten unter Druck

Wegen der Streiks der Lokführer weichen viele Passagiere auf Alternativen aus: Autovermietungen, Fernbus-Betreiber und die Lufthansa berichteten am Mittwoch von deutlich gestiegener Nachfrage: Laut dem Vergleichsportal Check 24 stiegen die Buchungen von Mietwagen nach der Streikankündigung am Dienstag deutlich an. Allein an diesem Tag wurden bundesweit rund 74 Prozent mehr Leihwagen gebucht als am gleichen Tag eine Woche zuvor. In den Metropolen Berlin und Hamburg hätten sich die Buchungen sogar mehr als verdoppelt. Die Deutsche Lufthansa setzt wegen des Passagierandrangs bis Freitag größere Flugzeuge auf ihren innerdeutschen Flügen ein. Es seien aber keine zusätzlichen Flugzeuge reaktiviert worden. Auch beim Fernbus-Anbieter Flixbus wurden deutlich mehr Fahrten gebucht: 70 Prozent mehr im Vergleich zur Vorwoche, auch die Fernzüge von Flixtrain würden um rund 30 Prozent mehr gebucht als in der Woche zuvor.

Der Streik der Bahn trifft zudem den Güterverkehr – und das bringt die Lieferketten vieler Unternehmen weiter unter Druck, lassen sie doch vor allem wichtige Vorprodukte wie etwa Chemikalien auf der Schiene anliefern. Nach Schätzung des Bundesverbands Spedition und Logistik (DSLV) standen am Mittwoch mehr als 200 Güterzüge still. Die meisten seien von der DB Cargo, deren streikende Lokführer die Züge teils gezielt abgestellt hätten, um Strecken zu blockieren, hieß es.

Die Bahn hat nach eigenen Angaben dafür gesorgt, dass „versorgungsrelevante Züge“ dennoch fahren. „Dabei handelt es sich um volkswirtschaftlich wichtige Züge, die Kraftwerke und große Industriebetriebe versorgen“, hieß es in Berlin. Um die Transporte sicherzustellen, arbeite DB Cargo auch mit anderen Eisenbahnunternehmen zusammen. Die Bahn warnt, der Streik könne „massive Auswirkungen auf Lieferketten“ der Industrie haben.

IW: Schäden von bis zu 100 Millionen Euro täglich

Auch Spediteure bekommen die Auswirkungen des Streiks mit Wucht zu spüren, etwa das Transportunternehmen Hellmann aus Osnabrück: „Wir transportieren in Deutschland täglich bis zu 200 Lkw-Ladungen über die Schiene“, sagte der zuständige Manager Jörg Herwig der F.A.Z. „Diese müssen wir jetzt kurzfristig auf die Straße verlagern, was auch zu einem deutlich höheren CO2-Ausstoß führt.“ Hellmann transportiert viele zeitkritische Güter, etwa Produktionsmaterial für die Autohersteller: „Wenn diese Waren nicht pünktlich in den Werken ankommen, kann das zu Produktionsverzögerungen oder sogar -ausfällen führen“, sagte Herwig. Die potentiellen wirtschaftlichen Folgen des GDL-Streiks seien daher nicht zu unterschätzen.

Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) könnten den Unternehmen täglich Schäden von bis zu 100 Millionen Euro entstehen. Dies zeige die Erfahrung aus früheren Streiks. Insbesondere wenn sich die Fahrdienstleiter in größerem Ausmaß am Streik beteiligten, könne die Rechnung teuer werden. Besonders die Chemie- und Stahlindustrie könnten betroffen sein. Die Chemieindustrie sei teilweise per Gesetz dazu verpflichtet, für den Transport die Schiene zu nutzen. Auch die Stahlindustrie sei stark auf den Schienenverkehr angewiesen.

Volkswagen und Daimler bislang kaum betroffen

Bislang hält sich der Stahlkocher ThyssenKrupp bedeckt. Die Bahn sei für den Gütertransport ein „unverzichtbarer Baustein“. Einzelne Transporte seien auch betroffen. Doch konkrete Details ließen sich noch nicht ableiten. Auch die Autohersteller Volkswagen und Daimler geben sich gelassen. In Wolfsburg sind gerade Werksferien, in Stuttgart noch keine direkten Auswirkungen auf die Produktion absehbar, heißt es von beiden. Für die kommenden Tage habe VW zumindest „Absicherungsmaßnahmen getroffen“.

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