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#Telekom: Keine weiteren LTE-Frequenzen mehr – Fokus auf 5G

Telekom: Keine weiteren LTE-Frequenzen mehr – Fokus auf 5G

Bei der Telekom steht 5G im Mittelpunkt des Netzausbaus. Nachdem man bereits in Großstädten 5G auf 3,6 GHz-Frequenzen ausgerollt hat, reserviert die Telekom nun überraschend weitere Frequenzen komplett für 5G. LTE wird es hier nicht geben.

Techniker montieren eine 5G-Antenne an einer Basisstation
Das 5G-Netz der Deutschen Telekom wächst nicht nur weiter, sondern es wird auch fit gemacht für Anwendungen der Zukunft.Bildquelle: Deutsche Telekom

Es geht der Telekom beim weiteren Netzausbau vor allem auch um 5G SA, also den Stand-Alone-Modus, der kein LTE mehr als Ankerband benötigt. Bislang gibt es 5G SA bei der Telekom nur in geschlossenen Nutzertests. Künftig wird dieser Modus aber notwendig sein, wenn wie geplant Sensoren 5G nutzen sollen. Sie benötigen spezielle Netzeigenschaften, sodass ihre Akkus lange halten. Bis zu zehn Jahren sollen möglich sein. Andere Anwendungen benötigen niedrige Latenzen. All das ist mit 5G SA möglich.

Keine weiteren LTE-Frequenzen bei der Telekom

Die Telekom will dazu das Frequenzband um 700 Megahertz komplett reservieren. Dieser Schritt ist überraschend, da man bisher davon ausging, dass die Telekom diese Frequenzen auch für LTE nutzen werde. Erste Sender waren bereits aktiviert. Dabei habe es sich um Teststandorte gehandelt, der weitere Ausbau werde aber rein mit 5G geschehen. Unklar ist, ob die LTE 700-Sender wieder deaktiviert werden.

Die Frequenzen um 700 MHz eignen sich hervorragend für eine flächige Versorgung mit wenigen Sendern. Zusätzlich durchdringen sie Wände vergleichsweise gut. Es handelt sich bei den Frequenzen um die ehemaligen DVB-T-Frequenzen, die schon seit vielen Jahren durch die Telekom genutzt werden könnten. Nach aktuellem Stand laufen die Lizenzen schon 2033 wieder aus. Weitere neue Mobilfunkfrequenzen, die für LTE infrage kämen, wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Lediglich die Neuvergabe bestehender Frequenzen steht an.

Für ländliche Regionen hätte ein Ausbau mit LTE eine bessere Versorgung bedeutet, für Städte eine bessere Indoor-Abdeckung. Dies kommt nun der 5G-Stand-Alone-Abdeckung zugute. Vermutlich wäre auf dem Land aber eine Bündelung der bisher dort verwendeten LTE-Frequenzen um 800 MHz und der neuen 700 MHz schwierig geworden. Viele Handys können diese „low-low“ genannte Kombination nicht abbilden. In vielen ländlichen Regionen wurde in den vergangenen Jahren aber das alte UMTS-Frequenzband für LTE (und 5G) freigegeben.

„Unser 5G Ziel für dieses Jahr ist es, das Kundenerlebnis permanent zu verbessern“, so Walter Goldenits, Technikchef der Telekom Deutschland. „Alle unsere Antennen im 3,6 GHz Band sind technisch für 5G Standalone erweitert. Auch unser Spektrum im Bereich 700 MHz reservieren wir für 5G. Kommerziell werden wir 5G Standalone in diesem Jahr starten.“ Dafür arbeite die Telekom gemeinsam mit Partnern an der Entwicklung von Anwendungen, die sich nur mit den neuen Netzfunktionen im Standalone-Netz umsetzen lassen.

5G Standalone für Geschäftskunden

5G Standalone hat ein eigenes 5G Kernnetz. Es ermöglicht eine minimale Reaktionszeit (Latenz) von unter 10 Millisekunden und sogenanntes Network Slicing. Dabei wird das Netz in virtuelle Scheiben geteilt. Diese kann die Telekom für individuelle Anforderungen konfigurieren. Für Privatkunden sind die neuen Möglichkeiten im ersten Schritt weniger interessant, wie auch die Telekom sagt. Man adressiere insbesondere Geschäftskunden. Indirekt werden Privatkunden aber künftig durch neue Sensoren und Endgeräte Kontakt mit 5G SA bekommen. Highspeed-Anwendungen wird es auf 700 Megahertz hingegen nicht geben, dazu reicht das verfügbare Frequenzspektrum nicht aus.

Wie die Telekom berichtet, haben die Technik-Teams der Telekom 159 weitere neue 5G Standorte ins Netz gebracht. Das sind mehr als fünf Standorte pro Tag. Ob es sich dabei „nur“ um DSS-Standorte handelt, oder tatsächlich 5G-Antennen aufgehängt wurden, ist unklar. Bei DSS wird 5G auf bestehenden LTE-Frequenzen parallel ausgestrahlt, sodass Kunden beide Standards empfangen können. Zusätzliche Ressourcen entstehen dadurch aber nicht. Insgesamt funken mittlerweile über 63.000 Antennen mit 5G – ein Großteil davon aber nur im DSS-Verfahren. Lediglich 4.000 Antennen liefern auch Gigabit-Datenraten. Diese verteilen sich auf über 180 Städte und Gemeinden. Zum LTE-Ausbau machte die Telekom keine weiteren Angaben.

Bildquellen

  • Vodafone 5G mit dem Samsung Galaxy Fold: Vodafone
  • 5G Antenne Telekom-Netz: Deutsche Telekom

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