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#Magma Mia!

Magma Mia!

Die Ehrengäste – unter ihnen Staatspräsident Sergio Mattarella, die Präsidenten beider Parlamentskammern und natürlich Hauptstadtbürgermeisterin Virginia Raggi – hatten ihre Ehrenplätze eingenommen. Die Sonne schien. Die Blaskapelle spielte die Nationalhymne, dann die Europahymne. Alles war bereit am Dienstag für die feierliche Enthüllung der Plakette zu Ehren von Carlo Azeglio Ciampi, Präsident der Republik Italien von 1999 bis 2006, zuvor viele Jahre italienischer Zentralbankgouverneur, dazu mehrfach Minister und von 1993 bis 1994 Chef einer Expertenregierung. Ciampi starb 2016, hoch angesehen und hoch betagt mit 95 Jahren.

Matthias Rüb

Politischer Korrespondent für Italien, den Vatikan, Albanien und Malta mit Sitz in Rom.

Im Rathaus von Rom hatte man vor einiger Zeit mit gutem Grund beschlossen, den gebürtigen Toskaner, den großen Italiener und überzeugten Europäer zu ehren: Ein Platz am Lungotevere, der Uferstraße am Tiber im Herzen der Hauptstadt, solle seinen Namen tragen.

Die Plakette aber mit dem Namen Ciampis wurde bei dem Anlass doch nicht enthüllt, das gelb-rote Tuch in den Farben der Stadt Rom blieb über dem Marmorschild hängen. Das Schild sei beim Transport oder beim Aufstellen beschädigt worden, so genau wisse man das nicht, es müsse in jedem Fall aber ersetzt werden, sagte ein ranghoher Funktionär des Rathauses. Deshalb sei die Enthüllungszeremonie jetzt zu Ende, ohne Enthüllung. Präsident Mattarella und die weiteren Ehrengäste erhoben sich, schüttelten den beiden Kindern des ehemaligen Präsidenten sowie weiteren Angehörigen Ciampis zum Abschied noch mal die Hände und fuhren davon.

Doch die kurzbeinige Notlüge mit dem kaputten Schild kam nicht weit. Denn durchs dünne Verhüllungstuch schimmerte vor aller Augen der wahre Grund für die missglückte Zeremonie: Da stand „Largo Carlo Azelio Ciampi“ – es fehlte das „g“ im zweiten Vornamen. Offenbar war der kleine, aber peinliche Fehler niemandem im Rathaus aufgefallen, jedenfalls nicht vor Beginn der Einweihungsfeier. Bürgermeisterin Raggi entschuldigte sich später im Fernsehen wortreich für das Versehen. Es wurde auf Geheiß Raggis auch schon in der Nacht nach der missratenen Zeremonie mittels neuem Marmorschild, diesmal mit korrekter Namensschreibung, korrigiert. Der Verantwortliche für den Fehler sei ermittelt und entlassen worden, versicherte die Bürgermeisterin zudem.

Die glücklose Bürgermeisterin von der linkspopulistischen Fünf-Sterne-Bewegung, die mit ihrem überraschenden Wahlsieg von 2016 große Hoffnungen unter den Bewohnern der Hauptstadt geweckt hatte, bewirbt sich bei den Wahlen im September um eine zweite Amtszeit. Ihre Wahlchancen sind nach dem Enthüllungsskandal um den früheren Präsidenten Ciampi nicht gestiegen.

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