Nachrichten

#Mainz-Profi Phillipp Mwene: Der Leroy Sané die Fassung raubte

Sein Weggang nach Eindhoven kam nicht gut an. Und doch sind sie in Mainz froh, dass Phillipp Mwene zurück ist. Wer ist der Mann, der mit Leroy Sané aneinander geriet?

Der Mann hat rund 80 Spiele in der Bundesliga und der niederländischen Ehrendivision absolviert, war fast zwei Dutzend Mal im Europapokal im Einsatz und sieben Mal für die österreichische Nationalmannschaft. Mit nichts aber zog Phillipp Mwene mehr Aufmerksamkeit auf sich als mit der 49. Minute im jüngsten Spiel Österreichs gegen die deutsche Nationalmannschaft, als Leroy Sané ihm mit beiden Händen ins Gesicht und an den Hals schlug und dafür die Rote Karte sah.

Bundesliga
Liveticker

Die Reaktion des Stürmers vom FC Bayern München war genauso überzogen wie zuvor das Foul am Außenverteidiger des FSV Mainz 05. Sané hatte Mwene von hinten in die Hacken getreten, im Fallen riss der Gefoulte ein Bein leicht nach oben, ohne Sané jedoch zu treffen. Ob es sich um einen Reflex oder eine bewusste Reaktion handelte, spielte letztlich keine Rolle.

„Er hat ja davor schon zwei, drei Mal einfach Leute umgehauen“, sagte Mwene. „Dann ist er auch mir hinten reingelaufen. Ich habe ihn dann gefragt, was mit ihm los ist, und daraufhin ist er komplett ausgezuckt und hat mir eine gegeben.“

Eindhoven haben sie ihm verziehen

Beinahe wie die Pointe zu dieser Auseinandersetzung klingt es, wenn Jan Siewert, der derzeitige Mainzer Bundesligatrainer, über Mwene sagt: „Der Austausch mit ihm ist immer zielgerichtet.“ Bei den Rheinhessen sind sie froh, dass sie den 29-Jährigen im August an den Bruchweg zurückholen konnten.

Mwene, der schon von 2018 bis 2021 das Mainzer Trikot getragen hatte, war die vom ehemaligen Trainer Bo Svensson als „1-A-Lösung“ bezeichnete Verpflichtung für die linke Außenbahn, um die sich der Verein nach dem Abschied des Spaniers Aarón bemühte. „Wir alle hier wollten den Phillipp haben“, sagte Svensson.

Nachtragend waren er, Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin Schmidt nicht, wenngleich Mwene sie etwas mehr als zwei Jahre zuvor versetzt hatte. Seinerzeit waren sich beide Seiten über eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags einig, als der Spieler kurz vor der Unterzeichnung einen Rückzieher machte und sich der PSV Eindhoven anschloss.

Bundesliga
Aktuelle Tabelle

Svensson verhehlte nicht, dass ihn dieser Schritt persönlich verletzte – immerhin war er es, der Mwene zur Stammkraft gemacht hatte. In der Rückrunde 2021 stand der Österreicher vom 16. bis zum 32. Spieltag jeweils über die volle Distanz auf dem Platz.

Von Ruud van Nistelrooy trainiert

Umso überraschender wirkte sein Abschied, doch Mwene hatte den Wechsel wohldurchdacht. Als gestandener Zweitligaprofi vom 1. FC Kaiserslautern nach Mainz gekommen, war er dort meist außen vor gewesen. „Als ich nach drei Jahren auf meine Zeit zurückgeblickt habe, war nur das letzte halbe Jahr erfolgreich“, sagt Mwene. „Als das Angebot von Eindhoven kam, wollte ich diese Chance ergreifen und um Titel mitspielen.“

Der Plan ging auf, in der Vita des gebürtigen Wieners, dessen Vater aus Kenia stammt und die Mutter aus der Steiermark, stehen jetzt zwei Pokalsiege in den Niederlanden, Mwene spielte in der Champions League, wurde Nationalspieler. Und er arbeitete unter „zwei weiteren ganz tollen Trainern“: Roger Schmidt und Ruud van Nistelrooy.

„Kann auch mit links flanken“

Eindhoven trotzdem wieder zu verlassen und nach Deutschland zurückzukehren, hing auch mit dem Stellenwert der Ligen zusammen. „Die Bundesliga ist die Fußballliga, die ich als kleiner Junge geschaut habe“, sagt Mwene. Bo Svensson habe sich als einer der Ersten gemeldet und gesagt, er wolle ihn unbedingt wieder an den Bruchweg holen. „Das hat mir ein super Gefühl gegeben.“ Mit den Mainzern war Mwene sich denn auch deutlich schneller einig als die Vereine untereinander.

Dieser Text stammt aus der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.

F.A.S. jetzt lesen

Zu seinen ersten Einsatz in dieser Saison kam Mwene unmittelbar nach der Rückkehr zu den 05ern. Beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt stand der Mann mit dem starken rechten Fuß wie gewohnt als Linksverteidiger in der Anfangsformation. In den Niederlanden war er in der Regel auf der anderen Seite tätig, „aber rechts oder links ist für mich nicht relevant. Ich kann auch mit links flanken.“

Der Trainer, der Mwene zum echten Bundesligaspieler gemacht und dessen Heimkehr befördert hatte, ist seit Anfang November nicht mehr im Amt. Doch Svenssons Nachfolger freut sich nicht minder, den variabel einsetzbaren Verteidiger im Kader zu haben. „Ich habe Phillipp als einen sehr ruhigen und angenehmen Spieler kennengelernt“, sagt Jan Siewert. „Er ist spielintelligent und kann durch seine schnelle Auffassungsgabe taktische Inhalte sofort auf dem Platz umsetzen.“

Dass es seit Ende August erst fünf Einsätze wurden, alle in der Anfangsformation, lag an einer Reizung im Knie, die Mwene zu einer sechswöchigen Pause zwang. Inzwischen ist er wieder fit. Seine stabile Zweikampfführung und seine Dynamik im Spiel nach vorne will er auch an diesem Sonntag (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei DAZN) gegen den SC Freiburg einbringen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!