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#Hoffnung aus Prinzip

Hoffnung aus Prinzip

Das Wort, das bei den Aufbauarbeiten des Frankfurter Weihnachtsmarktes am häufigsten zu hören ist, lautet „Hoffnung“. Hoffnung darauf, dass der Weihnachtsmarkt wie geplant stattfinden kann, und darauf dass nicht schon wieder fest eingeplante und bitter nötige Einnahmen wegbrechen.

Das Virus ist unsichtbar, und auch hier am Römerberg ist die Bedrohung mit dem Auge nicht zu erkennen: allerorten herrscht geschäftiges Treiben, es wird gehämmert und geschraubt, Süßwaren werden in Auslagen drapiert, Lichterketten werden aufgehängt, einige Stände haben bereits sporadisch mit dem Verkauf begonnen. Am 22. November soll der Weihnachtsmarkt öffnen.

Maskenpflicht auf dem Weihnachtsmarkt

Im Gespräch mit den Schaustellern ist die prekäre Lage jedoch greifbar. „Seit zwei Jahren gibt es keine Veranstaltungen, viele sind finanziell sehr angeschlagen“, sagt Jürgen Spahn, der gerade seinen Stand am Paulsplatz aufbaut. Viele Investitionen seien schon getätigt, eine Absage würde einen großen Verlust bedeuten. „Einige würden kaputt gehen.“ Der Weihnachtsmarkt mache für jeden hier den Löwenanteil des Jahresumsatzes aus.

An der Hauptwache werden die letzten Dekorationen angebracht.





Bilderstrecke



Frankfurter Weihnachtsmarkt
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Die Schausteller bauen auf

Trotz steigender Inzidenzen versichert die Stadt bislang, der Weihnachtsmarkt werde stattfinden wie geplant. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) verkündete erst am Freitag: „Der Weihnachtsmarkt wird für alle und ohne Maskenpflicht und Abstandsgebot da sein.“ Am selben Abend teilte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Die Grünen) mit, dass auf dem Weihnachtsmarkt nun doch eine Maske getragen werden müsse.

„Wir zittern schon“,sagt eine Verkäuferin, die anonym bleiben möchte. „Klar machen wir uns Sorgen“, sagt sie mit Blick auf Bayern, wo Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag alle Weihnachtsmärkte abgesagt hat. „Hessen und Frankfurt sind aber etwas Besonderes“ fügt sie hinzu.

„Die haben Angst, die brauchen Geld.“

Besorgt ist auch Schaustellerin Nicole Eisermann, trotzdem überwiege bei ihr die Vorfreude: „Wir haben ein gutes Hygienekonzept, wir hoffen das Beste.“ Sollte der Weihnachtsmarkt abgesagt werden, wie es seit Dienstag eine Petition mit mittlerweile mehr als 700 Unterschriften fordert, wäre das neben dem finanziellen Schlag ins Kontor auch mental schwierig: „Wir müssen dann wieder auf den Staat zurückgreifen. Wenn es dann keine Hilfen gibt, sehe ich schwarz für die Branche“, so Eisermann.

Von einer Absage geht hier niemand aus, ansonsten könnte man sich den Aufbau ja sparen. Manche sind sich aber sicherer als andere. Ludwig Levy,  Zweiter Vorsitzender des Frankfurter Schaustellerverbands und hier bekannt als „Fisch-Levy“, ist zuversichtlich: „Wir arbeiten gut mit der Stadt und dem Gesundheitsamt zusammen und haben die Regeln nochmal nachgebessert.“ Bedenken gibt es bei ihm aber auch: Zehn Leute arbeiten an seinem Stand, „die haben Angst, die brauchen Geld.“

Trotz der unsicheren Lage ist die Stimmung unter den Standbetreibern grundsätzlich positiv, so auch bei Mike Roie, Schausteller in der sechsten Generation. Er hat seinen Imbissstand in diesem Jahr präzise an den Standort zwischen Römer und Paulsplatz angepasst. „Wir haben mit der Stadt einen starken Partner, der uns unterstützt.“ Auch er lobt das Hygienekonzept, das auch schon die diesjährige Dippemess zu einem Erfolg gemacht habe. 40 Prozent des Jahresumsatzes mache der Weihnachtsmarkt bei ihm aus, „dieses Jahr fast 100“, fügt er hinzu. Eine Absage würde ihn mindestens 100.000 Euro kosten, schätzt er. An solche Gedanken kann er momentan aber keine Zeit verschwenden, Roie ist vor sechs Wochen Vater geworden. Weil er und seine Frau ständig vor Ort sein müssen, hat Roie am Roßmarkt einen kleinen Container aufgestellt, wo sich jeweils einer der beiden um die Tochter kümmern kann. So wird am Montag wohl auch die siebte Generation der Roies beim Frankfurter Weihnachtsmarkt dabei sein.

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