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#Marathon boomt virtuell

Marathon boomt virtuell

An dem Tag, der ursprünglich dem Frankfurt-Marathon 2020 vorbehalten war, ging auch Katharina Steinruck morgens an den Start. Erstmals seit ihrem zweiwöchigen Urlaub in diesem Monat stand für die Langstreckenspezialistin von der LG Eintracht am Sonntag eine etwas schnellere Trainingsaufgabe über zehn Kilometer an. Die 31-Jährige verband sich dafür mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des virtuellen Rennens, das die Organisatoren um Jo Schindler als Ersatz für den realen Marathon initiiert hatten, der der Coronavirus-Krise zum Opfer gefallen war. Insgesamt 4674 Läuferinnen und Läufer beteiligten sich daran. 1084 davon brachten eigenen Angaben nach genügend Motivation auf, um die 42,195 Kilometer lange Klassikerstrecke hinter sich zu bringen, die anderen beließen es bei einem Halbmarathon, zehn oder fünf Kilometern.

Notlösung in Krisenzeiten

Kontrolliert hatte das niemand, weshalb es auch keine Ergebnisliste gab. Die Sportler selbst maßen Zeit und Strecken mit Uhren am Handgelenk und waren aufgefordert, neben ihrem Resultat auch ihr Erlebnis in den Sozialen Medien unter dem Hashtag #runtheskylineathome mit anderen zu teilen. „Natürlich wäre es uns lieber gewesen, wir hätten nicht so einen virtuellen Marathon veranstalten müssen“, sagt Schindler. Aber er sei mit der Resonanz „sehr zufrieden“. Läufer aus 56 verschiedenen Nationen erfüllten das Vorhaben „Running world takes part“, dass die Rennwelt teilnimmt.

„Wir wollten uns nicht einfach mit der Absage des Marathons verabschieden, sondern unserer Fangemeinde zum gleichen Zeitpunkt etwas anbieten“, erklärt Schindler. Erstmals seitdem er 2002 die Verantwortung für die Großveranstaltung übernahm, die zuletzt mehr als 27.000 Sportler bewegte, konnte er selbst mitlaufen und ließ sich mit fünf absolvierten Kilometern registrieren. Das Spendentor, das sonst zugunsten des Wünschewagens des Arbeiter-Samariter-Bundes an der Hauptwache steht und das jeder Läufer wahlweise durchqueren und damit einen Beitrag leisten kann, wurde im Internet geöffnet und verbuchte bis Montag 1800 Euro.

Jeder Schritt zählt: Massenrennen sind während der Pandemie undenkbar und so müssen Alternativen her.


Jeder Schritt zählt: Massenrennen sind während der Pandemie undenkbar und so müssen Alternativen her.
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Bild: Picture-Alliance

Den Marathon-Veranstaltern brachte das Engagement in finanzieller Hinsicht nichts ein. Von den etwa 7000 Läufern, die schon ihre Meldegebühr für das reale Rennen überwiesen hatten, ließen sich fast 1000 zu „Marathon-Rettern“ küren, indem sie die Summe nicht zurückverlangten. Andere gaben sich mit dem drei Jahre lang gültigen Gutschein für die Teilnahme bei einer anderen Auflage zufrieden oder einigten sich auf anderem Weg mit der Agentur. Laut Schindler hat noch nicht jeder signalisiert, ob er mit der angebotenen Lösung einverstanden ist. Eine Bilanz lasse sich deshalb noch nicht ziehen.

Planung für das nächste Jahr

Bei motion events plant man schon fleißig für das nächste Jahr und die dann nachzuholende 39. Auflage des Traditionsevents am 31. Oktober 2021. Die steigende Zahl an Infektionen mit dem Covid-19-Erreger bereitet Schindler und seinem Team zwar Sorge. Aber für das Problem der Nachverfolgung von Zuschauern, das dem Marathon in diesem Jahr „das Genick brach“, scheint eine Lösung gefunden, sollte dafür dann weiterhin Bedarf bestehen. Die Teilnehmer geben bei der Meldung ihre Begleiter samt Daten an. Wer darüber hinaus zuschauen will, kann sich registrieren lassen und erhält so ebenfalls mit einem QR-Code Einlass in die Besucherzonen, die für die attraktivsten Stellen und Plätze vorgesehen sind.

Schon jetzt haben innerhalb der ersten 24 Stunden mehr als 850 Läufer ihre Anmeldung für das Marathon-Rennen im nächsten Jahr abgegeben. „So viele waren es zu diesem Zeitpunkt noch nie“, sagt Schindler. „Damit habe ich nicht gerechnet.“ Zusätzlichen Mut gibt die Zusage des Titelsponsors Mainova, der seinen Vertrag in der vergangenen Woche gleich um vier Jahre verlängert hat. Andere Partner hätten nach dem Aus für den Marathon 2020 einfach ein Jahr drangehängt. Den Kredit in Höhe von 400.000 Euro, den Schindler aufgenommen hat, werde man nach und nach zurückzahlen. „Wir gehen optimistisch ins nächste Jahr“, sagt der Laufveranstalter, „und werden den Marathon dann wieder so erleben können, wie wir ihn lieben.“

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