Es gibt Menschen, die können stundenlang einer Waschmaschine zusehen. Und welche, es sind zahlenmäßig wohl mehr, die lassen den Blick nicht von Baustellen. Hier im Besonderen: Abbrucharbeiten. Wer sich zu den Fans der Betonbeißer zählt, kann seiner Leidenschaft dieser Tage in Frankfurt frönen, wo ein ganz spezielles Exemplar die schumpetersche Lehre mit Bauschutt füllt. Das schlappe 81.000 Quadratmeter große Lurgi-Gelände wird von seinem Gebäude befreit, Wohnungen sollen entstehen. Mehr als ein Jahr dauert es, das üppige Bürohaus abzureißen, und damit Tempo in die Bruchbude kommt, setzt die Firma Antal nun einen der größten Abbruchbagger hierzulande ein.

Den hat der zur familiären Kiesel-Gruppe gehörende Hersteller KTEG gefertigt, ein 140 Tonnen schweres Gerät mit Namen KMC 1000 P. Der Ausleger ist 30 oder 50 Meter lang und trägt bis zu 7 Tonnen Anbaugerät. Falls ein anderes Werkzeug benötigt wird, könne der Anbau in Minuten getauscht werden, was ein Unikum von KTEG sei, wie das Unternehmen versichert.

Der schneidige Bagger ist eine Millioneninvestition, gesteuert wird er in der halswirbelschonend schwenkbaren Kabine über zwei Joysticks und vier Pedale, was mit etwas Übung ganz brauchbar gelingt, wie wir einen Sturz im Obergeschoss herausbrechend selbst ausprobieren konnten. Der Schutt wird noch auf der Baustelle sortiert, zerkleinert und so gut als möglich wiederverwendet.