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#Marokko will angeblich Beziehungen zur deutschen Botschaft aussetzen

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Marokko will angeblich Beziehungen zur deutschen Botschaft aussetzen

Der marokkanische Außenminister Nasser Bourita hat laut mehreren lokalen Presseberichten sämtliche Ministerien aufgefordert, den Kontakt zur deutschen Botschaft in Rabat einzustellen. Grund dafür seien „tiefe Missverständnisse über die grundlegenden Fragen des Königreichs Marokko“, wie der Onlinedienst „Le Desk“ und andere marokkanische Medien berichteten. Mehrere Online-Publikationen veröffentlichten zudem eine Kopie, die angeblich das Original des Briefs des Außenministers zeigte. Dazu hieß es, dass das Schreiben nicht zur Veröffentlichung bestimmt gewesen sei. Die offizielle Nachrichten-Agentur MAP berichtete jedoch zunächst nicht darüber.

Hans-Christian Rößler

Zu weiteren Hintergründen gab es in der Nacht zu diesem Dienstag keine näheren Angaben. Auch nicht vom Auswärtigen Amt in Berlin.

Heikles Thema Westsahara

In der Presse wurde darüber spekuliert, dass der Westsahara-Konflikt eine Rolle spielen könnte: Die Vereinigten Staaten hatten im vergangenen Dezember den marokkanischen Anspruch auf das annektierte Gebiet anerkannt, nachdem Rabat die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zu Israel versprochen hatte. Dazu sind Deutschland und die wichtigsten europäischen Partner nicht bereit. Die Westsahara mit ihrer halben Million Einwohnern war bis 1975 spanische Kolonie und wurde dann größtenteils von Marokko besetzt und annektiert. Die Region verfügt über begehrte Naturressourcen, darunter fischreiche Gewässer und Phosphat-Vorkommen.

Das Kontaktverbot des Außenministers gilt laut seinem Schreiben auch für die politischen Stiftungen. Zuletzt hatte es bei den Verhandlungen über ein umfangreiches Partnerschaftsprogramm Streit über den Status der politischen Stiftungen in Marokko gegeben, denen aus der Regierung Einmischung in innere Angelegenheiten vorgeworfen worden war. In Rabat sind die Friedrich-Ebert-, die Konrad-Adenauer-, die Friedrich-Naumann-, die Hanns-Seidel- und die Heinrich-Böll-Stiftung vertreten.

Zudem hatte sich Marokko vergeblich um die Auslieferung des Deutsch-Marokkaners Mohamed Hajib bemüht, der wieder in Deutschland lebt, nachdem er sieben Jahre in Marokko in Haft war und dort nach eigenen Angaben gefoltert worden war. Er war wegen des Vorwurfs verurteilt worden, sich in Afghanistan an der Bildung einer terroristischen Organisation beteiligt zu haben. Mittlerweile lebt er wieder in Deutschland und fordert von der Bundesrepublik Schadensersatz, weil Beamte ihn 2010 zur Reise nach Marokko genötigt hätten.

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