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#Masche überwindet Passwörter: Bankkunden stehen vor leeren Konten

„Masche überwindet Passwörter: Bankkunden stehen vor leeren Konten“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine DHL-Mail, mal eine angebliche Konto-Sperrung, mal eine Bank. Wir verraten, welche Phishing-Mails in der 49. Jahreswoche verbreitet sind.

Phishing
Digitale Falle für BankkundenBildquelle: LianeM / shutterstock.com

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen:

  • DKB
  • Sparkasse

Aktuelle Phishing-Lage – DKB & Sparkass

DKB

Die beiden Kreditinstitute Sparkasse und DKB scheinen bei Cyberkriminellen aktuell besonders hoch im Kurs zu stehen. So werden Kunden der DKB mit gleich drei unterschiedlichen Phishing-Maschen konfrontiert. Dabei wirkt lediglich eine der E-Mails optisch vertrauenswürdig. Inhaltlich thematisiert diese einen Fehler in den Kontoinformationen, der im Rahmen einer regelmäßigen „Konto und verifizierungsüberpräfung“ entdeckt worden sein soll. Anschließend folgt eine Liste der möglichen Gründe, welche von Adressänderungen, über interne Fehler bis hin zu generell ungültigen Informationen reicht. Die Lösung ist allerdings die Gleiche wie immer: Empfänger werden dazu aufgefordert, auf eine hinterlegte Verlinkung zu klicken. Diese führt jedoch nicht zur Website der Bank, sondern zu einer Nachbildung. Daher sollte die Phishing-Mail unbeachtet in den Spam-Ordner verfrachtet werden. Übrigens: im weiteren Verlauf sprechen die Betrüger von einem „bestimmten Zeitraum“, innerhalb dessen die Kontoinformationen bestätigt werden sollen. Eine genaue Frist wird jedoch nicht gesetzt.

Die zweite DKB-Mail ähnelt inhaltlich der ersten, wirkt jedoch deutlich weniger vertrauenswürdig. Das liegt mitunter auch daran, dass die Betrüger angeben, das Benutzerkonto im Anschluss an die Dateneingabe wieder freizuschalten. Dass dieses gesperrt sein soll, wurde zuvor jedoch nicht erwähnt. Zudem fehlt in sämtlichen aktuellen Phishing-Mails die direkte Kundenansprache.

Bleibt noch eine weitere DKB-Mail, deren gesamter Inhalt aus zwei Sätzen besteht: „Hallo, Sie haben eine neue Nachricht in Ihrem persönlichen Portal erhalten. Folgen Sie dem Link, um sie anzuzeigen.“ In diesem Fall lässt sich die Echtheit der Mail relativ unkompliziert bestimmen. Alles, was du tun musst, ist, dich anzumelden, und nach einer Nachricht Ausschau zu halten. Allerdings nicht über die in der E-Mail hinterlegte Verlinkung, sondern direkt auf der Website oder in der App.

Sparkasse

Selten wirkt eine Phishing-Mail so vertrauenswürdig, wie die aktuell im Namen der Sparkasse verschickten Nachrichten. Darin lassen die Kriminellen zunächst das Jahr 2022 Revue passieren, nur um den Leser anschließend mit der freudigen Nachricht einer weiteren Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro zu überraschen. „Besonders einkommensschwachen Haushalten soll damit geholfen werden, niemand soll die nächsten Monate in einer kalten Wohnung verbringen“, heißt es in der E-Mail, die in Wahrheit darauf abzielt, die Empfänger um ihr Erspartes zu erleichtern. Denn bereits einige Zeilen später folgt die übliche Aufforderung, die Nutzerdaten über eine hinterlegte Verlinkung zu bestätigen.

Deutlich weniger überzeugend wirkt derweil die zweite Sparkasse-Mail. Hier erklären die Cyberkriminellen, sie seien rechtlich dazu verpflichtet, die Eigentumsverhältnisse des „Profils“ zu überprüfen. Und das innerhalb der kommenden drei Tage. Anders als bei den vorangegangenen Mails, soll hier allerdings kein Link angeklickt, sondern ein QR-Code eingescannt werden. Das Ergebnis fällt allerdings ähnlich aus. Abgesehen davon, dass ein Smartphone mittlerweile oftmals sensiblere Daten beherbergt, als ein Computer – falls sich hinter der E-Mail keine normale Phishing-Masche, sondern ein Trojaner-Virus verbergen sollte.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressung
  • Bundesregierung
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • Disney+
  • DPD
  • FedEx
  • Hermes
  • IHK
  • Ionos
  • ING
  • Instagram
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Strato
  • Targobank
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatisch Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.


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Bildquellen

  • Handy-Sicherheit: Artem Sandler / inside digital
  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Digitale Falle für Bankkunden: LianeM / shutterstock.com

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