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#Maskengegner erschießt zwei Personen

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Maskengegner erschießt zwei Personen

Die „Multifunktionszen­tren“, als MFZ bekannt, sind ein Stolz der Moskauer Stadtverwaltung unter Bürgermeister Sergej Sobjanin. Viele Behördengänge lassen sich dort rasch erledigen. Am Eingang bekommt man eine Nummer, und wer dann länger als eine Viertelstunde auf seinen Aufruf warten muss, erhält – jedenfalls im MFZ am Kiewer Bahnhof im Westen der russischen Hauptstadt – unentgeltlich einen Kaffee. Oft muss das Versprechen nicht eingelöst werden. Vor allem Frauen arbeiten in den MFZ; sie tragen beige-bräunliche Blusen und Röcke und Anstecker, auf denen „Wir sind das Team des Bürgermeisters“ steht und neuerdings auch Hinweise auf eine absolvierte Impfung gegen Covid-19. Auch Schnelltests auf das Coronavirus werden in den MFZ an­geboten, und die Maskenpflicht wird im Zentrum rigoroser als andernorts in Russland umgesetzt.

Das ist der Hintergrund der Gewalttat, die am Dienstag viele Bewohner der Hauptstadt erschütterte, auch wegen des Bewusstseins, dass es jeden treffen könnte, der dort Behörden­gänge erledigt. In einem MFZ im Südwesten Moskaus eröffnete ein Mann das Feuer auf Mitarbeiter und Be­sucher, tötete einen Wachmann und einen Verwaltungsangestellten und verletzte vier Personen schwer, unter ihnen ein zehn Jahre altes Mädchen. Ein Polizist, der zufällig und unbewaffnet in der Nähe war, hörte die Schüsse und eilte hinzu. Zeugen sollen ihm den Schützen gezeigt haben, der sich zu diesem Zeitpunkt schon von dem Gebäude entfernte und rasch fortging. Der Polizist überwältigte den mit einer Pistole und einem Messer bewaffneten Schützen und nahm ihn fest.

25 Patronen und eine Menge Bargeld

Bei dem Schützen handelt sich um einen 45 Jahre alten Mann, der nach russischen Medienberichten bis zu seiner Pensionierung für den Auslandsaufklärungsdienst SWR arbeitete und den militärischen Rang eines Oberstleutnants hat. Er soll sich daran gestört haben, dass er bei Betreten des MFZ aufgefordert wurde, einen Mund-­Nasen-Schutz aufzusetzen. Das verweigerte der Mann, woraufhin versucht wurde, ihn hinauszubringen. Daraufhin soll er die Pistole gezogen und geschossen haben, als erstes auf den Verwaltungsangestellten am Eingang, der die Wartenummern ver­teilte, dann auf den Wachmann, der sich auf ihn gestürzt habe. Die Mitarbeiter und Besucher des MFZ versteckten sich in den Büros.

Der Schütze wurde als aggressiv beschrieben, er habe sich gewehrt. Er habe „vom Coronavirus und einer Weltverschwörung“ ge­sprochen, hieß es in Agenturberichten; er glaube nicht an das Virus und an Impfstoffe. Berichtet wurde auch, der Schütze habe 25 Patronen bei sich gehabt sowie eine große Menge Bargeld: mehr als 27.000 Euro, fast 200 Dollar und mindestens 25.000 Rubel (knapp 300 Euro).

Ärzte kämpften am Mittwoch noch um das Leben eines der Verletzten, wie Bürgermeister Sobjanin mitteilte. Er würdigte den getöteten Wachmann und den Polizisten, dem die Festnahme des Schützen gelang, als „echte Helden“. Der Polizist soll einen Orden bekommen.

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