#Warum unsere Autorin froh ist, verlassen worden zu sein
Am Jahrestag des Beziehungsendes wachte unsere Kolumnistin auf und fragte sich, wo ihr Ring geblieben ist. Die Suche war frustrierend – ähnlich wie es mit dem Mann gewesen war.
In den Tagen nach der Trennung muss ich den Ehering vom Finger genommen, in irgendeine Schachtel gelegt und sie anschließend gut verräumt haben. Vielleicht eine Art Schutzmechanismus. Oder aus purem Trotz. Es muss sich dabei um einen automatisierten, vordergründig pragmatischen Vorgang gehandelt haben. Denn weder kann ich mich daran erinnern, noch habe ich Zugriff auf Emotionen, wenn ich mich in diese Situation hineinversetzen möchte.
Es ist daher wenig verwunderlich, dass ich vor Kurzem aufwachte, pünktlich am ersten Jahrestag des Verlassenwerdens, und mich fragte, wo eigentlich der einst geliebte Ring geblieben ist. Ehe ich die Schachtel in der letzten Ecke einer übervollen Kommodenschublade fand, öffnete und erleichtert auf die harmlos vor sich hin funkelnden Diamanten blickte, zerlegte ich die Wohnung, als wollte ich gegen Ungeziefer oder Dämonen kämpfen. Es war ein bisschen wie beim andauernden Abwehren mitfühlender Wird-schon-wieder-Blicke und hilfreich gemeinter Du-findest-schon-auch-noch-jemanden-Phrasen.
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