#Matrix Resurrections – Die Welt im Wandel
„Matrix Resurrections – Die Welt im Wandel“
Lana Wachowski setzte den vierten Teil der Reihe ohne ihre Schwester um. Kann Neo an die früheren Zeiten anknüpfen? Und was hat eigentlich Neil Patrick Harris damit zu tun?

Zwischen Wahn und Wirklichkeit
Thomas Anderson (Keanu Reeves) hat sich eine Karriere als Designer von Computerspielen aufgebaut. Sein größter Verkaufsschlager ist die «Matrix»-Trilogie als Computerspiel. Doch er wird von Halluzinationen gequält und glaubt, sein Spiel real erlebt zu haben. Sein Psychoanalytiker (Neil Patrick Harris) redet ihm das immer wieder aus und versorgt Thomas mit blauen Pillen, die er regelmäßig einnehmen soll. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus. Thomas existiert nur gedanklich im sonnigen San Francisco als Spieldesigner. Sein verkabelter Körper indes ist gefangen in einem Tank, der von Maschinen kontrolliert wird. Zwei befreite Menschen wollen ihn daraus holen. Aber zunächst müssen Bugs (Jessica Henwick) und Morpheus (Yahya Abdul-Mateen II) den Psychoanalytiker austricksen. Thomas erwacht und erinnert sich, wer er wirklich ist und dass er mit richtigen Namen Neo heißt. Doch wo ist seine einstige Kampfgefährtin Trinity (Carrie-Anne Moss)? Als Tiffany lebt sie in der Matrix das Leben einer glücklich verheirateten Frau, die nichts von ihrem Unglück ahnt. Neo beschließt, auch so zu befreien.
Die Marke Matrix
Schon im ersten Teil stellte Morpheus – damals noch von Laurence Fishburne gespielt – Neo vor der Wahl, die blaue oder rote Pille einzunehmen. Will er weiterhin sein routiniert- langweiliges Leben in einer Scheinwelt führen, muss er die blaue einnehmen. Sucht er jedoch sein wahres Ich und will mit der Welt konfrontiert werden wie sie wirklich ist, dann muss er die rote Pille schlucken. Dass der Held der «Matrix»-Saga, im vierten Teil erneut vor der Wahl gestellt wird, zeigt eigentlich nur, dass uns im Großen und Ganzen nochmals das Gleiche wie aus dem ersten Teil vorgekaut wird. Was daran liegen mag, dass allein «Matrix» von 1999 zum Kultfilm geworden ist, während die ersten beiden Fortsetzungen die Fans mehr und mehr verwirrten. Sich vor allem auf das Original von 1999 zu beziehen, macht also Sinn, wenn man 14 Jahre nach Ende der Science-Fiction-Trilogie die Marke «Matrix» wieder aufleben lassen will. Das könnte sogar funktionieren, denn einstige Fans erinnern sich noch gern an eines ihrer bedeutendsten Kinoerlebnisse und sind gewiss gewillt, Neo und Trinity eine zweite Chance zu geben.
Eine zweite Chance
Es scheint als wollten Lana Wachowski und ihre Mitschreiber David Mitchell («Cloud Atlas») und Aleksander Hemon («Sense8») die Plot-Schwierigkeiten der Teile 2 und 3 tatsächlich ausräumen, weshalb sie einerseits öfters auf selbstironische Weise ihre Wiederholungstaktik entlarven, anderseits schenken sie der Zuneigung zwischen Trinity und Neo mehr Beachtung als je zuvor. Eine zweite Chance als Liebes- oder Traumpaar? Warum nicht! Wobei es recht lange dauert, bis beide endlich Seite an Seite erneut für mehr Menschlichkeit kämpfen und dabei wieder die unmöglichsten Kapriolen schlagen. Denn in erster Linie haben sie gefälligst dann doch als Actionstars mit überirdischen Fähigkeiten zu funktionieren. Kämpfen, Schlagen, Schießen – permanent werden daraus Action-Höhepunkte kreiert, was mit der Zeit allerdings auch etwas anstrengend wird, weil es stets visuelle Effekte sind, die uns beeindrucken sollen. Da die physikalischen Gesetze in der Matrix aber sowieso nicht gelten und quasi alles möglich ist, wird man kaum noch überrascht und nimmt den Action-Aufstand auf der Leinwand fast wie selbstverständlich hin und schaut öfters mal dran vorbei. Natürlich bleiben auch im vierten Teil die philosophischen Exkurse nicht aus, um der «Matrix»-Mythologie zu Fragen unserer Existenz weiterhin Bedeutung zu schenken. Wer aber da so richtig durchschauen will, sollte sich zuvor unbedingt nochmals die ersten drei Teile ansehen.
Fazit: Nochmals alles auf Anfang. In «Matrix Resurrections» geht es zunächst mal zu wie im Originalfilm von 1999. Danach bekommt die Liebe eine Chance, wenn auch mit ganz viel Action-Gewitter und philosophischen Überbau.
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