Nachrichten

#Mazedonien, eine Erfindung der jugoslawischen Propaganda?

Mazedonien, eine Erfindung der jugoslawischen Propaganda?



Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras und sein mazedonischer Amtskollege Zoran Zaev vor der offiziellen Beilegung des Namensstreits 2018.

Bild: Polaris /Studio X

Bulgarien fordert von der EU, dass sie die Bezeichnung „Mazedonisch“ aus der Liste der Amtssprachen streicht. Sofias Begründung: Eigentlich seien alle Mazedonier Bulgaren und Mazedonisch ein bulgarischer Dialekt.

In Brüssel wird derzeit ein Streit ausgetragen, der für die Zukunft der EU-Erweiterung folgenschwer enden könnte: Zweimal schon hat der bulgarische EU-Botschafter Dimitar Tzantschew seinen Kollegen einen emotionalen Sermon darüber gehalten, dass EU-Beitrittsverhandlungen mit der Republik Nordmazedonien, die eigentlich während der deutschen Ratspräsidentschaft in diesem Halbjahr eröffnet werden sollen, erst dann beginnen können, wenn das Land die Sonderbedingungen Bulgariens dafür erfüllt habe. Sofia verlangt im Kern, die Mazedonier hätten anzuerkennen, dass sie ursprünglich Bulgaren gewesen seien und Bulgarisch gesprochen hätten, bevor sie durch einen Prozess der Geschichtsfälschung zu einer sich als eigenständig empfindenden Nation geworden seien. Im Kreis der EU-Botschafter sind die Auftritte des bulgarischen Botschafters in dieser und der vorigen Woche mit Unverständnis und Kopfschütteln quittiert worden. Niemand ist ihm beigesprungen, weder Griechen noch Franzosen oder Niederländer, die noch vor einem Jahr den Beginn von Beitrittsgesprächen mit Nordmazedonien (und Albanien) blockiert hatten.

Thomas Gutschker

Thomas Gutschker

Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

Michael Martens

Michael Martens

Korrespondent für südosteuropäische Länder mit Sitz in Wien.

Worum es den Bulgaren genau geht, hatte Sofia seinen Partnern in der EU im August in einer Verbalnote und einem Memorandum dargelegt: So dürfe der Nachbarstaat in allen europäischen Dokumenten nur unter seinem vollen Namen „Republik Nordmazedonien“ auftauchen, keinesfalls aber in der international üblichen Kurzform „Nordmazedonien“. Denn das sei eine geographische Bezeichnung, die auch Teile der in Bulgarien gelegenen historischen Region Mazedonien einschließe, woraus sich eine Bedrohung der bulgarischen territorialen Integrität ergeben könne. Auch lehnt Bulgarien die Bezeichnung „Mazedonisch“ für die wichtigste Amtssprache in dem Nachbarland ab. Von einer mazedonischen Sprache soll in Dokumenten der Kommission auf Verlangen Bulgariens, das 2007 der EU beitrat, nicht die Rede sein dürfen. Erlaubt sei allein die Bezeichnung „offizielle Sprache gemäß der Verfassung der Republik Nordmazedonien“.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!