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#MediaMarkt & Saturn verbannen DJI aus dem Sortiment – das ist der Grund

„MediaMarkt & Saturn verbannen DJI aus dem Sortiment – das ist der Grund“

Wer ein Produkt des führenden Drohnen-Herstellers DJI erwerben möchte, wird bei MediaMarkt und Saturn aktuell nicht fündig werden. Die zu einem Konzern gehörenden Elektronikhändler haben DJI aus dem Sortiment genommen. Wir klären über die Hintergründe auf.

Flugdrohne
DJI-DrohneBildquelle: DilanArezzo / Pixabay

MediaMarkt und Saturn haben Produkte von DJI mit sofortiger Wirkung „von der Bewerbung ausgeschlossen“ und den Verkauf gestoppt. Als Begründung gab das Unternehmen an, DJI unterstütze das russische Militär. Davon wolle sich die MediaMarktSaturn Retail Group distanzieren. Doch worum geht es genau?

DJI-Drohnen im Ukraine-Krieg

Vor einigen Tagen hat sich der ukrainische Ministerpräsident Mykhailo Fedorov in einem offenen Brief über Twitter an DJI gewandt. Darin behauptet er, dass das russische Militär DJI-Produkte nutzen würde, um Raketen zu navigieren und „Zivilisten zu töten“. Zudem soll die russische Seite erweiterte Versionen des DJI Aeroscope aus Syrien mit einer Reichweite von bis zu 50 km verwenden. Allerdings gibt der Hersteller 50 km auf seiner Website als „normale“ maximale Reichweite an. Bei Aeroscope handelt es sich um ein System, das in Friedenszeiten dazu angewandt wird, um Drohnen von bestimmten verbotenen Arealen wie Flughäfen oder Stadien fernzuhalten. Zu diesem Zweck sendet jede neuere DJI-Drohne eigenständig Signale mit Informationen über den eigenen Standort sowie den des Piloten aus. Diese werden von etwa Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden mithilfe eines speziellen Empfängers abgefangen. In Kriegszeiten können ebendiese Signale jedoch dazu verwendet werden, um etwa die Positionen ukrainischer Drohnenpiloten ausfindig zu machen.

Daher fordert Fedorov unter anderem Informationen zu den Standorten sämtlicher DJI-Produkte, die sich innerhalb der ukrainischen Grenzen befinden. Alle Produkte, die in Russland, Syrien sowie dem Libanon erworben und aktiviert wurden, sollen derweil blockiert werden. Zudem soll das chinesische Unternehmen sämtliche Geschäftsbeziehungen mit Russland beenden.

Laut einem Antwortschreiben seitens DJI seien die Forderungen jedoch technisch nicht umsetzbar. So könne das Unternehmen Aeroscope nicht einfach regional ausschalten – zumal besagte Einschränkung in diesem Fall auch die ukrainische Seite betreffen würde. Ferner würde DJI keine Informationen über die Nutzer und auch keine Flugdaten erhalten, sofern die Piloten diese nicht freiwillig mit dem Unternehmen teilen. Als Alternative bot DJI an, die Ukraine per Geofencing zum Sperrgebiet zu machen. Das würde jedoch für sämtliche Drohnen gelten. Zudem würde die Sperre nur funktionieren, wenn die Besitzer eines Fluggeräts eine Internetverbindung herstellen und eine entsprechende Aktualisierung zulassen.

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Einfluss aus Peking

DJI zeigt sich also durchaus kompromissbereit. Allerdings handelt es sich bei DJI um ein chinesisches Technologieunternehmen. Und da die chinesische Regierung eine enge Verbindung zu Moskau hat und es bisher vermied, sich im aktuellen Konflikt eindeutig zu positionieren, muss den Angaben von DJI mit einer Prise Misstrauen begegnet werden. Zumal das Unternehmen nicht auf Fedorovs Aufforderung bezüglich der Einstellung der Geschäfte in Russland reagierte. Konkrete Belege dafür, dass die Angaben nicht zutreffen, existieren zum derzeitigen Zeitpunkt allerdings nicht. Bei entsprechenden Vorwürfen handelt es sich demnach um Spekulationen.

Bildquellen

  • Kaspersky: Artem Sandler / inside digital
  • DJI-Drohne: DilanArezzo / Pixabay

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