#Wir mussten die Benin-Bronzen zurückgeben!

Die bedingungslose Rückgabe der Benin-Bronzen an Nigeria war die einzige richtige Lösung. Denn Beutekunst gehört demjenigen, dem sie geraubt wurde. Ein Gastbeitrag.

Am 5. Mai erschien in der F.A.Z. ein Beitrag der emeritierten Göttinger Ethnologie-Professorin und entschiedenen Restitutionsgegnerin Brigitta Hauser-Schäublin, der über Deutschland hinaus Wellen schlug. Das gibt Anlass, einige Dinge klarzustellen. Wir sehen uns auch deshalb dazu veranlasst, weil wir gemeinsam mit drei weiteren deutschen Museen die Rückgaben auf den Weg gebracht und ab 2021 im Auftrag von Bund und Ländern zusammen mit Andreas Görgen, damals Direktor der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt, die vorbereitenden Gespräche in Nigeria geführt haben.

Im Mittelpunkt des Beitrages von Brigitta Hauser-Schäublin steht ein Erlass des noch amtierenden nigerianischen Staatspräsidenten Mohammadu Buhari, der kurz vor Ende seiner Regierungszeit an die Öffentlichkeit gelangte. Darin verfügte er, dass alle restituierten und künftig zu restituierenden sogenannten Benin-Bronzen in das Eigentum von Oba Ewuare II., den Nachfolger der Könige von Benin, übergehen und dieser die Verantwortung und Verwaltung für die Objekte übernehmen sollte. Die Autorin schloss daraus, dass der nigerianische Staat kein Mitspracherecht mehr habe, und bezeichnete die Entwicklung als „Fiasko“ für „die deutsche Politik und die ihren Zielen dienenden Museumsleute“. Schon sah sie die wertvollen Kunstschätze auf Nimmerwiedersehen in den Privatgemächern und Tresoren des Oba verschwinden und der Allgemeinheit in Edo State für immer entzogen.