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#„Mein Kopf explodiert“

„„Mein Kopf explodiert““

Es waren heitere Sommertage zuvor in Kopenhagen, noch am Freitagmittag hüpften die Leute beschwingt in die vielen Hafenbäder der Stadt. Am Nachmittag war aber niemandem mehr nach Abkühlung zumute, denn aus der ursprünglich angekündigten Gefahr von Schauer ist zeitweise eine veritable Regenschlacht geworden. Zumindest für die 176 Radprofis, die beim nördlichsten Start in der Geschichte der Tour de France den Prolog unter die Reifen nahmen. Von Beginn an auf regennassen Straßen galt es für die Rennfahrer auf dem 13,2 Kilometer langen Innenstadtkurs abzuwägen, wie viel Risiko sie bereit waren einzugehen.

Die beste Mixtur aus Angriff und Sicherheit fand überraschend der Belgier Yves Lampaert. Der Profi von der Equipe Quick Step Alpha Vinyl stürmte im Kopenhagener Spritzwasser zum größten Erfolg seiner Karriere: dem Gelben Trikot bei der Frankreich-Rundfahrt. Als sein Coup nach 19 Uhr feststand, reagierte er halb teils ungläubig, teils gerührt. „Mein Kopf explodiert. Ich kam mit der Erwartung Top Ten und jetzt habe ich die besten Fahrer der Welt geschlagen. Ich bin doch nur ein Bauernsohn aus Belgien. Ich habe das nicht erwartet“, sagte Lampaert. Er hatte niemand Geringeren als seinen Landsmann und Radsport-Superstar Wout van Aert distanziert, der mit aller Macht sein erstes Maillot Jaune angestrebt hatte. Van Aert (Jumbo-Visma) war als Zweitplatzierter fünf Sekunden langsamer. Keine Anzeichen von Schwäche zeigte Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE Emirates).

Keine schweren Stürze

Mit sieben Sekunden Rückstand landete der Slowene, der in den vergangenen beiden Jahren Paris in Gelb erreicht hatte, auf Rang drei. Und geht nun schon mit einem kleinen Vorsprung gegenüber den anderen Profis, die es auf die Gesamtwertung abgesehen haben, in die erste Tour-Woche. Pogacars vermeintlich härtester Rivale Primoz Roglic liegt nun acht Sekunden hinter seinem Landsmann zurück. Trotz des Wetters ließen sich die Zuschauer nicht abhalten, in riesiger Zahl an die Strecke zu kommen. Die Dänen, ohnehin schon ein Volk von passionierten Pedaleuren, das auf eine ausgezeichnete Rad-Infrastruktur bauen kann, sorgten für einen Tour-Festtag. Im dichten Spalier standen die Zuschauer am Kopenhagener Innenstadt-Kurs und sorgten für eine famose Atmosphäre, die auch die Profis mitriss und beflügelte, wie einige anschließend sagten.

Fürchtete sich vor einem Sturz und machte etwas langsamer in den Kurven und war dennoch der Stärkste der auf Gesamtsieg fahrenden Starter: Tadej Pogacar.





Bilderstrecke



Tour de France 2022
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Auftakt bei strömendem Regen

Bester deutscher Rennfahrer war Lennard Kämna, der mit 25 Sekunden Rückstand auf Rang 19 landete. „Am Anfang bin ich relativ vorsichtig gefahren und habe mich dann sicherer gefühlt, sodass ich die Kurven schnell nehmen konnte. In Summe war es solides Zeitfahren“, sagte der Bremer vom deutschen Rennstall Bora-hansgrohe. Sein Teamkollege Maximilian Schachmann, der auf Rang 27 fuhr (31 Sekunden zurück), sprach von „extrem schwierigen Bedingungen“. Der Kapitän der Equipe Bora-hansgrohe, Alexander Wlassow, zeigte mit 21 Sekunden Rückstand und Platz 31 eine gute Leistung. „Kein Risiko war die Devise. Es war besser etwas langsamer zu fahren als zu stürzen“, sagte der Russe, der als Mitfavorit bei dieser Tour gilt.

Die Profis waren über die tückischen Bedingungen vorgewarnt, als sie dem früh gestarteten Stefan Bissegger (EF Education-EasyPost) zuschauten. Der Schweizer, ein ausgesprochener Zeitfahrspezialist, wollte seine Chance auf Gelb mit der radelnden Brechstange erhöhen, kam jedoch gleich zwei Mal zu Fall und büßte viel Zeit ein. Die Zuschauer bekamen zwar so manche Rutschpartie von den Profis zu sehen, schwerere Stürze blieben aber aus.

Auftaktsieger Yves Lampaert befindet sich jedenfalls in einer enorm aufregenden Phase seiner Karriere. Bei der Belgien-Rundfahrt war der 31-Jährige Mitte Juni noch nachträglich disqualifiziert worden. Wegen unfairer Fahrweise. Er hatte sich eine regelwidrige Kontroverse mit anderen Fahrern geleistet.

Nun also die Triumphfahrt ins Gelbe Trikot. Und Lampaert ist zuzutrauen, dass er die Führungsposition noch einige Etappen lang behaupten kann. Als Fahrer mit Vorliebe für das Klassikerterrain kommt ihm die windanfällige zweite Etappe entgegen. Auf dem 202 Kilometer langen Teilstück von Roskilde nach Nyborg am Samstag wartet auf die Profis ein spektakuläres Tagesfinale, wenn das Feld auf den letzten Kilometern über die Brücke am Großen Belt über dem Meer jagen wird. Zumal Lampaerts Team Quick Step als das stärkste im Peloton gilt bei Rennen, wo es zu Windkantensituationen kommen kann.

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