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#Meist genial und bald noch voll digital

Meist genial und bald noch voll digital

Das Kürzel ML steht beim Reisemobilbauer Hymer für Master Line. Es soll höchste Qualität und ausgeprägten Komfort an Bord kennzeichnen. Nun, die B-Klasse ML T 780 ist das größte Mobil in der Bauweise „teilintegriert“ aus Bad Waldsee, und doch ist die Möblierung auf fast 7,90 Meter Länge konsequent für die Nutzung durch nur zwei Camper zugeschnitten. Rund 90.000 Euro kostet der Luxusliner auf Basis des Mercedes-Benz Sprinter, aber der Komfort lässt sich weiter steigern. Schlanke 35.000 Euro für Sonderausstattungen und technische Finessen treiben den Preis auf fast 125.000 Euro, machen das Hymermobil aber zum fast autarken und luxuriösen Urlaubsdomizil der Spitzenklasse.

Der Aufbau ist optisch wie aus einem Guss, die Lackierung und Folierung in Silbermetallic gibt ihm für 2590 Euro extra eine ebenso elegante wie markante Erscheinung. Die Proportionen stimmen, 2,35 Meter Breite und fast drei Meter Höhe lassen das Mobil noch lange nicht klobig wirken. Das liegt auch am schlanken Triebkopf des Sprinter, dessen Fahrerhaus in seiner ursprünglichen Form erhalten bleibt – daher der Begriff teilintegriert – und so nicht nur das Aussehen schönt, sondern auch hohen Sicherheitsansprüchen genügt. Der Wohnraum ist überaus großzügig gestaltet, der Durchgang ins Bad und ins Schlafzimmer im Heck, selbst in dieser Klasse häufig ein Engpass, ist so breit, dass zwei Camper berührungsfrei passieren können.

Ins Innere des ML gelangen sie über zwei Treppenstufen durch die solide und mit einem Fliegenschutzgitter bewehrte Eingangstür. Höhe muss gewonnen werden, denn das Mobil hat einen fast durchgängigen Doppelboden und bietet im Kellergeschoss jede Menge Stauraum. Dessen mittlerer Bereich kann auch durch Stauklappen links und rechts beladen werden. Von innen dienen in den Boden eingelassene Bretter zur Beladung, allerdings klappern sie beim Drauftreten geräuschvoll.

Über eine App kann die Bordtechnik gesteuert werden – auch auf Zuruf

Die Küche ist unterdessen perfekt aufgeteilt, für Töpfe und Tiegel, Flaschen und Vorräte finden sich die passenden Fächer. Ein Schmuckstück ist der Hybrid-Herd, der zwei Gasbrenner mit einer Induktionskochfläche kombiniert, Fläche zum Anrichten gibt es ebenfalls in angemessenen Größen. Auf der gegenüberliegenden Seite hat der 153-Liter-Kühlschrank mit einer Wechselanschlagtür seinen Platz, darüber wartet ein Backofen auf seinen Einsatz. Das Badezimmer trennt Dusche und die Kassettentoilette mit Waschbecken, wer die Tür zum Lokus ganz öffnet, kann sie an der Wand neben der Küche einrasten lassen und genießt dann den Raumkomfort eines Ankleidezimmers. Zum Brausebad geht es durch eine stabile Plexiglastür, in beiden Bereichen der Nasszelle gibt es gute Lüftungsmöglichkeiten über große Dachhauben.

Kluge Raumaufteilung in der Küche und ein Hybrid-Herd als zentrales Schmuckstück.


Kluge Raumaufteilung in der Küche und ein Hybrid-Herd als zentrales Schmuckstück.
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Bild: Michael Kirchberger

Hohe Schlafqualität bieten die beiden längs im Heck eingebauten Betten, sie haben Gardemaße, sind über zwei Meter lang und 90 Zentimeter breit, die komfortablen Matratzen liegen auf Tellerfedern. Unter den Fußenden gibt es einen Kleider- und einen Wäscheschrank, ein weiterer füllt den Raum zwischen Kühlschrank und Waschraum, eignet sich also für Tischwäsche oder Handtücher. Das Beleuchtungskonzept im großen Hymer ist wohldurchdacht. Deckenstrahler, indirektes Licht und punktgenaue Leseleuchten erlauben die passende Illuminierung des Innenraums je nach Bedarf oder Stimmung. Wer mit den zahlreichen Schaltern das passende Szenario einstellen will, ist gut unterwegs.

Und hier kommt nun die Hymer-App ins Spiel. Über das Smartphone lassen sich die unterschiedlichsten Beleuchtungskulissen voreinstellen und so sehr einfach abrufen. Aber auch die Bordtechnik kann so gesteuert werden. Nicht nur die Füllstände von Frisch- und Abwassertank (180/150 Liter Volumen) können abgefragt werden, auch der Treibstoffvorrat oder der Kilometerstand werden mitgeteilt. Aus der Ferne gehorchen ebenso der Kühlschrank und die Truma-Gasheizung den Funkbefehlen. Selbst die Sat-Schüssel und die Markise (wenn elektrisch betrieben) fahren auf Wunsch im Falle einer Sturmwarnung ein. Wir waren noch mit einem Prototyp unterwegs, im Sommer soll die App in der Master-Line-Baureihe zur Serienausstattung werden, eine Funktion für die Stellplatzreservierung ist in Planung.

Heute schon zeigt sich das Basisfahrzeug, der Sprinter, von seiner besten und kommunikativen Seite. Sein MBUX-System reagiert sehr verständig auf Spracheingaben, die Schar der Helfer und Wächter im immerhin 6890 Euro teuren Fahrassistenz-Paket Plus könnte umfangreicher nicht sein.

Die Federung ist komfortabel, der Verbrauch moderat

Dafür bewegt sich der Sprinter formidabel. Trotz der üppigen Zusatzausstattung, die insgesamt rund 300 Kilogramm zusätzlich an Bord hievt, bleiben bei einem zulässigen Gesamtgewicht von fast 4,5 Tonnen rund 600 Kilogramm für Ausrüstung und Vorräte als Zuladung. Mühe hat der 177-PS-Diesel in Verbindung mit der neunstufigen Automatik damit nicht, natürlich gilt in dieser Gewichtsklasse das Tempolimit von 100 km/h. Die Federung ist komfortabel, der Verbrauch moderat. Aus Konsumwerten zwischen 9,8 und 12,5 Litern auf 100 Kilometer ergab sich ein Durchschnitt von 10,8 Liter Diesel. Manch unlimitierter Kastenwagen braucht deutlich mehr.

Der große Teilintegrierte von Hymer ist eine Wucht auf Rädern. Abgesehen von quietschenden Schlössern, ist die Verarbeitung tadellos, das Raumangebot fürstlich. Beim Rangieren helfen Rückfahrkamera und Parksensoren, aufgrund seines Volumens wird er jedoch in pittoresken Dörfern der Urlaubsregionen eine eher selten anzutreffende Spezies sein. Die gilt es dann mit den Fahrrädern zu erkunden. In der Heckgarage des ML ist reichlich Platz für sie.

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