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#Menschheit lebt ab heute auf Pump

„Menschheit lebt ab heute auf Pump“

Es geht um Angebot und Nachfrage. Was bietet die Natur, und wie viel verbraucht der Mensch davon. Viel zu viel, so viel steht fest. Die Rohstoffe auf der Erde können gar nicht so schnell nachwachsen, wie sie verbraucht und in Müll verwandelt werden. Der globale ökologische Fußabdruck, die menschliche Nachfrage an biologischen Ressourcen innerhalb eines Jahres, ist zu groß. So groß, dass wir nicht eine Erde, sondern dieses Jahr 1,75 Erden bräuchten. Von diesem Donnerstag an leben wir auf Pump.

Das heißt für die natürliche Erneuerung dessen, was wir seit Jahresbeginn bisher verbraucht haben, benötigen die Ökosysteme ein ganzes Jahr. Deutschland hatte seinen Erdüberlas­tungs­tag sogar schon am 4. Mai. Würden alle Länder so haushalten wie Deutschland, wären also drei Erden nötig. Bei einer Lebensweise wie in China bräuchte die Weltbevölkerung 2,4 Erden; würden alle Menschen so wirtschaften wie in den Vereinigten Staaten, bräuchten sie 5,1.

Die Größe eines Landes spielt keine Rolle

Jedes Jahr berechnet das Global Footprint Network für jedes Land den Tag, an dem die Erdüberlastung erreicht ist. Kleine Länder sind dabei genauso im Nachteil wie reiche Industrieländer, die im wahrsten Sinne des Wortes über ihre Verhältnisse leben. Dementsprechend hatten Qatar und Luxemburg – zumindest rechnerisch – schon besonders früh im Februar ihre Ressourcen verbraucht, gefolgt im März von großen Industrienationen wie Kanada und den Vereinigten Staaten. Arme und unterentwickelte, aber auch ressourcenreiche Länder haben ihren Termin dagegen erst sehr spät im Jahr, wie etwa Indonesien, Ecuador und Jamaika im Dezember.

Wann die jährlichen Ressourcen aufgebraucht wären, wenn die ganze Welt so leben würde, wie einzelne Länder.


Wann die jährlichen Ressourcen aufgebraucht wären, wenn die ganze Welt so leben würde, wie einzelne Länder.
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Bild: F.A.Z.

Um den Erdüberlastungstag zu berechnen, werden zwei Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründen, den die Menschen derzeit für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise verbrauchen. Noch vor 60 Jahren lag der Verbrauch bei nur 0,73 Erden, es waren also am Ende des Jahres 1962 noch natürliche Reserven übrig, die nicht verbraucht wa­ren. 1970 änderte sich das erstmals, der erste offizielle Erdüberlastungstag fiel vor gut einem halben Jahrhundert auf den 29. Dezember.

Seither setzt sich ein Trend fort, der Termin ist fast jedes Jahr etwas früher. Dass sich das aber auch schnell ändern kann, zeigte sich im Corona-Jahr 2020: Der Erdüberlastungstag rutschte im Kalender um drei Wochen nach hinten, vom 29. Juli 2019 auf den 22. August 2020, weil unter anderem weniger Holz verbraucht wurde. Und es wurden weniger CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen produziert. Ein Jahr später war der Effekt, der vor allem auf die Lockdowns zurück­zuführen war, schon wieder verpufft. Der Tag fiel 2021 wieder auf den 29. Juli.

Jeder Einzelne kann nach Angaben des Umweltbundesamts dazu beitragen, dass der Erdüberlastungstag zukünftig später im Jahr stattfindet: Energie sparen, das Auto öfter stehen lassen, saisonale Le­bensmittel und langlebige Produkte mit Recycling­materialien kaufen, Abfälle vermeiden. „Würden beispielsweise allein die Nahrungsmittelabfälle weltweit halbiert, würde der Earth Overshoot Day elf Tage später stattfinden“, schreibt Deutschlands zentrale Umweltbehörde. Und eine Halbierung des CO2-Ausstoßes würde das Datum um 89  Tage verschieben.

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