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#Totgesagt und wiederauferstanden

Totgesagt und wiederauferstanden

Wenn es einen Wettbewerb um eine schier endlose Hängepartie geben würde, so hätte dieses Projekt Chancen auf das Treppchen: die Multifunktionsarena. Lange geplant, totgesagt, dann wiederauferstanden, dieses Mal in Eigenregie der Skyliners Frankfurt. Zumindest ist das der Plan von Gunnar Wöbke, dem geschäftsführenden Gesellschafter des Basketball-Bundesligisten, der am Montag die Details der geplanten Arena am Standort Kaiserlei vorstellte.

Martin Benninghoff

Florentine Fritzen

„Die Bagger können rollen, wenn die Politik entschieden hat und alle baurechtlichen Untersuchungen durch sind“, sagte Wöbke, der zudem Geschäftsführer der Projektentwicklungsgesellschaft ist, bei der Online-Präsentation (siehe auch Interview mit Wöbke). Die Multifunktionshalle – sie soll „Arena am Kaiserlei“ heißen – könnte demnach am 27. September 2025, zur Saison 2025/26, eröffnet werden, und ab dann 13.000 Zuschauern von Sport- und Kulturveranstaltungen Platz bieten.

Herzstück ovale Arena

Noch ist der Startschuss nicht gefallen. Nach der gescheiterten Ausschreibung im vergangenen Jahr wartet das Team um Wöbke derzeit auf die sogenannte Anhandgabe des rund sechs Hektar großen Grundstücks an der Stadtgrenze, das der Stiftung Allgemeiner Almosenkasten gehört und in Erbpacht zunächst 60 Jahre genutzt werden soll. Die Bauzeit beziffert Wöbke auf 18 bis 24 Monate bei Gesamtkosten von rund 150 Millionen Euro – wenn das Projekt nicht doch noch auf den letzten Metern scheitert.

Doch am Montag stellte der Architekt Zvonko Turkali zunächst einmal die Pläne für die Arena sowie die umliegenden Flächen vor. Herzstück soll die ovale Arena werden, die zwischen dem Main und den Oberräder Gärten an der östlichen Stadtgrenze zu Offenbach entstehen soll. Als sportliche Hauptnutzer sind die Basketballer der Fraport Skyliners vorgesehen, „die Arena steht selbstverständlich auch für das Eishockeyteam der Löwen Frankfurt und andere Sportmannschaften aus der Region sowie für nationale und internationale Sportevents offen“, heißt es in einer Mitteilung. Die Löwen haben sich allerdings für das Konkurrenzprojekt „The Dome“ am Flughafen ausgesprochen, und das zuletzt ausgerechnet am Vorabend von Wöbkes Präsentation in einem Brief an die Stadtverordneten.

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Weil sich eine Halle aber erst rechnet, wenn die Auslastung entsprechend hoch ist, sollen dort künftig zudem Popkonzerte und sonstige Kulturveranstaltungen stattfinden, analog zu den großen Hallen wie der Lanxess-Arena in Köln oder der Mercedes-Benz-Arena in Berlin. „Zahlreiche Künstler, die gern in Frankfurt auftreten würden, weichen aktuell nach Mannheim oder auch Köln aus“, sagte Wöbke. Diese Lücke wolle man schließen. Jährlich sind 130 Events vorgesehen, davon 70 Konzerte, 50 Sportveranstaltungen und zehn weitere Nutzungen, etwa Hauptversammlungen und Messen. Geplant sind 2000 Fahrrad- und 2300 Autostellplätze, wobei Architekt Turkali bei der Präsentation viel Wert auf die verkehrstechnische Erschließung des Mammutprojekts legte.

Mit zwei Abfahrten in Richtung Frankfurt und Offenbach soll das übliche Verkehrschaos nach Veranstaltungsende vermieden werden. Zudem wies er auf die „hervorragende Anbindung des Areals“ hin, etwa über das Mainufer, die nahegelegene S-Bahnhaltestelle, die Autobahn – und sogar die Mainschifffahrt. Die Arena als Gesamtpaket könne „die Brücke nach Offenbach schlagen“ – und die gesamte Region aufwerten.

Konkurrenz-Projekt am Flughafen

Jetzt ist die Politik am Zug. Die SPD-Fraktion im Römer hatte den Koalitionspartnern CDU und Grüne vergangene Woche mitgeteilt, dass sie sich gegen eine Multifunktionsarena am Kaiserlei ausspreche und dafür den Flughafen bevorzuge. Den Kaiserlei sieht die Fraktion hingegen als geeigneten Standort für die Europäische Schule. „Die Fraktion hat nicht ihre Meinung geändert, weil sie zuvor noch gar keinen Beschluss gefasst hatte“, sagte die Fraktionsvorsitzende Ursula Busch am Montag. In der Corona-Krise habe sich gezeigt, dass der Flughafen sich breiter aufstellen müsse, um zukunftsfähig zu sein. Dafür eigne sich eine Multifunktionshalle mit Hotel und Event-Center, auch, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Zugleich zeigte sich Ursula Busch „ratlos und irritiert“, dass CDU und Grüne trotz der neuen Möglichkeiten für eine Halle am Flughafen am Mainwasen als Schulstandort festhielten. Diesen Standort lehnt die SPD-Fraktion ab, weil in den Grüngürtel eingegriffen werde und ein jahrelanges „Grundstücks-Hin-und-Her“ für Sportvereine, Gärtner und Anwohner nötig sei. Die Verlegung der Gerbermühlstraße sei ebenfalls aufwendig, während der Kaiserlei besser angebunden sei – und die S-Bahn fußläufig erreichbar.

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