Nachrichten

#Meta auf Schrumpfkurs

„Meta auf Schrumpfkurs“

Die Serie schlechter Nachrichten aus der Technologiebranche geht weiter: Meta, der Mutterkonzern des sozialen Netzwerks Facebook, meldete am Mittwoch nach Börsenschluss zum ersten Mal überhaupt einen Umsatzrückgang. Er rechnet auch mit keiner schnellen Erholung und stellte für das dritte Quartal ein weiteres Minus in Aussicht. Die Zahlen waren schlechter als erwartet, und der Aktienkurs notierte nachbörslich mehr als 3 Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn hat die Meta-Aktie rund 50 Prozent an Wert verloren.

Der ungewöhnliche Umsatzrückgang kam nicht ganz überraschend, schon in seinem Ausblick bei der Vorlage der letzten Quartalszahlen im April hatte Meta davor gewarnt. Das Minus hat mit Währungseffekten zu tun, ohne die es ein Wachstum von 3 Prozent gegeben hätte. Auch das wäre für Meta-Verhältnisse aber ein sehr niedriges Plus.

„Scheinen am Anfang eines Abschwungs zu stehen“

Meta macht den größten Teil seines Umsatzes mit Onlinewerbung, und dieses Geschäft hat sich in jüngster Zeit erheblich eingetrübt. Mitgründer und Vorstandsvorsitzender Mark Zuckerberg sagte in einer Telefonkonferenz: „Wir scheinen am Anfang eines wirtschaftlichen Abschwungs zu stehen, der auf breiter Front Auswirkungen auf das Geschäft mit Onlinewerbung haben wird.“ Wie ausgeprägt und dauerhaft diese Abschwächung sein werde, sei schwer vorherzusagen. „Aber ich würde sagen, die Situation scheint heute schlechter als vor einem Quartal.“

Auch einige andere Internetkonzerne haben in den vergangenen Tagen schon schlechte Ergebnisse vorgelegt. Der Google-Mutterkonzern Alphabet etwa meldete ein deutlich gesunkenes Umsatzwachstum bei seiner Videoseite Youtube. Twitter und der Snapchat-Mutterkonzern Snap enttäuschten mit ihren Zahlen.

Metas Umsatz fiel im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf 28,8 Milliarden Dollar und verfehlte damit leicht die Prognosen von Analysten. Weil die Kosten des Unternehmens aber weiterhin deutlich stiegen, stürzte der Nettogewinn um 36 Prozent auf 6,7 Milliarden Dollar ab. Der Gewinn je Aktie von 2,46 Dollar lag um 13 Cent unter den Erwartungen.

Für das dritte Quartal sagt Meta einen Umsatz zwischen 26,0 Milliarden und 28,5 Milliarden Dollar voraus. Das würde einem Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert von 29,0 Milliarden Dollar entsprechen. Der Internetgigant sieht sich nun gezwungen, noch stärker auf die Kostenbremse zu treten. Er erwartet für das Gesamtjahr Kosten von 85 Milliarden bis 88 Milliarden Dollar, im April war noch von 87 Milliarden bis 92 Milliarden Dollar die Rede, und auch das war schon eine Korrektur nach unten.

Konkurrenz durch Tiktok

Zuckerberg sagte, er wolle das Tempo bei den Neueinstellungen deutlich reduzieren. Er hat kürzlich schon in einer Mitarbeiterversammlung gesagt, Meta wolle in diesem Jahr weniger Softwareentwickler einstellen als bisher geplant.

Eine schlechte Nachricht lieferte Meta aus dem europäischen Markt: Hier ging die Zahl der täglichen Nutzer des Stammdienstes Facebook zum ersten Mal seit einem Jahr zurück, sie fiel gegenüber dem ersten Quartal von 307 Millionen auf 303 Millionen. Auf der ganzen Welt stiegen die Nutzerzahlen leicht.

Meta kämpft sowohl bei Facebook als auch bei Instagram mit immer stärkerer Konkurrenz durch die vor allem für Kurzvideos bekannte Smartphone-App Tiktok. Der Konzern orientiert sich bei seinen Diensten selbst zunehmend an dem aufstrebenden Wettbewerber. Er hat zum Beispiel die mit Tiktok vergleichbare Videofunktion Reels eingeführt, die auf Facebook und Instagram verfügbar ist. Er stellt auch seine Algorithmen um, was dafür sorgt, dass Nutzer wie auf Tiktok verstärkt Inhalte zu sehen bekommen, die nicht von ihren Freunden kommen, sondern aus anderen Onlinequellen. Zuckerberg sagt, heute seien das schon 15 Prozent der Inhalte auf Facebook und etwas mehr auf Instagram, und Meta erwarte, dass sich diese Anteile bis Ende nächsten Jahres verdoppelten.

Diese Umstellung ist nicht unumstritten. In dieser Woche teilte Reality-Star Kylie Jenner einen Eintrag mit dem Titel „Make Instagram Instagram Again“. Darunter hieß es: „Hört auf, zu versuchen, wie Tiktok zu sein. Ich will nur nette Fotos von meinen Freunden sehen.“ Jenner ist eine einflussreiche Instagram-Nutzerin, sie hat die dritthöchste Zahl von Followern.

Zuckerberg wies in der Telefonkonferenz auch abermals auf Belastungen durch neue Datenregeln von Apple hin. Damit wird das Sammeln von Nutzerdaten auf Apple-Geräten behindert, was es für Meta erschwert, Werbung auf einzelne Nutzer abzustimmen und den Erfolg von Werbekampagnen zu messen. Das Unternehmen hat gesagt, dies werde in diesem Jahr 10 Milliarden Dollar Umsatz kosten.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!