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#„Wir haben entdeckt, was wir für einen Schatz in der Antarktis haben“

„„Wir haben entdeckt, was wir für einen Schatz in der Antarktis haben““

Der Antarktis-Vertrag gilt als eines der bedeutendsten geopolitischen Vertragswerke in der UN-Geschichte. Seit 1961 schreibt er fest, dass die unbewohnte Antarktis ausschließlich friedlicher Nutzung und insbesondere wissenschaftlicher Forschung vorbehalten bleibt. Der Kontinent darf weder militärisch noch industriell genutzt werden. Parallel zu dem am Dienstag gestarteten Treffen in Berlin kommt auch der beratende Umweltausschuss innerhalb des Vertragsverwerks zusammen: Seine Arbeit soll die Antarktis, aufbauend auf dem 1991 in Madrid beschlossenen Umweltschutzprotokoll, als schützenswertes Naturreservat bewahren. Versuche, drei neue Meeresschutzgebiete auszuweisen, scheiterten in den vergangenen Jahren jedoch gleich mehrfach.

Der fast siebzigjährige in Bad Bramstedt geborene Polarforscher und Extremabenteurer Arved Fuchs kennt viele Süd- und Nordpolargebiete aus eigenen Expeditionen.

Herr Fuchs, am heutigen Freitag soll in Berlin eine Demonstration, an der unter anderem Fridays for Future und die Antarctic and Southern Ocean Coalition beteiligt sind, auf das Thema Antarktis- und Meeresschutz aufmerksam machen. Dabei wird eine von Ihnen aufgenommene Videobotschaft abgespielt werden. Warum unterstützen Sie die Demonstrierenden?

Ich unterstütze das Engagement der Teilnehmer sogar ausdrücklich. Als ich 1989 anlässlich meiner geplanten Durchquerung gemeinsam mit Reinhold Messner erstmals in die Antarktis kam, wurde gerade diskutiert, wie es mit dem Antarktis-Vertrag weitergehen soll. Es stand zu befürchten, dass der Vertrag aufgeweicht werden könnte. Zum Glück kam es dann zur Unterzeichnung des Umweltschutzprotokolls in Madrid. Das war wirklich bahnbrechend; eine einzigartige Chance, die die Menschheit ergriffen hat, um einen Kontinent zu schützen. Dieser Schutzstatus muss unbedingt erhalten und ausgeweitet werden. Man muss dem ganzen Thema meiner Meinung nach viel mehr Öffentlichkeit geben.

Seit bis zu neun Jahren wird die Ausweisung dreier Meeresschutzgebiete diskutiert: im Weddellmeer, westlich der antarktischen Halbinsel sowie drei Blöcke entlang der Ostantarktis. Warum stocken die Verhandlungen?

Primär sind es schon die ganze Zeit zwei Länder, die sich querstellen: Russland und China. Beide betreiben dort intensive Fischerei und haben starke wirtschaftliche Interessen. Die Fischerei soll auf keinen Fall Einschränkungen erfahren.

Besteht Hoffnung, dass es bald zu einer Einigung kommen kann?

Eine entscheidende Schwierigkeit ist, dass alle Beschlüsse einstimmig gefasst werden müssen. Wenn man sich die aktuelle politische Situation anschaut, wo beide Nationen eher polarisieren und in den Interessen auseinanderdriften, ist es mit Sicherheit nicht unmittelbar zu erwarten, dass eine Einigung erzielt wird. Dass wir in Berlin jetzt schlagartig zu einer Lösung kommen, kann ich mir nicht vorstellen. Umso wichtiger ist es, dass die Öffentlichkeit auftritt, dass junge Menschen auftreten und sich positionieren. Man muss den Kontinent weiter aus der Anonymität herausheben. Man muss erläutern, warum die Schutzgebiete auch für uns auf der Nordhalbkugel von Relevanz sind.

Welche konkreten Effekte hätte es denn, die drei Gebiete wie vorgeschlagen auszuweisen?

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