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#„Miraculous: Ladybug & Cat Noir“: Witziger Film, aber nicht für kleine Kinder (FSK-Elternratgeber)


Nicht immer sind Filme, die eine FSK 0 erhalten, unbedenklich für Kinder aller Altersgruppen. Im Falle von „Miraculous: Ladybug & Cat Noir“ wollen wir hier eine kleine Warnung aussprechen.

Ab dem 6. Juli 2023 ist es endlich soweit: Der langersehnte Musical-Kinofilm zur Serie „Miraculous: Ladybug & Cat Noir“ feiert Premiere in den Lichtspielhäusern und wahre Fans lassen sich dieses Ereignis besser nicht entgehen. Zwar wird der Film in nicht allzu langer Zeit auch im Stream erhältlich sein, aber wir empfehlen ausdrücklich, sich das Event auf der großen Leinwand zu gönnen. Den Trailer seht ihr hier:

„Miraculous: Ladybug & Cat Noir“: Paris von seiner schönsten Seite

Die Animation des Films wurde an die große Leinwand angepasst und das hat sich gelohnt. Es fällt nicht schwer, in die Welt von Marinette und Adrien einzutauchen und Serienfans werden sich gleich heimisch fühlen. Das Werk, das Jeremy Zag weitgehend allein gestaltet hat, indem er das Drehbuch schrieb, die Regie führte und auch die Musik komponierte, erzählt eine alternative Geschichte des Ursprungs der beiden Superheldinnen, sodass auch eingefleischte Serienfans noch etwas neues entdecken können. Die Botschaft an die Zuschauerinnen hingegen ist bekannt: Glaube an dich, bekämpfe deine Ängste, lerne dich selbst kennen und lebe dein Leben mutig und liebevoll.

In einer Zeit, in der die Welt von Superheld*innen dominiert wird, die die Welt mit Gewalt, Zerstörung und der Vernichtung ziviler Leben retten wollen, sind Ladybug und Cat Noir eine wahrlich erholsame Abwechslung. Zwar wird in Paris einiges kaputt gemacht, aber die Menschen dürfen leben. Das öfter wiederholte Motto des Films stammt übrigens aus dem Talmud, wobei nur der erste Teil zitiert wird, aber sich offensichtlich bei der Konzeption der Handlung auch der zweite Teil zu Herzen genommen wurde:

Wer ein Menschleben rettet, dem wird es angerechnet, als würde er die ganze Welt retten. Und wer ein Menschenleben zu Unrecht auslöscht, dem wird es angerechnet, als hätte er die ganze Welt zerstört.“

Am Ende bekommen Fans ein furioses Finale geliefert und die Ordnung in der Welt ist wieder hergestellt. Ein Sieg für das Leben und die Liebe. Letztere spielt auch in der allerletzten Schlussszene eine große Rolle und dürfte für Überraschung und Freude sorgen.

Über die Musik im Film lässt sich sicherlich streiten, die Singstimme von Marinette-Ladybug hat Sarah Engels übernommen. Die Songs selbst sind aber nicht wirklich mitreissend und ein echter Hit ist nicht dabei. Alles in allem ist es aber ein gelungener und unterhaltsamer Animationsfilm mit einer wichtigen und schönen Botschaft. Wo also soll da ein Problem mit der Altersfreigabe ab 0 Jahren sein?

Wie es hinter den Kulissen von „Miraculous: Ladybug & Cat Noir“ zuging, seht ihr in diesem Video von familie.de:

FSK 0 für „Miraculous: Ladybug & Cat Noir“ ist irreführend: Kleine Kinder könnten sehr verstört sein

Eltern wissen in der Regel am besten, was ihr Nachwuchs verkraften kann und was dafür sorgt, dass der Rückzug aus dem Kino angetreten werden muss. Eine FSK 0 suggeriert, dass es unbedenklich ist, auch mit seinen Kleinsten die Vorstellung zu besuchen. In diesem Fall würden wir aber davon abraten, es darauf ankommen zu lassen. Zunächst ist da die Coming-of-Age-Thematik, die für Kinder unter 8-10 womöglich etwas langweilig ist, aber weite Teile der Dialoge und der Handlung bestimmt. Dann ist da die Familie von Adrien, dessen Vater extrem unter dem Tod von Adriens Mutter leidet und seinen Sohn ausgesprochen schlecht behandelt. Dass es den Tod und die damit verbundene Trauer gibt, ist im Film wunderbar verarbeitet, aber eben auch recht düster.

Familie.de hat natürlich auch die Stars hinter den deutschen Singstimmen des Films interviewt. Was sie zu sagen hatten, könnt ihr in diesem Video herausfinden:
Wenn ein Kind gerettet wird…
All das würde uns aber noch nicht unbedingt zu einer Warnung hinreissen. Aber es gibt eine Sequenz in dem Film, die das Zeug dazu hat, Kinder zwischen 3 und 7 Jahren nachhaltig zu verstören. Und gerade als sich die Autorin stirnrunzelnd fragte, ob das nicht etwas zu gruselig für Kinder ist, begann ein Kind in der Pressevorführung zu weinen. Wie ich anschließend erfuhr, war es sechs Jahre alt und musste die Vorstellung anschließend verlassen. Und auch wenn die anderen Altersgenoss*innen nicht so eine heftige Reaktion zeigten, sei die Szene hier beschrieben, dann könnt ihr selbst entscheiden, ob das für eure Familie problematisch sein könnte.

Einer der vielen Kämpfe gegen „die Bösen“ findet auf einem Rummel statt. Wir haben es mit zwei sehr gruseligen „Clockwork Orange“-artigen Gestalten zu tun, die den Jahrmarkt richtig aufmischen. Sie stiften Chaos und versuchen skrupellos Menschen zu töten. Ihnen zu Hilfe kommt ein riesiges Luftballon-Monster. Regisseur Zag ist bekennender Anime-Fan und in dieser Sequenz ist deutlich die Inspiration durch die japanische Kunstform zu erkennen. Man fühlt sich stark an „Akira“ erinnert, wo ebenfalls zwei Kuscheltiere gigantische Ausmaße annehmen und so für Grusel sorgen. Da der Jahrmarkt ein Ort ist, wo viele Kinder gerne hingehen und der in der Regel positiv besetzt ist, stehen die Szenen, die sich in „Miraculous“ abspielen, im starken Kontrast dazu. Die Gestalten sind zunächst übermächtig und schaffen es, das Riesenrad zu lösen, sodass es quer durch Paris rollt und die Achterbahn zu entgleisen, sodass helle Panik an Bord ausbricht. Zwar werden am Ende alle gerettet, aber Ladybug und Cat Noir lassen sich viel Zeit damit und lange haben die bösartigen Gegenspieler*innen die Oberhand. Mit der Achterbahn zu entgleisen, ist eine Art Urangst, die hier wunderbar aufgegriffen wird. Die scheinbare Aussichtslosigkeit der Situation kann aber zarte Gemüter stark beanspruchen und in wahrscheinlich selteneren Fällen wohl auch zum Weinen bringen. Im schlimmsten Fall sorgt es für eine Jahrmarkt-Phobie.

Wer aufgrund dieser Schilderungen unsicher ist, sollte vielleicht warten, bis der Film im Stream startet, um ihn gegebenfalls pausieren oder abbrechen zu können. Allen anderen wünschen wir viel Spaß im Kino. Die Spielzeiten in eurer Stadt könnt ihr bei uns unter dem Link nachlesen.

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