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#Braun lieferte Marsalek laut Zeugin Vorwand für die Flucht

Ob der Brief von Jan Marsalek, dem mutmaßlichen Haupttäter im Milliardenbetrug bei Wirecard, als Beweismittel im Strafprozess zugelassen wird, ist unklar. Die Entscheidung werde die Kammer „nicht übers Knie brechen“, sagte der Vorsitzende Richter Markus Födisch am Donnerstag. Als Grund nannte er rechtliche Überlegungen.

In dem acht Seiten langen Brief erhebt der engste Vertraute des angeklagten früheren Wirecard-Chefs Markus Braun schwere Vorwürfe gegen den Kronzeugen der Staatsanwaltschaft, Oliver Bellenhaus. Dieser habe sich der Staatsanwaltschaft als „anpassungsfähiger Zeuge“ angedient, um sich später „in Freiheit mit von ihm veruntreuten Firmengeldern in Millionenhöhe als geläuterter Büßer nach Dubai zurückziehen zu können“.

Den Brief hat Marsaleks Anwalt Frank Eckstein am 6. Juli an die Vierte Strafkammer des Landgerichts München I geschickt. Brauns Verteidiger Alfred Dierlamm sieht seinen Mandanten entlastet und verlangte per Beweisantrag, das Schriftstück in das Verfahren einzuführen. Die Staatsanwaltschaft hält das Schreiben indes für „Blödsinn“, da es keine konkreten Belege enthalte und Marsalek unglaubwürdig sei. Der einstige Wirecard-Vorstand ist seit der Insolvenz des damaligen Dax-Konzerns untergetaucht und wird per internationalem Haftbefehl gesucht.

„Jan, Du musst in die Philippinen fliegen“

Die frühere Produktvorständin Susanne Steidl schilderte am Donnerstag unterdessen als Zeugin, dass Ex-Vorstandschef Markus Braun dem mutmaßlichen Hauptverdächtigen Jan Marsalek wohl einen passenden Vorwand für die Flucht ins Ausland geliefert habe. Steidl zufolge wurde sowohl ihr selbst als auch Finanzvorstand Alexander von Knoop erst im Juni 2020 der Ernst der Lage klar, als klar wurde, dass 1,9 Milliarden Euro angeblich auf den Philippinen verbuchter Firmengelder unauffindbar waren.

Die 1,9 Milliarden waren angeblich auf philippinischen Treuhandkonten verbucht. Die dortige Bank informierte jedoch den Konzern, dass die Unterschriften unter den Verträgen gefälscht waren. Die 1,9 Milliarden waren angeblich auf philippinischen Treuhandkonten verbucht. Die dortige Bank informierte jedoch den Konzern, dass die Unterschriften unter den Verträgen gefälscht waren.

Der Finanzvorstand sei dann in ihr Büro gekommen, berichtete Steidl. „Susanne, guck mal, wir haben ein Problem“, habe von Knoop gesagt. „Ab dem Moment war Krise“, erinnerte sich die Managerin weiter. Im Wirecard-Vorstand zuständig für Asien war Marsalek. Vorstandschef Braun habe dann gesagt: „Jan, Du musst in die Philippinen fliegen.“ Dort sollte Marsalek das Problem demnach persönlich klären. Aus Steidls Aussage lässt sich nicht ableiten, dass Braun Marsalek bewusst einen Fluchtvorwand lieferte. Dazu sagte sie nichts.

Am 18. Juni 2020 wurde Marsalek suspendiert. „Er hat sich dann von mir verabschiedet, er fliegt in die Philippinen und wir sehen uns in zwei Wochen“, sagte Steidl. Doch reiste Marsalek dort nie ein. Stattdessen soll sich der Manager über Belarus nach Russland abgesetzt haben, er wird per Haftbefehl gesucht. Braun hingegen stellte sich der Justiz, ebenso der Kronzeuge der Staatsanwaltschaft. Beide sitzen nunmehr seit drei Jahren in Untersuchungshaft.

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