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#Mit dem Sommer kommt der Tod

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Als der Bürgermeister der amerikanischen Hafenstadt Anna­polis, Gavin Buckley, in der Nacht zu Montag vor Journalisten trat, klagte er über „sinnlose Gewalt“. Einige Stunden zuvor hatten zwei junge Männer bei einer Schulabschlussfeier das Feuer eröffnet. Drei Besucher brachen tot zusammen, drei weitere Gäste wurden mit schweren Schussverletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Im kalifornischen Antioch war bei einer Geburtstagsfeier am frühen Sonntag eine Achtzehnjährige erschossen worden, als laut Polizeibericht „einige nicht eingeladene Gäste“ Schusswaffen zogen; weitere sechs Personen im Alter von 18 bis 20 Jahren erlitten Schusswunden.

Zur gleichen Zeit brach etwa 4500 Kilometer entfernt Panik aus, als mindestens ein Schütze in Syracuse im Bundesstaat New York bei einer Feier auf die Besucher schoss. Mindestens 13 Menschen brachen von Kugeln getroffen zusammen. Auch in Houston, San Francisco und weiteren Städten kam es am vergangenen Wochenende zu Schießereien mit Toten und Verletzten.

Hitze als Grund für Gewalt?

Liegt es an der Hitze? Wie das Giffords Law Center und weitere Organisationen zur Eindämmung von Waffengewalt beobachtet haben, steigt mit den Temperaturen während des Sommers auch die Zahl von Schießereien in amerikanischen Großstädten. Für Chicago registrierte das Giffords Law Center bei einer ersten Er­hebung über sommerliche Gewaltwellen im Jahr 2018 für März beispielsweise knapp 35 Tötungsdelikte mit Waffe. Im Juli starben in der Windy City dagegen fast doppelt so viele Menschen durch Schussverletzungen. Philadelphia zählte damals im Januar etwa 15 Tote bei Schießereien, im August stieg die Zahl auf mehr als 30.

Der Verein macht für die tödlichen Sommer die Lebensumstände der häufig afroamerikanischen Bewohner der Großstädte verantwortlich. Obwohl männliche Schwarze nur etwa sieben Prozent der Bevölkerung ausmachten, sei jedes zweite Opfer eines Tötungsdelikts mit Waffe ein männlicher Afroamerikaner. „Im Sommer ist es noch schlimmer“, schreibt das Giffords Law Center. „Ärmere Bewohner haben seltener Zugang zu klimatisierten Wohnungen. Dadurch bleibt ihnen keine andere Wahl, als sich der Hitze und der Gewalt auf der Straße auszusetzen.“

Schon der Psychologe Craig Anderson hatte vor mehr als 20 Jahren mehr Gewaltverbrechen und sexuelle Übergriffe bei Hitzewellen als in Wochen mit gemäßigten Temperaturen nachgewiesen. Wissenschaftler der University of Washington warnen bereits vor mehr Schießereien nicht nur in den Sommermonaten. Der Klimawandel lasse viele Amerikaner auch an warmen Tagen in den übrigen Jahreszeiten noch schneller zur Waffe greifen.

„Die Leute versuchen, ihre Probleme mit Waffen zu lösen“, fasste Gavin Buckley, der Bürgermeister von Anna­polis, die Welle von Schießereien am Wochenende zusammen. „Das ist das Lächerlichste, was wir als Gesellschaft tun können.“

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