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#Mit scharfen Waffen gegen eine Finanzkrise

„Mit scharfen Waffen gegen eine Finanzkrise“

Ihre Zinserhöhung mochte die Europäische Zentralbank (EZB) nicht aufschieben. Jetzt wird spannend, ob die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) bei ihrer Zinssitzung am kommenden Mittwoch in der Zinspolitik mehr Rücksicht auf die Turbulenzen im Bankensektor nehmen wird.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde jedenfalls begründete die Entscheidung des EZB-Rats, die Zinsen trotz aller Sorgen um die Banken noch ein weiteres Mal hochzusetzen, mit einem gut gefüllten Instrumentenkasten, der „Toolbox“: Sie ermögliche es, die zwei heftigen Herausforderungen der Notenbank, die überbordende Inflation und das Banken-Beben, „separat“ zu bewältigen.

Es gebe daher keinen „Trade-off“, keine sich ausschließende Entscheidung zwischen Finanzstabilität und Preisstabilität: Die EZB könne das Instrument Zins dafür nutzen, um gegen die Inflation vorzugehen. Und habe darüber hinaus genug andere Instrumente, um einer Finanzkrise vorzubeugen. Alles kulminierte in dem Satz: „Der EZB-Rat beobachtet die aktuellen Marktspannungen genau – und ist bereit, so zu reagieren, wie es erforderlich ist, um Preis- und Finanzstabilität im Euroraum zu wahren.“

„Respond as necessary“ – tun, was denn notwendig ist: Das erinnert gewiss nicht zufällig an die epochalen Geschehnisse vor mehr als einem Jahrzehnt in Europa und auf der ganzen Welt. Als das vorige Mal Banken wankten und die Finanzwelt in den Abgrund blickte, da agierten Staaten und Notenbanken global in konzertierten Aktionen. Unvergessen, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) vor die Fernsehkameras traten und verkündeten: „Die Spareinlagen sind sicher.“

Der Werkzeugkasten der EZB

Die Notenbanken fluteten die Welt derweil mit billigem Geld. Und in der nachfolgenden europäischen Staatsschuldenkrise schaffte es der damalige EZB-Präsident Mario Draghi, zumindest für etwas Ruhe zu sorgen, als er ankündigte, „alles Notwendige“ zu tun, um den Euro zu retten. Damals lernte die Welt: Wenn eine Notenbank die Instrumente zeigt, kann das ausreichen und deren Einsatz zumindest vorübergehend ersparen. Es zeigte die Wirkmächtigkeit einer Institution, die notfalls mit unbegrenzten Mitteln intervenieren kann, weil sie nichts Geringeres zu schaffen vermag als ihr eigenes Geld.

Und diesmal? Die EZB blieb am Donnerstag vage, welche Instrumente sie unter welchen Umständen einsetzt, wenn die Bankenturbulenzen zunehmen. Lagarde betonte zwar, alles Nötige in der „Toolbox“ zu haben – lobte aber zugleich die Kreativität ihrer Mannschaft, wenn es darum gehe, kurzfristig neue Programme aus dem Boden zu stampfen. Das habe man ja in der Pandemie gesehen.

Besonders hob die EZB-Präsidentin hervor, dass die EZB sogar mehr Möglichkeiten habe, auf Marktturbulenzen zu reagieren, als die amerikanische Notenbank Fed. Karsten Junius, Ökonom der Bank J. Safra Sarasin, sprach in diesem Zusammenhang von historischen Ursachen: „Die Toolbox der EZB ist tatsächlich etwas größer als die der Fed, da sie eine größere und vielfältigere Art an Sicherheiten für ihre Refinanzierungsoperationen mit den Banken akzeptiert.“ Dies reiche hin bis zu Bankkrediten.

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