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#Mobilfunk: So groß sind die Funkloch-Probleme in Deutschland wirklich

„Mobilfunk: So groß sind die Funkloch-Probleme in Deutschland wirklich“

99 Prozent Netzabdeckung heißt es beim einen Anbieter, mehrere zehntausend Sendemasten in ganz Deutschland sind es beim nächsten. Doch die Wahrheit auf deinem Handy ist eine andere. Funkloch und Gesprächsabbruch heißt es da. Wie groß sind die Probleme wirklich?

Ein Sendemast mit Mobilfunkantennen auf einer Wiese vor einem Wald
Mobilfunk-Sendemast auf dem LandBildquelle: Thorsten Neuhetzki / inside digital

Mehr als die Hälfte der Deutschen beklagt bei der Handynutzung regelmäßig Gesprächsabbrüche oder Netzausfälle. Am stärksten betroffen sind Pendler. Das zumindest ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox. Demnach kämpfen bundesweit 53 Prozent aller Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer regelmäßig mit Funklöchern.

So schlecht ist das Mobilfunknetz unterwegs

Dabei gilt: Wer viel unterwegs ist, leidet am meisten. Denn 62 Prozent der Pendler in Deutschland haben oft oder sehr oft Netzprobleme, wie die Umfrage ergab. Auf Platz 1 der Funkloch-Hitliste liegen gleichauf mit jeweils 39 Prozent Fahrten im öffentlichen Nahverkehr und mit dem Auto. Jens-Uwe Theumer, bei Verivox zuständig für die Telekommunikation bezeichnet daher Verkehrswege in Deutschland als „die Achillesferse des deutschen Mobilfunknetzes“. „Auch im Jahr 2022 weisen immer noch viele Streckenkilometer entlang des Schienen- und Straßennetzes Funklöcher auf, gerade in dünn besiedelten Landstrichen“. Äußere Faktoren wie untertunnelte Streckenabschnitte oder funkundurchlässige Fenster in Zügen verstärken die Netzprobleme seiner Ansicht nach.

Interessant bei der Erhebung: Vor allem Jüngere klagen über eine schlechte Netzabdeckung. Über die Hälfte der Bahn- und Busfahrer bis 29 Jahre (53 Prozent) erlebt oft oder sehr oft Netzausfälle, fast jeder zweite Jüngere (45 Prozent) bemängelt häufige Netzausfälle auch im Auto. Studierende und Schüler sind gegenüber anderen Gesellschaftsgruppen auf allen Verkehrswegen am stärksten betroffen – sogar mehr als Berufstätige in Vollzeit. Ältere Auto- oder Bahnfahrer ab 50 Jahren erleben dagegen nicht einmal halb so häufig Netzprobleme an allen abgefragten Orten.

Erklären lassen sich diese unterschiedlichen Nutzungserfahrungen durch die häufigere Internetnutzung der jüngeren Nutzer. Digital Natives nehmen Internet und Handynetze als so selbstverständlich wahr, wie die Versorgung mit Trinkwasser. Für sie waren die Netze schon immer da. Ältere Nutzer hingegen kennen auch noch die Zeit ohne Internet und Handy und können ein Funkloch daher eher mal verschmerzen.

Auch Fußgänger leiden unter Funklöchern

Selbst in eher selten genutzten Verkehrsmitteln wie Reisebussen oder Binnenschiffen sind über 10 Prozent der befragten Deutschen oft oder sehr oft mit Funklöchern konfrontiert. Doch nicht nur im motorisierten Verkehr wird das instabile Mobilfunknetz zum Problem: Mehr als jeder fünfte Deutsche beklagt Netzausfälle oder -abbrüche auch als Fußgänger – in ländlichen Regionen.

„Noch immer ist es in Deutschland keine Selbstverständlichkeit, auf Reisen unterbrechungsfrei mit dem Smartphone zu telefonieren und zu surfen. Bis Ende 2022 sollen zwar alle wichtigen Verkehrswege mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde versorgt sein – weniger frequentierte Abschnitte im Regionalverkehr und auf Landstraßen bleiben aber vorerst auf der Strecke.“

Das tun Telekom, Vodafone und O2 für besseres Netz

Zumindest für die Deutsche Bahn soll es Besserung geben. Sowohl Telekom als auch Vodafone haben mit der Bahn entsprechende Vereinbarungen geschlossen. Allerdings wird der Ausbau gemäß den Vereinbarungen noch bis 2025 beziehungsweise 2026 dauern. Zumindest wird Ende des Jahres ein weiteres Frequenzband für die Nutzung an der Bahn zur Verfügung stehen. Denn bislang ist die Nutzung von LTE auf Frequenzen um 900 MHz in der Nähe der Bahnstrecken nicht zulässig. Der Bahnfunk könnte gestört werden. Für die Versorgung im ländlichen Raum sind diese Frequenzen jedoch nicht unerheblich.

Jenseits der Bahnstrecken arbeiten die drei Mobilfunkanbieter inzwischen eng zusammen, um Funklöcher zu stopfen. Sie geben sich gegenseitig die Sendemasten zur Nutzung in abgelegenen Gebieten frei, sofern der Mitbewerber dort entsprechenden Bedarf hat. Oftmals lohnt sich der Aufbau eigener Technik vor Ort nicht für mehrere Anbieter.

Bildquellen

  • Mobilfunk-Sendemast auf der Insel Poel: Thorsten Neuhetzki
  • Mobilfunk-Sendemast auf dem Land: Thorsten Neuhetzki

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