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#München hakt nach: Wann werden kritische Straßennamen umbenannt?

Sollte die Richard-Wagner-Straße lieber anders heißen? Vielleicht in Giulia-Gwinn-Straße? Ob Komponist oder Fußball-Profi, beides sind bekannte und erfolgreiche Persönlichkeiten. Nach berühmten Menschen werden in Deutschland oft Straßen benannt, doch seit Jahren diskutiert das Kulturreferat München über einige Umbenennungen. Einige der Namen haben sind aus ein oder mehren Gründen problematisch. Bis die Straßennamen aber neu vergeben werden, können Jahre vergehen. Doch warum dauert das so lange?

GREMIUM DEBATTIERT ÜBER SHORT-LIST

Richard Wagner ist ein umstrittener Komponist ist. Die Nationalsozialisten feierten seine Werke und ihn sehr. Er war auch ein Antisemit. Deshalb soll die Richard-Wagner-Straße umbenannt werden. Genauso wie die Friedrich-Hilble-Straße. Dieser diente einst als Namensgeber für die Hilblestraße in Neuhausen-Nymphenburg. Doch er war im NS-Regime ein loyaler Verwaltungsbeamter und ein Parteimitglied der NSDAP. Nach so einer Person möchte die Stadt keine Straße benannt haben – nachvollziehbar! Deshalb wurde die Straße 2022 in Maria-Luiko-Straße umbenannt. Benannt nach der jüdischen Künstlerin, die während des Holocaust starb.

Weitere 45 Namen stehen auf der sogenannten Short-List zur Umbenennung und werden debattiert. 2019 hat die Stadt dafür extra ein Expert*innengremium eingerichtet, welches sich um die historisch belasteten Namen kümmert. Darunter sind Vertreter*innen verschiedener Münchner Institutionen wie das NS-Dokumentationszentrum, das Jüdisches Museum und die Gleichstellungsstelle für Frauen. Zusätzlich sitzen noch Fraktionsmitglieder des Münchner Stadtrates in der Jury. Doch seit 2022 ist nichts weiter passiert, oder?

SORGFALT VOR SCHNELLIGKEIT

Ganz genau prüft das Gremium, ob eine Straße umbenannt werden sollte oder nicht. Es macht einen Vorschlag für einen neuen Namen, dann liegt es am Stadtrat, die Änderung vorzunehmen. Aber nehmen sie die Idee an? Denn damit ist einiges an Bürokratie verbunden: neues Straßenschild und neue Ausweise für alle Bewohner*innen. Ein großer Aufwand, doch die Message dahinter sollte jede Hürde wert sein. Menschen, die im NS-Regime tätig waren oder sich rassistisch oder in jeglicher Form diskriminierend verhalten haben, sollte man nicht mit der Benennung einer Straße ehren. Auch, wenn sie, wie Richard Wagner, ein außergewöhnlicher Komponist waren. Manche Denkmäler sollen ebenfalls einen neuen Namen verliehen bekommen.

Die meisten Straßen tragen übrigens Männernamen. Eine gute Gelegenheit also, um jetzt verstärkt auf Frauen zu setzen. Oder sollte man vielleicht gar keine Namen mehr vergeben, sondern nur noch auf Objekte wie die „Blütenstraße“ setzen? Wann der Stadtrat die nächsten Schritte geht und wie diese dann genau aussehen, ist noch unklar. Wir sind gespannt! Denn eine Straße in zwei Jahren, das ist schon sehr langsam… Ideen hätten wir auf jeden Fall: Giulia-Gwinn-Straße, Katharina-Bach-Straße oder vielleicht eine MitVergnügen-Straße?

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