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#Musik wird von Spotify gelöscht – Neil Young legt nach

Musik wird von Spotify gelöscht – Neil Young legt nach

Spotify entfernt die Musik von Neil Young. Wie ein Sprecher des schwedischen Audio-Streamingdienstes am Mittwochabend deutscher Zeit erklärte, bedauere man Neil Youngs Entscheidung, seine Musik von der Plattform löschen zu lassen und hoffe, dass er bald zurückkehre. „Wir wollen unseren Nutzern die Musik und die Audio-Inhalte der ganzen Welt bieten“, hieß es in dem Statement weiter.

Dies sei verbunden mit einer großen Verantwortung und der Aufgabe eine Balance zwischen der „Sicherheit unserer Hörer und der Freiheit der ’Creators’“ zu wahren. Spotify habe seit Beginn der Pandemie mehr als 20.000 Podcast-Episoden im Zusammenhang mit Covid-19 gelöscht, so der Sprecher weiter. Zuerst hatte das Wall Street Journal über die Entscheidung berichtet.

Der kanadische Musiker hatte Spotify zuvor in einem offenen Brief auf seiner Webseite, der später gelöscht wurde, vorgeworfen, über die Vermarktung des Podcasts von Joe Rogan („The Joe Rogan Experience“) Falschinformationen über Covid-19-Impfungen zu verbreiten. Als Konsequenz hatte er sein Management und Warner Music, über deren Label Warner Records Youngs Aufnahmen veröffentlicht werden, dazu aufgefordert, seine Musik von Spotify löschen zu lassen.

Rogan steht nicht zum ersten Mal in der Kritik

Rogans Podcast ist mit rund 11 Millionen Hörern je Folge die beliebteste Sendung auf Spotify. Der 54 Jahre alte Comedian verdingt sich unter anderem auch als Kommentator bei Mixed-Martial-Arts-Kämpfen. In seinem Podcast spricht er oft mehrere Stunden lang mit seinen Gästen über verschiedenste Themen. Mit Blick auf die Corona-Pandemie hatte er schon zuvor Kritik auf sich gezogen, nachdem er im April 2021 erklärt hatte, junge, gesunde Menschen sollten sich seines Erachtens eher nicht impfen lassen. Später ergänzte er, man solle nicht auf ihn hören, er sei ja kein Arzt.

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Erst kürzlich hatten rund 270 Ärzte, Wissenschaftler und Beschäftigte im Gesundheitswesen einen offenen Brief veröffentlicht und unter anderem Bezug auf eine Folge von Ende Dezember, in der der US-Virologe Robert Malone zu Gast war, genommen. Dieser forschte einst an der mRNA-Technologie, ihm wird aber seit geraumer Zeit die Verbreitung von Verschwörungstheorien und Falschinformationen über Covid 19-Impfungen vorgeworfen. Twitter sperrte aus diesem Grund zuletzt seinen Account. In der Show mit Rogan erklärte er unter anderem, dass ein Teil der Bevölkerung im Prinzip „hypnotisiert“ werde, um zu glauben, was Medien und etwa Präsidentenberater Anthony Fauci zu Impfungen sagten.

„Ort der lebensbedrohlichen Corona-Desinformationen“

In einem am Mittwochabend veröffentlichten neuen Statement auf seiner Webseite nahm Young Bezug auf den Brief, durch den er auf „dieses Problem“ aufmerksam geworden sei. Spotify sei zu einem „Ort der lebensbedrohlichen Corona-Desinformationen“ geworden, die gerade junge Hörer bedrohten. Lügen würden für Geld verkauft.

Der schwedische Streamingdienst hatte sich 2020 im Zuge seiner Podcast-Offensive für rund 100 Millionen Dollar die Lizenz zum exklusiven Vertrieb des Podcasts gesichert. Spotify setzt seit einiger Zeit verstärkt auf Podcasts, um einerseits exklusive Inhalte bieten zu können, da der Musikkatalog der verschiedenen Dienste größtenteils gleich ist, und andererseits über deren Vermarktung potentiellen Kunden bessere Werbemöglichkeiten zu bieten.

Young dankte im weiteren Verlauf seinem Label für die Unterstützung, da er nicht das Recht habe, eigenmächtig die Löschung zu veranlassen. Üblicherweise hält ein Label die Rechte an den Aufnahmen eines Künstler oder ist im Rahmen eines Lizenzvertrages für deren Vermarktung zuständig. 50 Prozent der Rechte an den zugrundeliegenden Texten und Kompositionen hatte Young Anfang 2021 an den Fonds Hipgnosis verkauft.

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Die Schweden sind mit zuletzt Ende des dritten Quartals 2021 gemeldeten 381 Millionen monatlich aktiven Hörern und 172 Millionen Abonnenten der klare Marktführer vor Apple und Amazon. Die Tech-Konzerne geben allerdings nur selten gesonderte Zahlen für ihre Dienste preis. Apple nannte beispielsweise zuletzt im Juni 2019 Zahlen: mehr als 60 Millionen Abonnenten. Young zufolge stand Spotify bislang für 60 Prozent der Streams seiner Musik auf den verschiedenen Diensten.

Der zweifache Grammy-Gewinner erklärte mit Blick auf die Spotify-Konkurrenz, seine Entscheidung habe auch „eine positive Seite für seine Hörer“, denn sowohl Apple als auch Amazon oder der kleine Hifi-Dienst Qobuz böten schließlich Musik in einer besseren Ton-Qualität. Es ist nicht das erste Mal, dass Young sich über die für kleinere Datenmengen komprimierte Musik auf Streamingdiensten beklagt. Vor einigen Jahren hatte er seinen Katalog mit dieser Begründung entfernen lassen. Er war allerdings später wieder verfügbar, was Young damit erklärte, dass seine Fans eben nun einmal mittlerweile primär Musik streamten.

Das Thema Hifi ist gewissermaßen ein wunder Punkt von Spotify, die ihrerseits im Februar 2021 die Einführung eines Angebots in CD-Qualität angekündigt hatten. Bislang gibt es aber kein konkretes Datum hierfür. Hintergrund ist die Entscheidung von Apple und Amazon aus Mai vergangenen Jahres, verlustfreie Ton-Qualität fortan für den Standardpreis von 9,99 Euro anzubieten. Bis dahin war hierfür ein Preisaufschlag üblich, auf den auch Spotify aus gewesen sein dürfte.

Am Donnerstagmorgen war Youngs Musik auf Spotify noch verfügbar. Rund sechs Millionen monatliche Hörer hatte der 76-jährige bis dato. Alleine “Heart of Gold“ wurde über die Jahre mehr als 235 Millionen Mal gestreamt. “Harvest Moon“ kommt auf 163 Millionen Abrufe. Youngs Text endete derweil mit einem Appell an andere Künstler und Musikunternehmen, es ihm gleichzutun und ihre Kataloge von Spotify zu entfernen.

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