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#Mutmaßliche Attentäterin von Istanbul festgenommen

„Mutmaßliche Attentäterin von Istanbul festgenommen“

Nach dem Bombenanschlag in der türkischen Metropole Istanbul mit sechs Todesopfern und mehr als 80 Verletzten haben die Behörden nach eigener Darstellung die Person festgenommen, die die Bombe auf der Einkaufsstraße Istiklal hinterlegt haben soll. Das teilte Innenminister Süleyman Soylu am frühen Montagmorgen nach Angaben des staatlichen Senders TRT mit. Es gebe Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Soylu kündigte laut TRT Vergeltung an.

Die türkische Regierung hatte zuvor von einer verdächtigen Frau gesprochen. Auf Videos sei zu sehen, dass die Frau etwa 40 Minuten lang auf einer Bank auf der Einkaufsstraße gesessen habe und kurz vor der Detonation aufstand, so Justizminister Bekir Bozdag.

Der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hatte kurz nach der Explosion von einem „niederträchtigen Anschlag“ gesprochen;  die Verantwortlichen würden „demaskiert“ werden. Versuche von „Terrorismus“ gegen das türkische Volk seien zum Scheitern verurteilt.

Die Explosion ereignete sich um 16.20 Uhr Ortszeit. Zu diesem Zeitpunkt war die Fußgängerzone besonders gut besucht. Die Straße ist ein touristischer Hotspot im Zentrum des europäischen Teils der türkischen Metropole, auf der auch sonntags häufig großes Gedränge herrscht. Unter den Toten seien auch ein Ministeriumsmitarbeiter und seine Tochter, schrieb Familienministerin Derya Yanik am Abend auf Twitter. 

Krankenwagen erreichen den Ort der Explosion im Zentrum Istanbuls.


Krankenwagen erreichen den Ort der Explosion im Zentrum Istanbuls.
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Bild: Reuters

Auf Aufnahmen in den Onlinenetzwerken ist ein mächtiger Knall zu hören, gefolgt von Flammen. Die Explosion war noch in anliegenden Vierteln zu hören. Die Bilder zeigen zudem einen großen, schwarzen Krater sowie mehrere auf dem Boden liegende Menschen.  Die Explosion löste Panik unter den Besuchern der Einkaufsstraße aus. Das Gebiet wurde umgehend evakuiert. Menschen in der Stadt wurden dazu aufgerufen, die Gegend zu meiden. Auch umliegende Straßen sollten von Verkehr freigehalten werden.

Berichte zunächst unterbunden

In türkischen Medien wurde kurz nach dem Unglück vorerst nicht über die Explosion berichtet. Die türkische Rundfunkbehörde Rtük verhängte eine vorläufige Nachrichtensperre für Medien. Berichte über die Explosion sollten vermieden werden, um nicht für Angst und Panik in der Bevölkerung zu sorgen, hieß es in dem Schreiben am Nachmittag. Die Sender CNN Türk und TRT etwa unterbrachen daraufhin ihre Berichte über die Explosion auf der beliebten Einkaufsmeile. Nur Interviews mit Ministern wurden noch ausgestrahlt. Auch Plattformen wie Twitter und Co. waren für viele Nutzer nur schwer erreichbar. Die Behörde für Informationstechnologie und Kommunikation (BTK) hatte Berichten zufolge die Bandbreite für Social-Media-Plattformen reduziert. Der Anwalt Kerem Altiparmak twitterte dazu: „Die ganze Welt spricht über die Bombe, die in der Türkei explodiert ist, außer der Türkei.“

Nach dem Anschlag kondolierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan. „Die Nachricht von der verheerenden Explosion mitten im belebten Istanbul hat mich erschüttert“, schrieb Steinmeier. „Meine Gedanken sind bei den Opfern und deren Angehörigen, und meine Genesungswünsche gehen an alle Verletzten.“ Steinmeier betonte: „In diesem Moment des Schocks stehen wir Deutsche an der Seite der Bürgerinnen und Bürger Istanbuls und des türkischen Volkes.“

Auch Außenministerin Annalena Baerbock drückte nach dem Anschlag in Istanbul ihr Mitgefühl aus. „Furchtbare Bilder kommen aus Istanbul“, erklärte die Grünen-Politikerin auf Twitter. „Meine Gedanken sind bei den Menschen, die einfach nur an einem Sonntag auf der Einkaufsstraße Istiklal flanieren wollten und nun Opfer einer schweren Explosion wurden.“

Andere deutsche Politiker äußerten sich ebenfalls betroffen. „Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer des feigen Anschlags auf der Istiklal Caddesi in Istanbul“, schrieb Grünen-Chef Omid Nouripour auf Twitter. „Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung.“

Die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Karine Jean-Pierre, verurteilte die „Gewalttat“. „Wir stehen im Kampf gegen Terrorismus Seite an Seite mit unserem Nato-Verbündeten Türkei“, erklärte sie weiter für das Weiße Haus.

Das Auswärtige Amt riet Menschen, die sich in Istanbul aufhalten, nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben. „Meiden Sie in jedem Fall das betroffene Gebiet“, schrieb das Amt am Abend in einer Aktualisierung seiner Reise- und Sicherheitshinweise für die Türkei.

In der Türkei ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Anschlägen gekommen, auch im Zentrum Istanbuls. 2016 hatte sich etwa ein Selbstmordattentäter auf der Istiklal in die Luft gesprengt und vier Menschen getötet, 39 weitere wurden verletzt. Nach Angaben der türkischen Regierung hatte der Attentäter Verbindungen zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Die Gruppe selbst bekannte sich damals nicht zu der Tat.

Auch die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK verübt immer wieder Anschläge in der Türkei. Die PKK steht in der Türkei, Europa und den USA auf der Terrorliste und unterhält Stellungen in der Südosttürkei und im Nordirak. Ihr Hauptquartier liegt in den nordirakischen Kandil-Bergen. Ankara geht regelmäßig gegen die PKK vor und unterhält seit 2016 auch Militärposten im Nordirak.

Der seit 1984 andauernde Konflikt kostete bislang Zehntausenden Menschen das Leben. Ein Waffenstillstand war im Sommer 2015 gescheitert.

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