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#„Nach Corona ist nicht vor Corona“

„Nach Corona ist nicht vor Corona“

Mitten in Bielefeld sitzt der Pharma- und Kosmetikhersteller Dr. Wolff: Bekannt ist er vor allem für seine Marken wie das Haarpflegemittel Alpecin oder die Hautpflege Linola. Das Familienunternehmen wird seit bald 23 Jahren von Eduard R. Dörrenberg geführt, dem Urenkel des Unternehmensgründers Dr. August Wolff. Die Ostwestfalen halten sich wacker im Konkurrenzkampf mit Konzernen wie Bayer, Coty oder Henkel, zuletzt ist der Umsatz nach vorläufigen Zahlen um knapp 9 Prozent auf 341 Millionen Euro gestiegen. Insgesamt arbeiten gut 800 Mitarbeiter für die Dr. Wolff-Gruppe, die Hälfte davon in der Pharmasparte. Etwa 240 Mitarbeiter sind in der Produktion beschäftigt. „Man hat immer eine Chance, weil die Großen selten so schnell sind“, ist das Motto von Unternehmenschef Dörrenberg – Grund genug, mit ihm darüber zu reden, was sich durch die Corona-Zeit in einem Mittelständler verändert. Und was davon bleibt.

Herr Dörrenberg, Sie sind geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Wolff Gruppe. Wie sehr haben sich Ihre Mitarbeiter schon an das Homeoffice gewöhnt?

Die Mitarbeiter haben sich gut an unser Schichtmodell und die Remote-Arbeit gewöhnt. Wir haben unser Modell vor über einem Jahr etabliert. Aber wir stellen auch fest, dass der Wunsch der Mitarbeiter hoch ist, ins Büro zurückzukehren. So lassen wir derzeit auch alle Mitarbeiter aus der Verwaltung frei entscheiden, ob sie an den per Schichtmodell definierten Tagen ins Büro kommen wollen oder nicht. Den meisten Beschäftigten fehlt der soziale Aspekt, mal ein persönliches Gespräch führen zu können, wenn auch mit Maske und auf Abstand im Flur.

Es gibt also keinen lauten Ruf nach Heimarbeit?

Natürlich gibt es hier offene Fragen, und wir werden nach der Pandemie sicher mehr Homeoffice als vorher haben. Zunächst müssen wir aber die Infektionen bestmöglich aus dem Unternehmen halten und werden dann entscheiden, wie wir mit Homeoffice, beispielsweise an einem Tag in der Woche, umgehen. Am Ende muss es in die Abläufe passen und kann nicht immer der Freitag oder der Montag sein, aber ich glaube, dass sich das schnell einpendeln wird. Es wird insgesamt, da wo es geht, mehr Remote-Arbeit hinzukommen. Aber viele sehen auch heute schon, dass es Grenzen des mobilen Arbeitens gibt. Viele wollen die Situation zu Hause auch von der Arbeit trennen. Und eine intensive strategische Diskussion online ist ebenfalls schwierig, Körpersprache ist auch sehr wichtig.

Wie ist die Belegung bei Ihnen im Büro?

Manche kommen jeden zweiten Tag, andere einmal in der Woche ins Büro. Unsere Kantine ist natürlich trotz sehr guten Hygienekonzepts, mit digitaler Slotbuchung und nur Einzelbelegung pro Tisch, wieder geschlossen. Dafür stellen wir allen Mitarbeitern Lunchpakete bereit und schicken auch mal Obstpakete nach Hause. Aber in der Produktion gibt es natürlich kein Homeoffice. Dafür ein sehr intensives Hygienekonzept. Wir haben von Beginn an Tests im Einsatz.

Finden die Werksarbeiter das eigentlich ungerecht?

Die Diskussion findet nicht statt, weil es ja schlicht nicht möglich ist. Wir konzentrieren uns darauf, den Beschäftigten die Möglichkeit zu geben, so sicher zu arbeiten wie möglich. Wir haben unser Hygienekonzept, sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung, sehr früh gestartet und permanent weiterentwickelt. Wir haben etwa Abstandsmelder in der Produktion, versetzte Arbeitszeiten und ein entsprechendes Schichtmodell. Wir stellen Mund- und Nasenschutz kostenlos zur Verfügung und haben die Benutzung verpflichtend geregelt, inzwischen auch auf dem Außengelände. Wir haben unser eigens entwickeltes Handdesinfektionsgel im Einsatz. Seit Beginn stellen wir im Bedarfsfall kostenlose Tests zur Verfügung und setzen auf die von unseren Forschern entwickelte Mund- und Rachenspülung.

Und das hilft gegen Corona?

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