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#Nach der Rad-Qual noch fix einen Halbmarathon

Ich schätze, der Typ ist ein echtes Vorbild. Vor allem für Verrückte. Nein, nicht für Verrückte, die nennt man im Sport ja anders. Nennen wir sie Hochmotivierte, de­ren Leben ein permanentes Schuften ist, die 40 Stunden ar­beiten in der Woche und 25 Stunden trainieren. Und wenn sie nicht trainieren, einen Wettkampf ma­chen. Und wenn sie keinen Wettkampf ma­chen, trainieren.

Doch eigentlich wollte ich von dem Ty­pen erzählen, der ein echtes Vorbild ist, vor allem für Hochmotivierte. Sein Name ist Cameron Wurf, 39 Jahre alt, daheim in Sandy Bay, Australien, wohnhaft in An­dorra, der Höhenluft und der Niedrigsteuer wegen. Sportlich hat er als Ruderer angefangen. Platz 16 bei Olympia 2004 in Athen im Doppelzweier. Nicht schlecht. Aber nicht gut genug für ihn.

Bei Paris–Roubaix nicht genug angestrengt?

2007 ist er aufs Rennrad umgestiegen, Profi geworden. 2017 dann Triathlet. Seither vier Siege über die Ironman-Distanz und ein fünfter Platz bei der WM auf Ha­waii. Parallel ist er weiter als Radprofi unterwegs, nicht in irgendeinem Wald- und Wiesenteam, sondern in der britischen Equipe Ineos Grenadiers, der aktuellen Nummer sechs der Weltrangliste. Wie man Wettkampf und Training verbindet, zeigte Wurf während der Radklassiker-Saison in Frankreichs Norden. Für Ineos Grenadiers fuhr er das legendäre superschwere Rennen Paris–Roubaix, bei dem die Fahrer traditionell schwer ge­schafft bis halb tot im Ziel ankommen. Wurfs Radzeit: 5:51:25 Stunden. Platz 128.

Als sich die Kollegen nach getaner Schwerstarbeit verdientermaßen pflegen ließen, um wieder halbwegs zu Kräften zu kommen, machte sich Wurf in Roubaix auf die Socken und lief mal schnell einen Halbmarathon, sprich 21,195 Kilometer. Seine do­kumentierte Zeit: 1:26:55 Stunden.

Ob er vor dem Start des Rennens noch ein paar Kilometer ge­schwommen war, ist nicht bekannt, über die Maßen wundern würde es mich nicht. Jedenfalls war das Staunen in den sozialen Kanälen groß. Das ist wohl ein echter Eisenmann, dieser Wurf, und irgendwie kommt man wohl auch nur als Lang­stre­cken­triathlet auf eine solche Idee.

Im Fußball würde man eher nicht drauf kommen. Man stelle sich vor, Leroy Sané wäre nach einem Match in der Champions League in Paris noch mal schnell 20 Kilometer auf der Seine gerudert, was würden die Leute da wohl sagen? Ja, spinnt denn, der, der deppata Depp, würden sie sagen.

Ganz ohne Kritik ging es aber auch bei Wurf nicht ab. Hat er sich auf dem Pflastersteinkurs von Paris nach Roubaix wohl nicht so recht angestrengt, hieß es. Wäre wohl ein bisschen mehr drin gewesen als Platz 128. Da ist was dran. Denn in Roubaix, so lautet ein ehernes Ge­setz, kommt jeder Rennfahrer mit leerem Tank an. Bis auf einen in diesem Jahr.

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