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#Batteriezellenfabrik von Northvolt in Heide rückt näher

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Lange schien unklar, ob die angekündigte milliardenschwere Batteriezellenfabrik des schwedischen Herstellers Northvolt in Norddeutschland wirklich gebaut wird. Wegen hoher Subventionen für solche Werke in Nordamerika und dem teuren Strom in Deutschland erwog Northvolt, zunächst auf der anderen Seite des Atlantiks zu investieren – und die Fabrikpläne im schleswig-holsteinischen Heide auf die lange Bank zu schieben.

Marcus Theurer

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Doch nun zeichnet sich eine Wende ab: Northvolt könne sich inzwischen vorstellen, wegen der großen Nachfrage nach Batteriezellen für die Autoindustrie zwei Fabriken parallel zu bauen: eine in Nordamerika und eine in Heide, heißt es in informierten Kreisen. Dies sei nun „eine klare Möglichkeit“, sagte ein Unternehmenssprecher. Das Werk in Heide soll Stromspeicher für VW und BMW liefern.

Northvolt hatte den Bau der 4,5 Milliarden Euro teuren Batteriezellenfabrik in Schleswig-Holstein im März 2022 angekündigt. Die Anlage solle 2025 in Betrieb gehen, hieß es damals. Die Region hofft auf 3000 neue Arbeitsplätze. Das Werk soll Batteriezellen für rund eine Million Elektrofahrzeuge im Jahr liefern.

Der Weltmarktführer kommt aus China

Doch im Oktober setzte Unternehmenschef Peter Carlsson in einem Gespräch mit der F.A.S. ein Fragezeichen hinter das Milliarden-Investment: „Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir möglicherweise der Expansion in den USA zunächst den Vortritt gegenüber Europa geben“, sagte der Schwede.

Als Grund nannte er neben den hohen Fördergeldern in Nordamerika, die Joe Bidens Inflation Reduction Act verspricht, die hohen Energiepreise in Deutschland: „Mit den aktuellen Strompreisen sehen wir die Wirtschaftlichkeit von energieintensiven Projekten in Deutschland gefährdet“, warnte der Northvolt-Chef.

Dem Vernehmen nach kann Northvolt nun auch in Deutschland mit mehr staatlicher Unterstützung rechnen. In den vergangenen Monaten gab es intensive Gespräche, in die neben dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin auch das Bundeskanzleramt involviert war. Auch das Land Schleswig-Holstein hat großes Interesse an der Großinvestition. Eventuellen Subventionen vom deutschen Staat müsste aber auch die EU-Kommission zustimmen.

Als Kandidat für den Bau eines Northvolt-Werks in Nordamerika gilt unterdessen ein Standort im kanadischen Quebec. Darüber hatten zuletzt amerikanische Medien berichtet. Auch VW hat den Bau einer Batteriezellenfabrik in Kanada angekündigt. Wegen eines Freihandelsabkommens können Unternehmen dort ebenfalls von den US-Subventionen profitieren.

Northvolt gilt als führendes Unternehmen bei der Aufholjagd der europäischen Industrie in der strategisch wichtigen Batteriezellenfertigung. Bislang sind europäische Autohersteller dagegen fast vollständig von Lieferanten aus Asien abhängig.

Klarer Weltmarktführer ist das chinesische Unternehmen CATL. Northvolt wurde 2017 gegründet, zu den Investoren zählen unter anderem VW und BMW. Ende 2020 hat das Unternehmen in Nordschweden die erste Batteriezellenfabrik eines europäischen Unternehmens eröffnet.

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